A David Caruso Tribute - FanFiction

Another year has gone by

Re: Another year has gone by

....und weil heute Sonntag ist und mir gerade so ist, gibt es heute wieder ein wenig mehr. Um nicht zu sagen zwei Kapitel.

@Eve: Ja, die Frau weiß worauf Männer anspringen. Und läßt auch keine Gelegenheit aus, dies weidlich auszunutzen.

Sag Bescheid, wenn meine romantische Anregung es geschafft hat, Dir das Wochenende zu versüßen. Ich glaube rein von der praktischen Seite her gesehen, würde ich das bestimmt nicht tun. Ich will gar nicht wissen, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, so viele Kerzen anzuzünden. Ich finde maximal zehn reichen aus, um eine romantische Stimmung zu schaffen. Und das Aufräumen dauert dann auch nicht so lange.

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Neujahrsstreß

 

In den Räumen des 15. Reviers tobte das Leben.

Man sollte doch meinen, daß gute Vorsätze fürs neue Jahr eine Weile anhalten sollten. Doch jetzt nach sechs Wochen, in denen das neue Jahr nun andauerte, schienen sie für viele von ihnen bereits dahin zu sein.

Den ganzen Tag rannte Laurie nun schon von einem Ort zum anderen. Nahm hier an einer Gegenüberstellung teil, rannte zurück ins Büro, um Unterlagen für einen weiteren Fall zu holen, schlug sich im Gerichtsgebäude mit den zuständigen Richtern für Durchsuchungsbefehle durch und spurtete dann wieder zurück ins Revier, um einen der Detectives, die das Pech hatten ihr über den Weg zu laufen, die entsprechenden Formulare vor die Nase zu knallen. Ruhe und Besinnlichkeit herrschte hier schon lange nicht mehr.

Laurie schaute mit Skepsis ihren heutigen Abend mit Danny entgegen. Es war erst ihre dritte Verabredung und es würde bestimmt nicht gut kommen, wenn sie mit ihrem Kopf in die Suppenschüssel fiel und dort den Schlaf der vergangenen Nächte nachholte.

Durch den Dauerstreß, der hier momentan herrschte, war sie mehr in ihrem Büro, als in ihrem Bett zu finden. Prüfte Akten, sortierte Papier und redete sich die Stimme am Telefon heiser mit Leuten, die die Nacht ebenfalls zum Tag gemacht hatten.

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Wieder war ein Verhör geschafft. Ihr drittes bereits an diesem Tag und Laurie konnte mit Gewißheit sagen, daß sie die Nase voll hatte von irgendwelchen Leuten, die sich versuchten mit den unglaubwürdigsten Geschichten aus der Affäre zu ziehen.

Martinez nickte ihr aufmunternd zu, als er das kleine Verhörzimmer verließ. Dicht gefolgt von Greg, der ihr noch ein „Gut gemacht“, zumurmelte, bevor auch er seinem Partner folgte. Zurück zu ihren Schreibtischen, zurück zu weiteren Ermittlungen.

Laurie dagegen ließ sich erschöpft an dem Tisch nieder, wo bis vor kurzem noch ihr Verdächtiger gesessen hatte. Was heißt Verdächtiger, dachte Laurie. Sie hatten den Mann gerade wegen Mordes überführt. Ein beiläufiger Blick auf ihre Armbanduhr, zeigte ihr, daß sie noch etwas Zeit hatte, bevor sie sich im Gericht einzufinden hatte.

Nur ein paar Minuten......

Laurie legte ihren Kopf auf ihre Arme und schloß die Augen.

Sie hörte Schritte hinter sich und sie hörte wie sie sich wieder entfernten, um kurz darauf wieder zukehren. Jemand setzte sich zu ihr an den Tisch und stellte eine Tasse vor ihr ab. Sie roch Kaffee.

„Nur noch fünf Minuten“, murmelte Laurie, ohne den Kopf zu heben, oder die Augen zu öffnen. Sie hörte ein amüsiertes Lachen.

„Soweit ich weiß, war das immer mein Spruch.“ Müde hob Laurie den Kopf, lächelte aber dabei John an, während sie nach der Tasse vor ihr griff. „Da kannst du mal sehen, wie oft ich mir das anhören durfte, daß ich es jetzt schon für mich annehme.“ Ihr müdes Lächeln wurde ein freches Grinsen. „Wenn du die Nächte  im Bett verbringen würdest, dann müßtest du mir auch nicht nachplappern.“ John feixte nun ebenfalls.

