Sebastian musste sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Kam ja nicht alle Tage vor, das zusammen ins Viertel fuhren. Er war gerade arbeiten als Sheila ihren Test holte. Davon wusste er noch gar Nichts, wie denn auch wenn er jeden Tag, in aller frühe arbeiten musste. Nachdem der Tag heute auch wieder gelaufen war, packte er seine Sachen zusammen und machte sich fertig für Sheila.
Unschlüssig stand sie erst einmal eine Ewigkeit vor der Drogerie und traute sich nicht hinein zu gehen. Schließlich nahm sie sich doch ein Herz und betrat diese. Möglichst unauffällig besah sie sich die kleine Anzahl an Schwangerschaftstest und griff einfach nach dem besten, sie hatte ja gott sei dank in den letzten Tagen etwas Geld verdient und so konnte sie es sich leisten auch wenn sehr viel ihres Geldes dabei drauf ging. Als sie bezahlen wollte bekam sie einige missbilligende Blicke zu geworfen weshalb sie schnell den Laden verließ. Allerdings traute sie sich nicht den Test zu benutzen und lief erst einmal stunden lang durch die Gegend bevor sie beschloss ihn zu machen, drum herum kam sie ja doch nicht.
Sebastian wurde heute komischerweise mal nicht drangsaliert oder sonst irgendwie verletzt. Sie behandelten ihn gut. Dafür war vorgestern kein soo toller Tag gewesen. Er hatte schon befürchtet Sheila springt seine Chefs höchst persönlich an und redet mit ihnen. Er war froh sie von dieser Idee abbringen zu können, das hätte ihm vielleicht die Arbeit gekostet und er brauchte sie.
Sheila liebte ihn halt und deshalb war es für sie schwer nicht einzugreifen wenn er zurück kam und überall verletzt war. Es machte ihr Angst sie wollte ihn auf keinen Fall vorzeitig verlieren und sie alle wussten das ihnen das Geld fehlte wenn er zum Beispiel operiert werden musste, weil er zum Beispiel innere Blutungen hatte. Jetzt aber war das vergessen denn Sheila starrte seit geschlagenen zehn Minuten auf den Text ihrer Hand und den blauen Strich der ihr die Blässe ins Gesicht trieb. "Phil killt mich," murmelte sie leise.
Sebastian würde Nichts so derartiges zustoßen und er würde auch nicht zulassen das seine Familie in den Ruin getrieben wird. Er würde weiter arbeiten gehen und außerdem kannte er seine Chefs. Die verletzten ihn zwar, aber sie würden ihm nie ernsthaft schäden zufügen, weil sie sonst wen neues brauchen und den einzulernen brauchte zeit und geld. Vielleicht sogar Lohnerhöhung. Da blieben sie lieber bei Sebastian.
Sheila bemerkte wie ihr langsam schwarz vor Augen wurde und dann gaben ihre Beine auch schon nach und sie klappte zusammen. Das war eindeutig zu viel für sie, Phil würde sie in Stücke reisen. Ross würde über sie herziehen und Sebastian würde wahrscheinlich von ihr verlangen abzutreiben, weil sie das alle einfach auch nicht finanzieren konnten. Nur konnte sie nicht abtreiben, das würde sie innerlich vollkommen zerstören warum hatte sie nur nicht besser aufgepasst und warum hatte sie so ein Pech. Sie hatte die letzten Tage auch Sex gehabt wenn er denn mal noch die Energie dazu hatte, aber da hatten sie verhütet.
Sebastian wusste noch Nichts davon, das Sheila zusammengebrochen war, als er in die Bliebe kam die ihm immer zur verfügung gestellt wurde. Er legte seine Sachen ab und warf sie achtlos auf den boden. Scheinbar war Sheila zu hause. Ihre Sachen waren da. " Schatz?" rief er. Vielleicht war sie ja gerade im bad. Es war wie eine kleine Wohnung und er war froh darüber zu der Zeit nicht in der Gosse schlafen zu müssen.
Sheila antwortete ihm nicht, sie traute sich nicht. Generell lag sie da einfach nur auf dem Boden zusammen gerollt und weinte stumm. Ihr ganzer Körper zitterte vor Angst, denn die Nachricht war eine der schlimmsten Sachen die ihr im Moment passieren konnte. Selbst wenn sie ein besseres Leben gehabt hätte, sie war doch noch so jung, zu jung.
" Sheila?" fragte Sebastian noch einmal und runzelte die Stirn als auch jetzt keine antwort kam. Aber ihre Sachen waren doch da oder war sie nochmal raus gegangen? Er war sich nicht sicher. Im Wohn/Ess-/Küchenbereich ( alles in einem) war sie auch nicht zu finden. dann waren es ja nur noch entweder Bad oder Schlafzimmer. Im Zweiteren war sie auch nicht zu finden, also blieb ja nur noch ein Ort. Als er die Tür öffnete, kniete er sich sofort neben Sheila. " Schatz. was hast du? was ist passiert?" fragte er auch sogleich besorgt.
Sheila gab ihm keine Antwort weil es darauf keine Antwort gab. Sie wollte sich auch nicht von ihm berühren lassen und hatte ihre Arme schützen um ihren Bauch geschlungen. In ihr war so viel Angst vor seiner Reaktion das sie sich einfach nicht traute irgend etwas zu sagen, auch wenn es offensichtlich war immerhin lag der Schwangerschaftstest ja vor ihr auf dem Boden.