"Es war der Schrank.", wiederholte David verbissen. "Ich hab nicht aufgepasst." Er ließ sich den Kühlakku geben und drückte ihn auf sein Auge. Was wirklich passiert war würde wohl nie jemand erfahren. Wes hatte einfach zu viel Kraft. Besonders, wenn er im Schlaf um sich schlug.
" Wenn du dass sagst!" erwiderte Sebastian nur und bettete seinen Kopf auf Flints Schultern und schloss kurz die Augen. Doch einen Augenblick später öffnete er sie wieder. Ob er David nochmal fragen sollte, wie es Wes ging? Dass erste Mal ging ihm schon schwer über die Lippen. " Wes geht es aber gut....oder?"
David sah ihn an und man merkte, dass er mit sich kämpfte. "Er ist in Dalton und schläft.", sagte er langsam und überlegte sich jedes Wort. "Unterkühlt ist er auch nicht mehr." Dass es Wes schlecht ging, wollte er nicht sagen, da er Sebastian nicht beunruhigen wollte.
Sebastian bemerkte dass David mit sich kämpfte, beließ es aber bei einem einfachen "Okay" Vermutlich würde er nicht wissen wollen, was genau mit Wes war. Wie hat Monika gesagt er braucht Ruhe. Die wird er hier aber nicht finden. Egal wo er hingeht. Man findet ihn immer und es gibt immer Jemanden dem er über den Weg läuft. Fakto es war aussichtslos und diesmal würde er verlieren wenn er kämpfen würde.
"Leg dich hin und schlaf.", sagte Monika und bereitete ein Bett vor. "Du brauchst Ruhe. David, falls Wes wieder krank ist, schick ihn her." "Mach ich." Würde er garantiert nicht. Wes durchlebte gerade seine persönliche Hölle, das musste niemand mitbekommen.
" Ich kann eh nicht schlafen und wenn dann nur sehr schlecht!" sagte Sebastian an Monika gewandt. Also was bitte würde es dann bringen, wenn er schlafen würde. Noch dazu hier, wo jeder hereinkommen kann. Es würde reichen wenn er mal für ein paar Stunden nicht in der Dalton oder so ist, an einem ruhigen Ort. Von niemanden gestört.
"Ja, aber so geht es auch nicht.", argumentierte Flint. "Wenn nicht hier, wo willst du dann hin? Du hast nirgendwo deine Ruhe. Überall wird immer jemand da sein und dich finden. Es sei denn du findest ein leerstehendes haus oder so. Was ich bezweifel."
Sebastian sah nun auf den Boden. " Ich weiß, aber was soll ich denn machen, wenn ich nicht schlafen kann oder sehr schlecht träume?" fragte er nun leise. Er wusste einfach keine Lösung. Auch er selbst bezweifelte ein leerstehendes Haus zu finden. Würde ja auch zu schön sein. Doch niemals würde es ihm vergönnt. Nun nahm er Flints Hand in seine. " Kannst du noch solange da bleiben bis ich eingeschlafen bin?" fragte er mit bittendem Blick. Er würde es versuchen. Für Flint. Auch wenn es wahrscheinlich nicht viel bringen wird.
"Ja, natürlich." Flint sah David an. "Könnte Wes sich einmal hier her bewegen?", fragte er freundlich. David funkelte ihn an. "Ich richte es ihm aus." Seine Stimme war eisig. Momentan sollte niemand mit Wes Blödsinn machen, da war David eigen. Das gab nur Ärger, weil sein bester Freund momentan an der Grenze stand.
Sebastian lächelte schwach auf die Antwort seines freundes hin. Wenn er jemanden an seiner Seite wusste, ging es ihm gleich viel besser. Wes? Was wollte Flint denn jetzt von ihm? Sollte er etwas sagen? Irgendwie fürchtete er sich davor den Mund aufzumachen. Deshalb starrte er nach Unten und schwieg.