The other side - Rollenspiel

Frosted Meadows o.T.

Re: Frosted Meadows

Cain hob langsam den Kopf und sah Damian an. Erst völlig überrascht, dann ungläubig. Dann leuchtete sein Augen plötzlich auf, verdüsterten sich aber gleich darauf wieder. In seinem Kopf raste es. Damian wollte ihn ... adoptieren. Das bedeutete, dass er nicht mehr allein sein würde. Dass er wieder fest zu jemandem gehören würde. ZU dem einzigen Menschen außer Sylver, der ihm etwas bedeutete. Er würde sich nicht mehr so unglaublich verloren und einsam und gestrandet fühlen. Er würde einen Vater haben, der ihn liebte. So wie Sylver. So wie die meisten Menschen.
Doch dann fiel ihm ein, dass Damian ihn nicht wirkich kannte. Er hatte zwar versucht ihm auch die schlimmen Sachen über sich zu erzählen, aber Damian hatte ihn nie so erlebt. Er konnte nicht in ihn hineinsehen. Er wusste nichts von dieser Schwärze und Dunkelheit tief in ihm, die schon so oft die Überhand gewonnen hatte. Nichts von diesen Abgründen in ihm. Er hatte ihn noch nicht gesehen, wenn er Schwächere quälte...
Und so wie er sich jetzt fühlte wusste er nicht, ob er ds Versprechen, niemals mehr jemandem weh zu tun, das er sich selbst im Keller gegeben hatte halten konnte. Er wusste es nicht.
"Ich würde so gerne Damian, aber es geht nicht" flüsterte er. "Ich kann nicht."

Re: Frosted Meadows

"Oh..." Damian konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. "Aber... aber warum denn nicht?"
Er sah Cain beinahe bittend an. "Ist es... Möchtest du lieber niemandem mehr haben, der dir Vorschriften macht? Das kann ich verstehen... Aber... du bist noch nicht 18, und ich dachte... bevor sich irgend ein Amt deiner annimmt... Und außerdem... hätte es mir sehr viel bedeutet." Er schluckte hart. "Aber ich verstehe das. Ich verstehe das."
Er verstand allerdings nicht, warum er jetzt mit den Tränen kämpfen musste. Er hatte es sich so schön ausgemalt, in seinen Träumen. Er hatte Cain gefragt, und Cain hatte ja gesagt, und das hatte ihm so ein unglaublich warmes Gefühl gegeben.
Aber die Realität holte ihn ein. Es sollte eben nicht sein, und er hatte den Jungen ja nicht zwingen wollen. Er zwang sich zu einem Lächeln, aber es misslang. Rasch wischte er sich über die Augen und sah ins Feuer.

Re: Frosted Meadows

Cain merkte, dass er Damian verletzt hatte und er hasste sich dafür. Aber er wusste einfach, dass Damiabn von ihm enttäuscht sein würde. Er wusste, dass er es bereuen würde ihn adoptiert zu haben. Eines tages würde er ihn vielleicht sogar hassen...
Er rutschte ein Stück näher an Damian heran und lehnte sich an ihn. Damians Berührung zu fühlen hatte ihm schon im Keller immer Kraft gegeben. Er fand sogar den Mut Damian zu erklären, warum er abgelehnt hatte. "damian. Ich ... ich würde mir nichts mehr wünschen als dein Sohn zu sein" sage er aufrichtig. "Aber ich würde dich enttäuschen. Du kennst noch nicht alle Seiten an mir und einige an mir würden dir sicher nicht gefallen. Du wirst deine Entscheidung bereuen. Ich würde so gern zu dir gehören." Er sah Damian ernst an. "Aber ich habe es einfach nicht verdient."

