"Hi, ja alles in Ordnung ich bin zwar noch heute krank geschrieben, aber wie du siehst nutzte ich das schon zum shoppen," meinte sie lachend. "Ach du bist im Auftrag von Wes hier dann kannst du mir doch sicher weiter helfen. Ich suche nämlich etwas für Wes zu seinem Geburtstag," erklärte sie ihm ihr Problem und sah ihn dabei bittend an.
Puh, gute Frage." David stieß geräuschvoll Luft aus. "Ganz ehrlich: Ich weiß selbst nicht, was ich ihm schenken soll. In den letzten Monaten ist soviel passiert, dass alle Geschenkideen, die ich hatte, hinfällig sind. Von daher kann ich dir da überhaupt nicht helfen. Ich glaube, aber, dass du ihm gar nichts schenken musst. Er freut sich, wenn ihr einen kompletten Tag Zeit miteinander verbringt. Ohne andere und ohne Drama."
"Ein Tag mit mir ist aber nichts besonderes. Ich möchte ihm einfach etwas ganz besonderes schenken. Ich meine ich habe einfach das Gefühl, als wäre ich ihm das schuldig. Immerhin liebe ich diesen Mann mehr als alles andere auf dieser Welt." Frustriert strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, welche sich aus ihrem Dutt gelöst hatte. "Die letzte Zeit war wirklich stressig, für uns alle."
David nickte. "Dir fällt bestimmt was ein und ich überleg mir auch was. Wir finden schon die passenden Geschenke für Ley." Er seufzte. "Ihr habt gestern geredet?", fragte er dann beiläufig. Er machte sich immer noch Sorgen um seinen allerbesten Freund und wünschte ihm, dass er mit seiner Freundin alles klären konnte.
"Wir haben es versucht, aber er hat nicht wirklich viel erzählt. Ich glaube im Moment fällt es ihm schwer mir in der Richtung irgendetwas zu erzählen. Er denkt das mich das belasten könnte und ich kann ihn leider auch nicht vom Gegenteil überzeugen, wenn ich zusammenklappe und im Krankenhaus aufwache. Zudem kommt der Stress mit meiner Tante, denn er geschickt nutzt um mir nichts zu erzählen. "
"Was heißt denn hier geschickt nutzt? Du unterstellst ihm da ein bisschen was. Er macht sich unheimliche Sorgen um dich. Aus den Gründen, die du gerade selbst genannt hast. Klar weiß er auch, dass deine Tante sich nur auf diese Geschichte stürzen würde. Er will das nicht, denn das ist mitunter die schwächste Stelle, die er hat. Deswegen schweigt er lieber. Nicht nur dir gegenüber. Nick und die anderen wissen davon gar nichts."
"Ich weiß das ich nicht ganz gerecht zu ihm bin David. Ich meine ich bin seine Verlobte, aber wenn du ihn fragen würdest weiß´er über mich an sich kaum etwas. Wahrscheinlich noch weniger als ich über ihn weiß." Das stimmte wirklich Sheila hatte ihm weder von ihrer Kindheit, dem Leben auf der Straße, den vielen Umzügen, wie sie zu ihrer Tante kam, ihrem Kind oder wie sie ihren Narben kam, erzählt. Trotzdem wollte sie von Wes wissen was da gewesen war. "Wenn er schweigt mache ich mir viel größere Sorgen um ihn, als wenn er es mir erzählen würde."
David seufzte. "Problem an der ganzen Sache ist, dass die ganze Geschichte so dermaßen surreal ist, als wäre sie aus einer schlechten Soap. Das glaubt ihm eh kein Mensch, also schweigt er. Ich würde es ihm nicht glauben, wenn ich nicht dabei gewesen wäre." Wieder seufzte er. "Du hattest vielleicht bisher ein raues Leben. Aber glaub mir, Ley hatte mindestens ein genau so raues Leben. Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheint."
"Weißt du das glaube ich dir sogar. Wir gehen nur beide komplett unterschiedlich damit um. Ich meine Wes gibt nach außen einfach den perfekten Menschen, der alles auf die Reihe bekommt und dem es gut geht. Er zeigte einfach ungern das auch er es sehr schwer hat. Für mich wäre das nichts. Ich zeige das meine Vergangenheit mich geprägt hat, auch wenn ich wie Wes verschweige was denn genau passiert ist. Meinst du er wird mir irgendwann sagen was damals passiert ist?"
"Nein! Nicht, weil er dich anlügen oder dir etwas verschweigen will, sondern weil er nicht kann. Er ist loyal. Auch Menschen gegenüber, die ihm versucht haben das Genick zu brechen. Er kann diese Personen einfach nicht verraten. Außerdem hat er zu oft die Erfahrung gemacht, dass ihm keiner zuhört. Niemand, der etwas zu sagen. hat." David sah Sheila an und seufzte dann wieder, diesmal lauter als zuvor. "Hast du dich nie gefragt, wie er überhaupt an die Aufputschmittel gekommen ist?"