„Im Sprüche klopfen warst du schon immer gut“, schoß Laurie auch sofort zurück. „ Aber wie oft bist du des nachts von deinem Handy in den Dienst gerufen worden, und hast mich dann am Morgen um fünf Minuten gebeten?“  Touchè.

Über ihre Kaffeetassen hinweg grinsten sich John und Laurie einvernehmlich an.

„Wann mußt du wieder im Gericht sein?“, fragte John, nachdem er seine Tasse wieder abgesetzt hatte.

Mißtrauisch kniffen sich Lauries Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, während sie John von der Seite her musterte. „Woher weißt du, das ich noch einen Gerichtstermin habe?“, sie konnte sich nicht erinnern, ihm davon erzählt zu haben.

John schwieg und nahm lächelnd einen Schluck von seinem Kaffee. „John?“ Lauries Stimme drückte nun deutlich das Mißtrauen in ihrer Stimme aus. Sie hatte es ihm nicht davon erzählt. Da war sie sich ganz sicher. Keine fünf Minuten hatte sie heute still gestanden und ein privates Gespräch geführt. Sie hätte gar keine Zeit gehabt ihm davon zu erzählen.

Laurie beobachtete wie er lächelnd seine Tasse wieder auf dem Tisch abstellte. „John? Woher weißt du davon?“ Ihre Stimme hatte nun ganz eindeutig einen schrillen Unterton. Und das endlich brachte John auch dazu ihr zu antworten.

„Weil sie vor fünf Minuten angerufen haben, wo du bleibst.“ Laurie zuckte erschrocken zusammen und warf einen entsetzten Blick auf ihre Uhr. Oh mein Gott, sie hätte vor zehn Minuten da sein sollen. Anscheinend war sie wirklich für einen kurzen Augenblick eingeschlafen. Hektisch stand sie auf und fing an ihre Sachen zusammen zusammeln. „Hey ruhig! “ John griff lächelnd nach ihrer Hand und zog sie wieder auf ihren Stuhl hinunter. Dann schob er ihren Kaffee Pott wieder zu ihr hinüber. „Trink ihn erst in Ruhe aus“, sagte er, während er die Papiere einsammelte die nun außerhalb ihrer Reichweite lagen.

„Ich habe ihnen gesagt, daß die Befragung länger dauert und du dich leider nicht lösen kannst. Das du aber sofort kommen würdest, sobald wir den Mann überführt haben. Du hast also noch genügend Zeit, um in Ruhe deinen Kaffee auszutrinken.“ Und obwohl er ihr diesen kleinen Spielraum zur Entspannung verschafft hatte, wußte John doch, daß sie ihn nicht nutzen würde. Und richtig, Hastig trank sie den Becher aus, stopfte die Zettel in ihre Tasche, schlüpfte in ihren Mantel und rannte zur Tür hinaus.

John blieb sitzen und wartete.

Und wirklich, keine Minute später schaute ihr Kopf wieder zur Tür hinein. „Danke!“ Sie lächelte John ein weiteres Mal an.

Vergnügt griff John nach seiner Kaffeetasse und folgte dann Lauries rennenden Schritten.

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„John!“ John sah von seinem Schreibtisch auf und versuchte der Stimme die ihn rief, ein Gesicht zuzuordnen. Schließlich sah er Greg Medavoy eilig zwischen den Schreibtischen auf sich zukommen. „John, hast du Laurie gesehen?“ Greg umrundete im letzten Augenblick einen Officer, knapp einen Zusammenstoß vermeidend und kam dann endlich an Johns Schreibtisch an. Hektische rote Flecken zeigten sich auf seinen Wangen, die farblich so gar nicht zu seinen roten Haaren paßten. Wohl aber zu dem in alle Richtungen abstehenden Haare. Medavoy sah aus, als ob er sich in den letzten Minuten verzweifelt die Haare gerauft hätte.

