David schüttelte fassungslos den Kopf. "Ich kann es selbst gar nicht glauben" sagte er entgeistert. "Ich habe nie damit gerechnet, dass..." Er sah wieder auf den Brief, als müsste er sich vergewissern, dass es dort wirklich stand. "Das Kind ist nicht von Nico erklärte er dann. "Sie wollte kein Kind und wir haben selten miteinander geschlafen. Ich habe dir doch erzählt, dass ich vor 13 Jahren fremd gegangen bin. Mein Gott, ich hatte es schon wieder fast vergessen. Ich kann mich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern. Aber anscheinend habe ich diese Frau geschwängert ohne jemals etwas davon zu erfahren." Er starrte immer noch auf den Brief, als könne er überhaupt nicht glauben was da stand. "Mein Sohn ist mittlerweile 12 jahre alt und..." er wischte sich fahrig mit der Hand über die Stirn. "Seine Mutter ist gestorben. Er hat kein Zuhause mehr." Er sah Adrian hilflos an, als könne der ihm irgendeinen Rat geben. "Da noch keiner wusste, dass ich nicht mehr bei Nico wohne haben sie sich natürlich an sie gewandt. Meine Adresse war offensichtlich im Testament seiner Mutter angegeben. Oh Gott Adrian, was soll ich nur tun?" Er schlug sich verzeifelt die Hände vor das Gesicht.
Re: Frosted Meadows
"Äh..." Adrian sah auf die Scherben zu seinen Füßen, dann stieg er darüber hinweg und zog David sanft hoch, um sich mit ihm aufs Sofa zu setzen. Seine Angst war verflogen, und er schalt sich, dass er überhaupt so etwas gedacht hatte. Aber er hatte eben nach wie vor Angst, David zu verlieren, auf welche Weise auch immer. Er legte einen Arm um David und strich ihm sanft über den Rücken. "beruhige dich erstmal", sagte er. "Das kommt ziemlich unvermittelt, was? Ganze 12 Jahre..." Er sah ins Feuer und dachte nach. Er wusste nicht, ob ihm das alles gefiel, aber darauf kam es wahrscheinlich überhaupt nicht an. "Er kann selbstverständlich hierher kommen", sagte er etwas steif. "Sicherlich möchtest du ihn gerne kennen lernen, und wenn er nichts hat, wo er hingehen kann... Immerhin bist du sein Vater..." Er sah David an und hätte ihn am liebsten auf die Wange geküsst. Aber er konnte nicht. Es war für ihn immer noch schwer, sich plötzlich in einer Beziehung zu finden, und er würde sich erst langsam daran gewöhnen, sich auch so zu benehmen. Spontane Liebesbekundungen waren für ihn völlig fremd.
Re: Frosted Meadows
David war froh, dass wenigstens einer von ihnen die Nerven behielt. Er selbst war völlig außer sich, aber Adrian sagte genau die Dinge, die in dieser Situation angemessen waren. "Zwölf Jahre lang habe ich ihn kein einziges Mal gesehen" sagte er verzweifelt udn fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. "Zwölf Jahre. Ich weiß noch nit einmal wie er heißt und wie er aussieht. Dabei habe ich mit mein Leben lang ein Kind gewünscht. Gott, ich hätte mich so gefreut, wenn ich es gewusst hätte..." Er lehnte sich an Adrian. "Warum hat sie das bloß vor mir verheimlicht? Wenn ich das gewusst hätte ... Oh mein Gott." Er stützte den Kopf in die Hände. "Morgen bringt sie ihn vorbei. Sie hat geschrieben er wäre völlig verstört. Kein Wunder nach dem was hm passiert ist. Und sie sagt er wäre ein süßer Junge. Adrian!" Er klammerte sich an seinen Freund. "Was soll ich ihm bloß sagen? Ich habe Angst."
Re: Frosted Meadows
"Ach, David..." Adrian zog ihn an sich, und jetzt gab er ihm doch einen Kuss auf die Wange. "Ich bin mir ganz sicher, er wird dich lieben. Wer würde das nicht? Und du wirst wunderbar mit ihm umgehen, auch wenn ihr euch wohl erst einander annähern müsst..." Ihm selbst war mulmig bei dem Gedanken, dass schon wieder jemand ins Haus kam. Und dann noch Davids Sohn... Ein wenig Bauchziehen machte ihm das Ganze doch, aber das würde er David nicht sagen. Er würde ihn unterstützen, so gut er konnte. Er würde sich nicht in den Vordergrund drängen mit seiner Angst, die ja doch eigentlich völlig unbegründet war. "Lass es auf dich zukommen. Mach dir nicht zuviele Gedanken. Sicher ist es ein lieber Junge..." Zumindest hoffte er das sehr.