Re: Frosted Meadows

Damian sah Cain an, und ohne dass er es sich erklären konnte, und völlig überraschend, spürte er, wie seine Miene sich aufhellte und ein Lachen über seine Lippen kam.
"Cain!"", sagte er und zog ihn noch etwas näher an sich. "Du würdest mich NIE enttäuschen! Wann wirst du aufhören, dich selbst niederzumachen und auf das hören, was dein Herz dir sagt? Du möchtest mein Sohn werden, du wirst mein Sohn. Punktum."
Er strahlte immer noch, und wieder küsste er Cain auf die Stirn. "Sag ja! Ich verspreche dir, es wird toll! Ich werde mir alle Mühe geben! Und du musst niemals Angst haben, dass du mich enttäuscht. Ich weiß, dass du denkst du wärst zu allen möglichen Dingen fähig, und vielleicht hast du in der Vergangenheit Mist gebaut. Na und? Ich auch. Und wie! Aber es gibt jetzt einen neuen Anfang, für dich und für mich, und für uns alle. Eine neue Chance. Und die nutzen wir, einverstanden? Zusammen. Sag nicht nein, Cain..."
Er nahm Cains Hand in seine und lächelte. "Nicht wenn ich einmal in meinem Leben Verantwortungsgefühle bekomme." Sein Lächeln wurde etwas breiter, und er streichelte Cains Hand. "Sag ja, Cain. Bitte sag ja."

Re: Frosted Meadows

Cain wollte eigentlich zum zweiten Mal widersprechen, aber ... er konnte nicht. Damian war so offen zu ihm und so begeistert von der Idee ihn zu adoptieren. IHN! Cain Montague. Er konne einfach nicht ablehnen. Und als er in Damians freudig strahlendes gesicht sah, hatte er auch plötzlich Hoffnung, dass es gut gehen würde. Wenn er zwei Menschen hatte, denen er etwas bedeutete und denen gegenüber er Verantwortung hatte, würde es ihm vielleicht leichter fallen gegen die Dunkelheit in ihm selbst anzukämpfen. Er spürte jetzt schon, wie Damian sei vertrieb, als sei er die Sonne, die durch Sturmwolken brach.
Cain, der fast nie lächelte (in der Tat war Sylver der einzige, der das jemals gesehen hatte) strahlte Damian an. "Gut. Ich bn einverstanden" sagte er und umarmte Damian.

Re: Frosted Meadows

In Damians Herzen ging die Sonne auf, als Cain lächelte und sein Einverständnis gab. Das wog so vieles wieder auf...
Er musste sich bemühen, ihn nicht zu fest an sich zu drücken, so sehr freute er sich. Er war völlig aus dem Häuschen, und er löste sich von Cain, nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn auf die Stirn, auf beide Wangen und auf den Mund.
"Ups!", sagte er, aber dann machte er eine abwinkende Handbewegung und grinste. "Das war ein väterlicher Kuss! Nichts dabei! Komm, wir sagen es Ludwig! Wird der sich aber freuen!"
Genaugenommen wusste er das nicht, aber er ging einfach davon aus. Er selbst platzte fast vor Freude. Vater-Sohn-Umgangsformen musste er vielleicht erst lernen, aber er liebte Cain bereits wie einen Sohn. Und er war ja so unheimlich froh, dass er ja gesagt hatte!
Er zog Cain sanft an der Hand hoch und schleifte ihn auf den Gang hinaus. "LUDWIG!", brüllte er freudestrahlend. "Ludwig, du wirst Mutter!!"

Re: Frosted Meadows

Ludwig sprang auf, als Damian ihn rief. Er hatte in letzter Zeit nicht unbedingt ein vampirfreundliches Leben geführt. ZWar hatte er einen lichtundurchlässigen Raum, aber ganz so sicher wie in seinem Sarg in seiner eigenen Gruft fühlte er sich darin nicht. Außerdem hatte manche Nächte fast ohne Nahrung auskommen müssen. Und heute sah es wohl auch so aus.
Wenigstens hatte Damian sich diesmal endlich mal wieder erfreut angehört, wenn er auch nicht genau verstanden hatte, was er gerufen hatte. Ludwig fragte sich was passiert sein konnte. Schnell eilte er den Gang entlang ins Kaminzimmer und blieb wie angewurzelt stehen.
"Du wirst Mutter" sagte Damian freudestrahlend.
"Was..." begann Ludwig. Doch dann verstand er. Es reichte zu sehen, wie Damian diesen Jungen im Arm hielt und wie begeistert er aussah. Cain Montague, von dem Damian in letzter zeit ständig geredet hatte.
Ludwig spürte ein Stechen und Brennen in seinem Herzen vor Eifersucht. "Du willst ihn adoptieren?" fragte er gefasst.
Damian nickte glücklich.
Also stimmte es wirklich. Cain hatte das geschafft was Ludwig nie gelungen war. Er hatte Damian voll und ganz für sich eingenommen. So sehr, dass dieser sich wirklich zu ihm bekannte. Mit Cain war er bereit eine ewige Bindung einzugehen, ohne zu zögern. Bei Ludwig schob er es immer wieder auf. Und wenn Damian jetzt auch noch einen menschlichen Jungen adoptierte war der tag an dem Damian ihm folgen würde wohl in weite Ferne gerückt. Wenn er überhaupt noch stattfinden würde.
"Das ist schön" sagte er tonlos und drehte sich um,, um zu gehen.