„Hast du Laurie gesehen? Oder Sylvia?“ Seine Augen huschten an John vorbei. Vielleicht hatte sie sich ja hinter Johns Schreibtisch versteckt, fuhr es John durch den Sinn, als er Medavoys unsinnige Geste sah. John drehte sich auf seinem Stuhl zu dem Fenster hin und schaute ebenfalls hinter seinen Tisch. „Nein hier ist sie nicht.“ Der Blick den er dafür erntete war vorwurfsvoll und ein wenig genervt. „Mach jetzt keine Späße mit mir. Es ist wirklich wichtig. Hast du einen der beiden gesehen?“, wiederholte er zum dritten mal seine Frage und faßte nun auch endlich John ins Auge. „Sylvia ist noch mit Andy in Boston und Laurie ist im Gericht. Warum, was ist los?“

„Verdammt“, zischte Medavoy leise. „Der Typ, den wir vorhin verhört haben, hat sich jetzt doch für einen Anwalt entschieden und will noch mal mit uns reden. Ich befürchte da nichts Gutes und hätte gerne jemanden dabei, der mit Worten besser umgehen kann als ich. Du kennst doch Anwälte John, sie verdrehen einen die Worte im Mund, bevor man ihn auch nur auf gemacht hat.“ Mitleidig nickte John. Ja, solche Anwälte kannte er, mit einer von ihnen war er verheiratete gewesen. Trotzdem, Laurie war schon ziemlich geschafft. Einen pünktlichen Feierabend, hätte sie jetzt wirklich gut gebrauchen können. John warf einen Blick auf die Uhr an die Wand. Es war jetzt nach sieben, die Zeit für einen rechtzeitigen Feierabend, war jetzt schon vorbei.

„Hat das nicht noch Zeit bis morgen? Greg, es ist schon nach sieben.“ Mit einem Nicken zur Uhr, wies John seinen Kollegen auf die Uhrzeit hin. Medavoys Blick folgte Johns angegebener Richtung und seine Schultern sanken resigniert ein Stück tiefer. Schon wieder so spät. Er hatte überhaupt nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Doch Medavoys Schultern hoben sich, als er John wieder ansah. „Ich wünschte, ich könnte sagen, daß es auch noch bis morgen Zeit hat, aber Fancy sitzt mir schon mit dem nächsten Fall im Nacken.“ Medavoy vergrub seine Hände in den Hosentaschen, wo sie nervös mit dem Kleingeld spielten. Eine Eigenschaft, die John gar nicht leiden konnte. „Könntest du sie nicht bitten noch mal herzukommen?“ Als er Johns abweisenden Blick sah, wurde seine Stimme eindringlicher. „Komm schon John, wir haben hier alle viel zu tun. Und außerdem würde ich gerne meine Freundin mal ohne euch allen sehen.“ Er sah in Donnas Richtung, die gerade dabei war ihre Sachen zusammenzupacken. John schaute an Greg vorbei zu der blonden Frau am Eingangsbereich und dann wieder zu Medavoy. „Also gut, ich sage ihr Bescheid.“ „Danke!“, sprach Greg und war schon wieder gegangen.

John dagegen seufzte. Seine Hände suchten das Handy in seinem Jackett und tippten dann die eine Zahl ein, die ihn mit Laurie verbinden würde. Wie erwartet sprang sofort die Mailbox an, sie war also noch immer in der Verhandlung. John lehnte sich an seinem Stuhl an, trank einen Schluck von seinem inzwischen kalt gewordenen Kaffee und wartete, bis Laurie ihren Spruch aufgesagt hatte. Nach einer Sekunde des Wartens, gab ihn ein Fiepen den Hinweis, daß das Gerät nun bereit war, seine Nachricht aufzuzeichnen.

Eine Stunde später, sah er, wie sie eilig durch die Tür stürmte. Mit großen Schritten, ein wenig blaß um die Nase, aber bereit sich dem Anwalt der Gegenseite zu stellen. Zusammen mit Medavoy verschwand sie in den hinteren Bereich, den John von seinem Schreibtisch aus nicht mehr einsehen konnte. Warum mußten Andy und Sylvia auch ausgerechnet zu dieser Jahreszeit Urlaub machen?

Er drehte sich wieder zu seinem Computer um und arbeitete selbst weiter. Auch für ihn hieß es Überstunden machen.

Die Minuten vergingen, fügten sich zu einer dreiviertel Stunde zusammen, als ihn eine vertraute Stimme, aufhorchen ließ. Eine Stimme, die in diesen Räumen selten zu hören war.

„Ist Laurie noch hier?“

John unterbrach seien Arbeit und schaute den Mann an, der gerade Martinez nach Laurie gefragt hatte.

 Danny! Was machte er denn hier? Und warum fragte er nach Laurie?

Er sah, wie Martinez ahnungslos die Schultern hob. Er war selbst erst vor ein paar Minuten zum Revier zurückgekehrt und hatte keine Ahnung wer noch hier war und wer nicht.

