Sebastian seufzte leise. " ja dass werde ich wohl. Ich habe es ihm vorhin versprochen!" sagte er und versuchte sich mit aller Mühe auf den Unterricht zu konzentrieren. Danach blieb er noch kurz sitzen und packte sein Zeug zusammen. Warum war alles nur immer so kompliziert?
Wes hatte Französisch hinter sich gebracht und lief zu Physik. Immer noch in Gedanken. Er bemerkte auch nicht, dass David neben ihm auftauchte und ihn ansprach.
Nun stand auch Sebastian auf und begab sich mit Flint zum Sportunterricht. Doch zuvor schrieb er Wes eine Nachricht. " Hey, ich hab doch versprochen mich zu melden. Flint meinte mich ins bett schicken zu müssen, aber dass habe ich abgewinkt mir geht es gut, auch wenn es vorhin vielleicht nicht so aussah! Ich liebe dich!" Diese schickte er ab und schilderte dann dem Lehrer seine derzeitige Situation. Also dass er krank war. Heute durfte er nur mal zuschauen und vielleicht wenn er sich dazu in der Lage fühlte. Basketball mitspielen.
Wes wachte erst aus seinen Gedanken auf, als David ihn am Arm fasste. Er
zuckte zusammen und keine Minute später lag David auf dem Boden. Blöd,
wenn der allerbeste Freund den schwarzen Gürtel in Karate hatte. Jetzt
sah Wes ihn erschrocken an. "Oh mein Gott, David, tut mir Leid." Er
hielt seinem Freund die Hand hin und half ihm hoch. "Schon gut. Ich weiß
ja, dass ich dich nicht so erschrecken sollte."
Auf der Bank zu sitzen und den anderen beim Unterricht zu zu schauen, war mehr als nur öde, so fand Sebastian. Lieber wäre er dabei gewesen, doch er hatte Wes versprochen sich nicht zu überanstrengen. Er musste echt aufhören Versprechen zu geben! Als der Lehrer dann nach der ersten Stunde zur pause pfiff stand Sebastian auch auf. Er hatte Durst und trank einen Schluck. Danach packte er es weg und machte es sich auf der Bank so bequem wie möglich. Er starrte die Decke an und schloss kurz darauf die Augen um zu entspannen. Zumindest versuchte er es.
David hatte sich wieder erholt. "Was wolltest du eigentlich von mir?", fragte Wes. "Mit dir reden. Ich mach mir Sorgen um dich. Was ist los? Dein Vater?" Wes senkte den Kopf. "Auch. Ich bin momentan nicht so auf der Höhe. Denk oft an Alec und alles mögliche."
Lange dachte Sebastian über das Telefonat von vorhin nach. So lange war Funkstille, welche von beiden Seiten und nun sollte alles wieder gut sein? So Recht wusste er nicht mit der Situation umzugehen und er bemerkte immer mehr wie er abdriftete bis er dann irgendwie eingeschlafen war. Vielleicht war ihm auch einfach nur zu langweilig.
David umarmte Wes. "Du weißt, du kannst immer zu mir kommen, oder?", fragte er leise. Wes nickte und klammerte sich an ihn. "Er hat mich gestern Abend wieder angeschrien und wertlos genannt. Sebastian hat gesagt, ich kann mich nicht immer quälen lassen, aber du weißt doch wie mein Vater ist."
Nach einer Weile wurde Sebastian unsanft von einer Trillerpfeife geweckt. Offenbar war der Sportunterricht beendet und die Jungs haben sich in die Kabine zurückgezogen. Er brauchte eine Weile um zu realisieren, wo er war und warum. Nun stand auch er langsam auf und schwankte ganz schön. An der Wand musste er sich stützen um nicht zu fallen.
Wes ließ sich von David trösten. Dann holte er sein Handy raus. "Ich muss mal schauen wie es Sebastian geht.", erklärte er. Als er die SMS las, war er sehr beunruhigt. Schnell schrieb er zurück. "Geht es dir so schlecht? Bitte, geh dann ins Bett und kurier dich aus. Ich liebe dich."