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Ignis war aufgewacht. Sie lag im Wald und Blätter waren auf sie herabgefallen.
Es waren Ahornblätter, die sich in feuerrot in ihrem raabenschwarzen Haar wiederspiegelten.
Sie blickte auf ihre Hände und ging dann zu dem kleinen Teich im Wald um sich zu waschen.

Sie blickte ins Wasser und betrachtete sich eine Zeit lang.
Glattes langes schwarzes haar fiel über ihre Schultern und umrahmten ihr blasses gesicht mit den eisblauen Augen.
Andere würden sagen, sie wäre schön, sie fand sich selbst aber hässlich.
Ein Rabe, der sie schon seid einigen Tagen begleitete setzte sich auf ihre schulter.
Solange er bei ihr sein wollte würde sich Ignis um ihn kümmern. Sie schlug mit der Hand ins wasser um ihr Gesicht nicht mehr sehen zu müssen.

Als sie sich gewaschen hatte, ging sie zu einem Baum um sich einige Früchte zu holen.
Dann wolte sie ihren Weg fortsetzen.
Gedankenverloren, fand sie sich in ihren Erinnerunge wieder. Sie dachte an die Vaere, die sie erzogen und geschult hatten. Sie hatte sie gern gehabt, und am liebsten wäre sie auf der Insel geblieben, doch dies war unmöglich gewesen. Auch dachte sie daran, wie sie wieder nach Hause gekommen war und seit sie das Zeichen der vaere auf der Stirn trug, hatte jeder angst vor ihr. Schmerzen waren es gewesen, als es ihr mit Ruß unter die Haut geschlagen wurde. Es war ein Dreieck mit dem Zeichen des Feuers darin.

Der Zyklus war beschwerlich gewesen und noch immer waren ihre Kräfte nicht ausgereift.
Sie strich über das Mal auf ihrer Stirn und Tränen schossen in ihre Augen.

Plötzlich rutschte die Erde unter ihr weg und sie schleuderte einen Abhang hinunter.
Sie hatte nicht auf ihren Weg geachtet und so rutschte sie den Abhang hinunter. Es war eine Schlucht, deren Hang etwas flacher abging.
Ignis rief um Hilfe. Voller Kratzer und einem verstauchtem Knöchel blieb sie am ende des abhangs liegen.
Ihr rabe flog mit einem Krächzen auf und Ignis rief weiter um Hilfe. Irgendjemand musste sie doch hören.

~~Cogito ergo sum~~
~~Unterschätze nie die Waffen einer Frau~~

Re: Elements

Tharson war bereits früh am Morgen von seinem Baum herabgestiegen, auf dem er die Nacht verbracht hatte. Der Morgennebel lag noch über dem Boden, als er seine Wanderschaft fortsetzte. Das Sternbild, dem er folgte hatte ihn in einen uralten Wald gebracht. Er konnte deutlich spüren, dass der Wald eine geheimnisvolle, starke Aura ausstrahlte. Jeder Baum, jeder Strauch oder Stein strahlte sie ab. Tharson fühlte sich wohl in diesem Wald.
Er legte die Hand an einen Ahornbaum, der bereits von Efeu ganz und gar überwuchert war. Er atmete die kühle Morgenluft ein und stutzte plötzlich. Ein fremder Geruch stieg ihm in die Nase. Wahsderb hatte ihn ebenfalls bemerkt. Es war der Geruch eines Menschen. Plötzlich stellte der Wolf die Ohren auf und rannte los. Tharson hinterher. Irgendetwas hatte der Wolf gehört. Tharsons Sinne waren zwar durch das Leben mit Tieren schärfer als bei normalen Menschen, aber die des Wolfes übertrafen seine bei weitem. Da sah er schon den Grund für den unfreiwilligen Zwischenspurt. Ein Rabe zog hoch in der Luft seine Kreise und rief. Er konnte nicht verstehen wen er rief, aber er rief. Wahsderb ging langsam weiter bis zum Steilhang einer Schlucht. Als Tharson hinunterblickte entdeckte er eine Frau, die nach Hilfe rief. Zuerst zögerte er, seine Kräfte für einen Menschen einzusetzen, aber dann flog der Rabe zu ihr hinunter. Schulterzuckend hob er die Hände, murmelte etwas und ließ eine kräftige Ranke aus der Steilwand des Abgrunds bis nach unten wachsen. Langsam ging er auf dem knarrenden Weg nach unten, während der Wolf oben wartete und nach unten starrte. Der Geruch der Frau war derselbe, wie der, den er vor kurzem an dem Ahorn gerochen hatte. Wortlos, hielt Tharson ihr die Hand hin und half ihr hoch. Fragend blickte sie ihn an und als sie auf den Beinen stand zuckte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Er musste sie stützen und fragte: "Schaffst du es bis nach oben?" Die Frau sah ihn wieder an und Tharson entdeckte ein seltsames Mal auf ihrer Stirn. Er glaubte das Zeichen schonmal in einem der Bücher seines Lehrmeisters gesehen zu haben und es musste irgendetwas mit magischem Feuer zu tun haben.


Bote der Tage von Einst

Re: Elements

"Jaja wird schon gehen... ich bin ja kein kleines Kind mehr." Ignis rollte mit den Augen.
"Aber sag dem Wolf der soll mich ja in ruhe lassen." sie hatte eine natürliche Angst vor diesen Tieren und dieses Exemplar war auch noch größer als die, die sie bisher gesehen hatte.