„Ich weiß nicht“, hörte John ihn sagen. Und dann nickte er in Richtung von John. „Aber vielleicht kann John dir weiterhelfen. Er hatte heute Schreibtischtag.“ Er klopfte dem Csi Mann auf die Schultern und schob sich dann an ihm vorbei, seinem eigenen Feierabend entgegen.

Über die Schreibtische hinweg trafen sich Johns und Dannys Blick. John hätte einen Eid schwören können, daß auch Danny die ganze Situation unangenehm war. Dennoch schlängelte er sich durch die Schreibtische zu John hindurch.

Die beiden Männer begrüßten sich mit einem Handschlag.

„Hey John, weißt du ob Laurie noch da ist? Ich wollte sie eigentlich vom Gericht abholen, aber da wurde mir gesagt, das sie bereits weg ist.“ Dabei Danny ließ unerwähnt, das sie für heute Abend verabredet waren und er bereits seit einer Stunde auf ihren Anruf wartete, der ihren Feierabend ankündigte.

Und John verkniff sich die Frage, warum Danny überhaupt nach Laurie fragte.

Er hatte Danny und Laurie zusammen auf dem Polizeifest gesehen. Hatte gesehen, daß Danny fast den ganzen Abend Lauries Hand gehalten hatte, war aber trotzdem nicht auf den Gedanken gekommen, daß die beiden sich auch weiterhin treffen könnten.

Eifersucht sieg in ihm auf, er wollte Laurie nicht mit einem anderen Mann teilen! Aber dann dachte er an Mika. Er traf sich ja auch mit ihr, Laurie hatte also durchaus das Recht sich mit anderen Männern zu treffen. Trotzdem konnte er sich nicht des nagenden Gefühls in ihm erwähren, daß ihm verkündete, daß er gar nicht darüber erfreut war. Und das seinem Herzen eine Stich versetzte, der nicht unbedingt klein war.

Danny gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Weniger die Erinnerung an den Polizeiball, als mehr die Tatsache, daß er hier vor John stand und ihn nach seine Ex Frau fragte. Es war wirklich keine erfreuliche Situation. Aber eine die er nicht hatte umgehen können, früher oder später wäre er so oder so mit John zusammengetroffen, ihre Arbeit machte solch ein Treffen einfach unumgänglich. Danny lächelte seinen Konkurrenten fragend an und wartete noch immer auf eine Antwort von ihm.

„Ja, sie ist noch hier, oder wieder hier“, antwortete John schnell, als er den fragenden Blick von Danny bemerkte. „Wir hatten hier einige Komplikationen mit einem Verdächtigen, deswegen mußte sie noch mal zurück kommen.“ Und wenn er gewußt hätte, daß sie für heute Abend mit Danny verabredet gewesen wäre, dann hätte er auch nicht solch ein schlechtes Gewissen gehabt, als er mit ihrer Mailbox redete. Dann hätte er ihr noch mindestens fünf weitere Verhöre aufs Auge gedrückt!

Die peinliche Stille die nun zwischen ihnen entstand wurde mit den Schritten von Laurie unterbrochen. John mußte nicht einmal aufsehen, um zu wissen das es Laurie war und nicht eine von den noch im Dienst stehenden weiblichen Officers. Abrupt stoppten sie und wurden dann schneller.

„Danny! Was machst du denn hier?“

Mit Wohlwollen, sah John, daß Laurie Danny nur die Hand zur Begrüßung reichte.

Weniger erfreut war er über das Aufblitzen in Dannys Augen, als seine Frau vor ihm stand und ihn anlächelte. Und es war ihm nicht bewußt, daß seine Gedanken noch immer von seiner Ehefrau sprachen.

„Nachdem du dich nicht gemeldet hattest, dachte ich, ich könnte dich ja auch abholen. Ich war eh gerade in der Nähe.“ War Staten Island noch in der Nähe?

Laurie lächelte Danny an. „Ein lieber Gedanke von dir. Aber würdest du mir ein Gefallen tun, und unten auf mich warten? Ich muß noch kurz mit John reden.“ Dies war keine direkte Frage, sondern mehr eine direkte Aufforderung. Eine, die Danny nicht wirklich gefiel. Aber er reichte John zum Abschied die Hand. „Machs gut John, ich wünsch dir noch einen schönen Abend.“ Ohne Laurie, fügte er in Gedanken noch hinzu. John drückte die ihm entgegengestreckte Hand und wünschte ihm ähnliches, inklusive des unausgesprochenen Gedanken.