Re: Frosted Meadows
"Es kommt nur alles so plötzlich" stammelte David. "ich hatte überhaupt keine Zeit mich darauf vorzubereiten. Dass ich plötzlich Vater bin..." Er sah Adrian flehend an, als habe der die Antworten auf alle seine Fragen. "Ich habe mir immer Kinder gewünscht. Immer. Ich hatte sogar schon überlegt Nico zu verlassen weil sie keine wollte. Aber das hätte mir zu sehr Leid getan. Ich freue mich, dass cih einen Sohn habe. Ich freue mich wirklich. Ich wünschte nur, ich hätte es schon früher gewusst." Er stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. "Aber eigentlich muss ich froh sein, dass ich ihn wenigstens jetzt kennenlerne. Anscheinend wollte sie ihn für immer vor mir verheimlichen.." er unterbrach sich selbst. "natürlich bin ich nicht froh, dass sie tot ist, versteh mich nciht falsch, aber wenn ich nie gewusst hätte, dass ich ein Kind habe ... Oh Gott, das wäre einfach furchtbar gewesen." Er kniete plötzlich vor Adrian nieder und sah zu ihm auf. "Zwischen uns ändert sich doch nichts, oder?" fragte er bittend.
Re: Frosted Meadows
"Was... nein", sagte Adrian etwas überrumpelt. Aber im Grunde wusste er das nicht. Zumindest konnte er es nicht voraussagen. Natürlich würde er David nicht weniger lieben, nur weil der einen Sohn hatte. Aber wusste nicht, wie er damit zurechtkommen würde, wenn plötzlich ein Kind im Haus war. Und er wusste auch nicht, wie lange der Junge bleiben würde... Aber so etwas sollte er überhaupt nicht denken. Nur an sich zu denken war wirklich nicht angebracht im Moment, aber er konnte nicht umhin, sich einzugestehen, dass er sich schrecklich fürchtete. Mit Kindern hatte er keinerlei Erfahrung. Er wusste nicht, wie es werden würde. Trotzdem versuchte er tapfer, David zu beruhigen. "Hab keine Angst, David", sagte er. 'Es reicht, wenn ich sie habe', fügte er in Gedanken hinzu, aber er schaffte ein Lächeln. "Ich kann dich verstehen. Ich weiß, du hast dir immer Kinder gewünscht. Und es ist natürlich sehr, sehr schade, dass du soviel von deinem Sohn verpasst hast, aber... Aber besser, du hats ihn jetzt, als dass du nie von ihm gewusst hättest. Da gebe ich dir recht." Er stand auf. "Ich werde schnell die Scherben entfernen", sagte er wieder etwas steif. Er musste jetzt etwas putzen. Putzen war Sicherheit.
Re: Frosted Meadows
adrians Worte waren zwar beruhigend, aber David machte sich trtzdem Sorgen. Wie sollte er überhaupt ein Kind erzihen? er arbeitete ganztags und hier bei Adrian war er im grunde immer noch nur zu gast. natürlich waren sie sich mittlerweile schon sehr nahe gekommen, aber zerbrechlich war ihre Beziehung immer noch. Und ein Kind würde das sicher nicht unbeingt bessern. Und Mickey! Was würde Mickey sagen, wenne r plötzlich einen Konkurrenten bekam? David wagte gar nicht daran zu denken. Gleich als Adrian ihm den Heiratsantrag gemacht hatte, hatte er einen Brief losgeschickt mit der Bitte Mickey bei sich aufnehmen zu dürfen. Zwar hatte er keine Adresse gewusst, aber in den Büchern die er gelesen hatte hatte gestanden, dass die Eulen wussten wohin sie damit fliegen mussten. Er kannte Mickey. Der kleine Kater würde eifersüchtig sein. Sicher. Er hatte Angst, dass sein kleiner Sohn hier gar nicht willkommen war. Stöhnen ließ er sich in den Sessel sinken. Heute Nacht würde er sicherlich nicht schlafen.