Dann merkte sie, dass der Mann auf ihre Stirn starrte und sie ließ geschickt ihre Haare darüberfallen.
Sie seufzte auf und wollte sich in Richtung oben aufmachen doch beim ersten Schritt und der ersten Belastung ihres linken Fußes merkte sie dass es doch nicht so einfach werden könnte wie sie sich das vorgestellt hatte und knickte ein.
Sie strich sich über die Augenbrauen und fluchte einige Worte in der Sprache der Vaere.

"Taen..." und schon saß der Rabe auf ihrer schulter und sie strich zärtlich über die Schwungfedern des Vogels.
Kurz schloss Ignis die Augen. "Vielleicht könntest du einer Dame doch hochhelfen?" sie grinste frech.
Wie eine Dame sah sie mit den verstrubbelten Haaren und den Erdflecken auf ihrem rotorrangen Kleid wohl nicht aus, aber was hätte sie sonst sagen sollen?

Auch wenn dieser Mann keine Pflanze hätte wachsen lassen, hätte sie die Magie in seiner Aura gespürt.
Es würde also wahrscheinlich nichts bringen, ihre Magie zu verstecken, mal abgesehen davon, dass sie gezeichnet war als Magierin der Vaere.

"Aber zuvor sagst du mir wohl besser deinen Namen. Ich gehe nicht mit jedem Fremden mit." sie grinste wieder und sah ihm herrausfordernd und frech in die Augen.

~~Cogito ergo sum~~
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Re: Elements

Wie er diese Aroganz an Menschen hasste. Sie benutzen sie wie einen Schild um sich dahinter zu verstecken. Wäre der Rabe nicht so zutraulich zu ihr wäre er gegangen und hätt stehen gelassen. Vermutlich hätte er sogar die Ranke wieder weggenommen. Aber wenn ein Rabe sie begleitete musste sie im Grunde in Ordnung sein.
Also gab er dem Wolf mit einer Kopfbewegung zu verstehen etwas vom Abgrund entfernt zu warten. Dann sah er wieder zu der Frau und sagte: "Der Wolf wird dir nichts tun. Mein Name ist Tharson Al'Golghuta und der des Wolfs ist Wahsderb oder Weißfell in der Sprache der meisten Menschen." Dann griff er der Frau unter die Arme und half ihr die Ranke hinauf zu steigen. Er sah sie an und bemerkte, dass sie ungewöhnlich edle Gesichtszüge hatte. Entweder musste sie eine Adlige oder eine Auserwählte der Geister sein. Dann sah er wieder auf den Raben, der sehlenruhig auf ihrer Schulter sitzenblieb. "Taen ist also der Name des Raben, aber wie lautet der eure?", fragte er sie.
Der Aufstieg mit der Frau als zusätzliche Last machte es nicht unbedingt leichter. Wäre er allein auf der Ranke gestanden hätte er sich nach oben tragen lassen, aber er befürchtete, die Frau könnte herunterfallen.


Bote der Tage von Einst

Re: Elements

"Tja... wenn es nur so wäre dass ich ein ganzer Mensch bin. Aber ich bin es nicht mehr. Aber ich denke nicht, dass ihr die Sprache versteht, die ich es gewohnt bin zu sprechen, also bleiben wir bei der sprache der Menschen." sie seufzte. Im grunde war sie ein Mensch, aber ihr Geist wurde von der Magie beherrscht.

Jeden Tag musste sie den Wahnsinn, den der Zyklus des Feuers mit sich brachte aufs neue besiegen. Nur in der Nacht, in ihren Träumen konnte sie sich ihm nicht erwehren.

"Mein Name ist Ignis Daja... Du, ich darf doch du sagen? Kannst mich Ignis nennen. Das tun die meisten." eigentlich nannten sie nur noch ihre Eltern Daja. Sie wollten das Wort, welches ihr Leben beschrieb und sich in ihrem ersten Namen abzeichnete nicht aussprechen. Ignis bedeuted Flamme und genau das war es, was den Menschen Angst machte.

"Taen? Warte lieber oben auf mich... Ich denke wir werden unserem Retter zu schwer" lachte sie leise.
Und wie aufs wort zog der Vogel mit starken Schwüngen nach oben. Ignis sah dem Vogel nach.
Er war einfach aufgetaucht und wich ihr seit einigen Tagen nicht mehr von der Seite. Also hatte sie ihm einen Namen geben müssen. Sie konnte ja nicht die ganze Zeit Vogel oder Rabe sagen.

"Danke übrigens für die Hilfe..." der Dank war aufrichtig und das zeichnete sich auch in ihrer Stimme ab.
Sie überlegte kurz. "Ich werde mich oben dafür erkenntlich zeigen und die Geister der Ahnen sich zu einem späteren Zeitpunkt."
Ignis blickte nach oben und nach einem beschwehrlichen Aufstieg waren sie endlich oben angekommen.
Taen landete neben Ignis, die sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ins Gras plumsen ließ.

Sie kramte etwas in ihrer Tasche, konnte aber die gesuchte Salbe aus Bitterkraut nicht finden. Wieder fluchte sie in der für ihn anscheinend fremdartigen Sprache. Etwas hilflos, aber trotzdem mit einer Art Stolz im Blick, den nur eine Hand voll Menschen hatten, sah sie ihn von unten an.

~~Cogito ergo sum~~
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