Zusammen sahen John und Laurie Danny hinterher, wie er den Raum der Detectives verließ. Erst dann drehte sich Laurie zu John um. „Es tut mir leid John. Ich wußte nicht das er mich abholen wollte.“ John winkte nur ab. „Warum tut es dir leid? Du mußt dich doch nicht dafür entschuldigen.“ Laurie schaffte es ihn mit zusammengepreßten Lippen ironisch anzulächeln. „Nein, es ist nicht in Ordnung. Ich habe dich gebeten, Mika von hier fernzuhalten und dann taucht hier Danny auf.“ Ihre Augen baten ihn um Entschuldigung, wo sie doch nichts für Danys Erscheinen konnten. Und John stand einfach nur da und schaute in diese blauen Augen.

Was für eine absurde Situation! Sie waren getrennt, er hatte Mika und sie traf sich mit Danny und das einzige was ihm in diesem Augenblick durch den Kopf ging, war .......nichts. Nur eine Menge durcheinander gebrachte Gefühle, die sich um die Frau in seinem Leben drehten und der Frau, die einmal dazu gehört hatte.

„Wie gesagt, es ist schon in Ordnung. Mach dir mal keine Gedanken darüber.“ Laurie nickte. „Also gut.“ Nach einem kurzen zögern fügte sie noch hinzu: „Na dann wünsche ich dir einen schönen Abend.“ Sie lächelte John mit diesem schüchternen Lächeln an und wandte sich dann zum gehen, um ihre Verabredung mit Danny endlich in Angriff zu nehmen. Laurie war noch keine vier Schritte weit gekommen, als sie noch mal Johns Stimme hinter sich hörte. „Laurie?“ Sie klang leise, aber es konnte auch an der inzwischen bestehenden Entfernung liegen. Laurie drehte sich wieder zu John herum. „Es wäre schön, wenn Danny hier nicht noch einmal auftauchen würde.“ Der Blick den er ihr bei diesem Satz zuwarf lag irgendwo zwischen Traurigkeit und einem Versuch Spaß zu machen. Lauries Mundwinkel verzogen sich nur leicht. Nur zu gut konnte sie den Ausdruck seiner Augen verstehen. „Ich verspreche es dir. Ich werde gleich mit ihm darüber reden.“ Sie hob die Hand noch einmal zu einem verabschiedenden Gruß und folgte dann Danny.

Re: Another year has gone by

Hmmmpfh, was für Krokodilstränen!! Mika kommt mir vor wie die berühmte Schlange im Paradies! Aber nun ja, wir werden sehen.....!

LG Flymoon





Danke Chris!!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

....und auch noch ein zweites Kapitel für Euch....

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Kalte Freuden

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Sie traf Danny auf der Straße vor dem Revier, wo er mit hochgeklappten Kragen und eingezogenen Schultern, die Straße auf und ab lief, New York war noch immer sehr kalt.

Laurie beglückwünschte sich selbst zu ihrer morgendlichen Entscheidung, trotz der Verabredung mit Danny, ihre Skiunterwäsche anzuziehen.

„Hey.“ Laurie lief ihm entgegen. „Hallo. Alles geklärt?“ Gerne hätte er sie noch gefragt ob es um eine berufliche Sache gegangen war oder um etwas Persönliches. Doch nach erst zwei Verabredungen, die sie bis jetzt hinter sich hatten, erschien ihm diese Frage verfrüht.

Laurie vergrub ihre Hände in ihren Manteltaschen bevor sie kalt wurden. „Ja alles geklärt. Ich wollte mich nur bei kurz bei John für dein Erscheinen auf dem Revier entschuldigen.“ Blaue Augen hinter einer schmalgeränderten Brille, die sie abschätzend musterten. „Schau mich nicht so an. Das hat nichts mit dir in Person zu tun. Es ist nur so, daß ich bevor ich mich um den Job beworben habe, John bat seine Freundin vom Revier fernzuhalten. Na ja und dann tauchst du hier auf.“ „Nicht, das ich mich nicht darüber freue, daß du es so eilig hattest mich zu sehen“, fügte sie schnell hinzu. „Es ist nur einfach nicht schön, seinen Ex mit jemand anderen zu sehen.“

Dannys Augen verloren den abschätzenden Blick und lächelten sie wieder an, genauso wie es seine Lippen taten. „Kann ich verstehen. Tut mir leid, daran habe ich nicht gedacht.“ Laurie liebte seine direkte Art, in der er auch manchmal Gedankenlosigkeit zugab. Verschmitzt verzog sich ihr Mund zu einem Schmunzeln. „Und woran hast du gedacht?“, wollte sie von ihm wissen, obwohl es nur eine Erklärung geben konnte, warum er sie von der Arbeit abholte.