Re: Frosted Meadows

Damian hielt Ludwig sanft an den Schultern fest. "Ludwig, warte!" Er stellte sich vor ihn und nahm sein Gesicht sanft in die Hände. Er merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, aber er wusste nicht, was. Er konnte sich nicht vorstellen, was Ludwig an dem Gedanken, Cain zu adoptieren, nicht gefiel.
"Cain ist ein prima Junge", sagte er leise. "Und ich werde dich doch seinetwegen nie vernachlässigen... Wirklich nicht! Bitte geh nicht..."
Er küsste Ludwug sanft auf die Stirn. Er wusste eigentlich gar nicht, was los war, und er sah entschuldigend zu Cain. So einen Empfang hatte er ihm wirklich nicht gewünscht.

Re: Frosted Meadows

Cain sah unsicher auf den Boden. Wundervoll. So schnell gab es also die ersten Probleme. Im Gegensatz zu Damian konnte er sich sehr wohl vorstellen, was Ludwig nicht passte. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass Damian jemand außer ihm wichtig war. Nun, er selbst hätte Damian auch lieber für sich gehabt, wenn er ehrlich war. Er sah Ludwig aus schmalen Augen an. Er würde aufpassen müssen. Sonst schaffte es Ludwig vielleicht Damian davon zu überzeugen, dass er ihn aufgeben würde. Ludwig sah nicht so aus, als würde er sich das so leicht gefallen lassen. Nun, Cain würde sich allerdings auch nicht so leicht vertreiben lassen.

Damians Worte nutzten überhaupt nichts. Er schien nicht einmal zu verstehen, worum es ging. Und das verletzte Ludwig am meisten. Jahrelang hatte er gewartet, hatte sich Damians ausflüchte angehört und sie geglaubt. Nicht einmal nach allem was passiert war hatte sich Damian wirklich mit ihm vereinigen wollen. Aber diesen Jungen wollte er adoptieren, obwohl er ihn kaum kannte.
"Du hast dich sowieso nie um mich gekümmert" sagte er wütend. "Wie solltest du mich da vernachlässigen?"

Cain lächelte in sich hinein. Vielleicht würde die Beziehung der beiden sowieso nicht mehr allzu lange halten.

Re: Frosted Meadows

Damian ließ die Schultern hängen. "Das stimmt", gab er ohne Umschweife zu. "Aber du weißt genau, dass sich etwas verändert hat. Sehr viel sogar. Warum bist du jetzt so zu mir? Wenn dir etwas an der Idee nicht gefällt, dass ich Cain adoptiere, können wir doch darüber reden."
Er fand es unfair von Ludwig, Cain so ein Gefühl des Unwillkommenseins zu geben, und außerdem verdarb er ihm die ganze Freude. Er würde es ja einsehen, wenn Ludwig ihm Gründe nennen würde, aber der schien nur herumzuzicken.
Damian seufzte. Streit mit Ludwig war wirklich das letzte, was er wollte und brauchte. Nach dem Streit mit Severus und dem, was er mit Will gemacht hatte, hatte er sich etwas Trost erhofft, und er hatte sich so gefreut, als Cain eingewilligt hatte, sein Sohn zu werden. Konnte Ludwig nicht sehen, dass das gut für ihn war? Dass er zum ersten Mal in seinem Leben absolute Verantwortung übernehmen wollte?
"Sag mir, was los ist, und wir lösen es. Zusammen. Ich möchte, dass wir beisammen sind, ich möchte keinen Zwist. Ich... ich brauche das. Ich muss mich jetzt auf dich verlassen können. Ich weiß, dass du dich nie auf mich verlassen konntest, und es tut mir von herzen leid, aber ich brauche dich jetzt mehr als je zuvor in meinem Leben. Bitte mach das nicht, Ludwig. Mach das nicht mit mir."