Re: Frosted Meadows
Mickey lag auf Gus ausgebreitet in dessen Lager in der Küche und schaute aus halbgeöffneten Augen in die Dunkelheit. Er fühlte sich seltsam unruhig... Gus ging es wieder vollkommen gut, aber Mickey wollte ihn einfach nicht weglassen. Tagelang hatte er über ihn gewacht und jeden angefaucht, der ihnen zu nahe gekommen war. Adrian hatte er sogar gekratzt, als er ihn einmal hatte streicheln wollen. Dafür hatte er einen ungünstigen Moment erwischt, da Mickey schon viele Interessenten abwehren hatte müssen und genervt gewesen war. Aber jetzt waren alle wieder weg. Normalerweise hätte er sich maßlos in den Mittelpunkt gedrängt bei so vielen Leuten, und je mehr ihn gestreichelt hätten, desto besser. Aber wenn er über seinen Freund wachte, verstand er keinen Spaß. Adrian allerdings auch nicht, wenn man ihn kratzte. Er hatte Mickey eine kleine Ohrfeige gegeben, und Mickey war tagelang mit ihm beldieigt gewesen. Nicht, dass Adrian das gemerkt hätte. Jetzt allerdings hatte er andere Sorgen. Er legte sich halb auf, halb neben Gus und schnurrte ihm ins Ohr. Aber Gus wachte nicht auf. Also schlug er ihm die Krallen in den Rücken und miaute ihn einmal laut an. Als Gus die Augen aufschlug, tat er sofort so, als schlafe er und habe nichts gemacht. Und wehe, Gus würde drauf reinfallen und einfach weiterschlafen. Mickey wollte umworben werden, und zwar vom feinsten. Nachdem er hier so lange über Gus gewacht hatte wollte er eine Belohnung haben. Von Gus. Jetzt.
Re: Frosted Meadows
Gus sah verschlafen hoch. Mickey Krallen im Rücken zu fühlen schockierte ihn schon lange ncht mehr. Er war eigentlich schon seit Tagen wieder vollkommen gesund, aber wenn er das zugegeben hätte, hätte er wieder zu seinem Herren zurückgemusst. Also redete er sich lieber selbst ein, dass er immer noch Erholung brauchte. Es war einfach zu schön hier mit Mickey. Und zum ersten Mal im Leben so beschützt zu werden war auch toll. Mickey lebte hier wirklich wie ein kleiner Prinz. Er bekam alles was er wollte und nur das beste Futter. Gus war froh, dass sein Freund hier in guten Händen war. Mickey tat jetzt so, als würde er schlafen, aber an seinen aufgestellten Ohren sah Gus, dass es nicht so war. Mickey war einfach zu süß, wie er dalag, mit seinem wunderschönen weißen Fell ... Sie hatten schon lange nicht mehr ... fiel Gus ein. Und sofort stieg die Lust auf Mickey in ihm hoch. Ihm wurde ganz warm. Schnurrend näherte er sich dem anderen Kater und stupste ihn spielerisch an. Sie hatten wirklich lange nicht mehr. Vielleicht würde Mickey ihn ja heute etwas leichter ranlassen. Andereseits mochte er es natürlich, wenn er ihn ein bisschen jagen musste, dachte er innerlich grinsend. Dafür war es dann immer um so schöner. Oh ja jetzt war er wirklich ziemlich heiß auf Mickey. Nicht ganz ernst, aber doch kraftvoll drückte er ihn auf den Boden.
Re: Frosted Meadows
Mickey drehte den Kopf und faucht Gus, der ihn auf den Boden drückte, an. Mit seinen Krallen schlug er durch die Luft, da er Gus, der auf ihm war, natürlich nicht erreichen konnte. Gus gab etwas nach, und schon war Mickey aufgesprungen, drehte sich zu Gus, legte die Ohren an und machte einen Buckel. Er fauchte wieder und duckte sich weg. Dann neigte er den Kopf leicht, stellte die Ohren auf und blinzelte einmal. Und mit einem Satz war er von der Küchenbank gesprungen und sauste wie ein weißer Pfeil hinaus in den Flur, die Treppen hinunter und durch seine Katzenklappe. Draußen hielt er kurz inne, aber er wusste, dass Gus ihm nachkam. Als der auch schon durch die Klappe geschossen kam, machte Mickey einen Satz, aber Gus erwischte ihn trotzdem. Mickey hieb nach ihm, natürlich ohne Krallen, und sie sprangen ein wenig herum, Mickey mit aufgestelltem Fell, Gus mit angelegten Ohren, aus denen der Jagdtrieb sprach. Dann preschte Mickey davon in Richtung Stall, und er wetzte zwischen den Beinen der Pferde hindurch auf die Koppel. Die sahen ihm nur uninteressiert nach. Sie kannten das schon.