Danny zog ihre Hand aus ihrer Manteltasche und führte sie zu seinem Mund. „An dich“, den Rest seiner Gedanken ließ er unerwähnt. Vielleicht würde er es ihr später sagen. Statt dessen drehte er wieder ihre Handfläche nach oben und hauchte einen Kuß drauf.

Laurie verfolgte mit einem verträumten Lächeln, seine liebevolle Geste. „Und jetzt? Was hast du Lust zu machen?“ Danny steckte ihre Hand wieder in ihre Manteltasche und achtete sorgfältig darauf, daß keine kalte Luft ihre bloße Haut berühren konnte.

„Schlafen!“, rutschte es Laurie hinaus. Oops, vielleicht nicht gerade das, was man als Beginn einer Verabredung sagen sollte. Aber Danny war nicht über ihre Äußerung beleidigt. „Tut mir leid, aber das steht für heute definitiv nicht auf dem Programm. Nicht, wo wir beide unter akuten Zeitmangel für unsere Verabredungen leiden.“ „Hmmm, schade.“ Aber Laurie war nicht wirklich enttäuscht. Suchend sah sie sich um. „Wo steht dein Auto?“ Ihres stand in der Werkstatt und ließ es sich dort richtig gut gehen.

Danny nickte die Straße hinunter. „Irgendwo da drüben. War nicht leicht hier einen Parkplatz zu bekommen.“ Dicht nebeneinander gingen sie in die von Danny grob angegebene Richtung. „Und was wollen wir dann machen, wenn ich schon nicht schlafen darf?“, fragte Laurie erneuert nach. „Mhmm, in Anbetracht deiner Erschöpfung schlage ich ein gemütliches Abendessen zu zweit vor. Fern von lauten Geräuschen, klingelnden Telefonen und aufdringlichen Kellnern.“ Laurie runzelte nachdenklich die Stirn. „Und wo soll es so einen Ort geben?“ „Bei mir!“ Dannys Augen lächelten zusammen mit seinem Mund. Er trat noch einen Schritt dichter zu ihr heran und schob seine Hand zu ihr in die Manteltasche.

„Wir besorgen uns was Leckeres zum Abendbrot und machen es uns so richtig gemütlich. Oder hast du noch Lust zum kochen?“ Gespannt wartete er auf Lauries Reaktion zu seinem Vorschlag. Es war der erste Schritt in eine neue Richtung ihrer Freundschaft und er wußte nicht, wie sie darauf reagieren würde. Laurie wußte es anscheinend auch nicht so richtig, denn es dauerte eine Weile, bis sie ihm antwortete. „Ich werde nicht kochen. Entweder übernimmst du den Teil oder wir besorgen uns was auf dem Weg.“ Danny stieß erleichtert die Luft aus. „Dann würde ich was vom Thailänder vorschlagen.“ Laurie nickte zustimmend. „Ja, das klingt gut, habe ich schon lange nicht mehr gegessen.“ Zum Zeichen ihrer Zustimmung drückte sie Dannys Hand in ihrer Manteltasche.

Danny wohnte zwar auch noch in Queens, doch die Grenze nach Brooklyn lag nicht weit entfernt.

In einer kleinen, ruhigen Straße führte er sie die Treppen zu seiner Wohnung hoch.

Laurie lief hinter ihm. Die Augen abwechselnd auf seinen Rücken gerichtet und dem Treppenhaus, welches sie umgab. Sie war nervös und umfaßte die Tüte mit ihrem Abendbrot fester. Ihr Herz klopfte heftig und ihr Mund fühlte sich auch schon ganz trocken an. Was würde sie jetzt für ein Glas Wasser geben!

Danny hörte das Knistern der Tüte und lächelte still in sich hinein. In manchen Dingen benahm sich Laurie wie ein verschüchterter Teenager und nicht wie die Frau von  31 Jahren, die sie bereits war. Er würde sehr vorsichtig sein müssen, wenn er sie nicht verschrecken wollte.

Vor seiner Wohnungstür blieb er stehen und wartete auf Laurie, die nur wenige Schritte hinter ihm war. „So, da sind wir.“ Laurie warf einen Blick auf die Wohnungstür und den Schlüssel in seiner Hand. „Wenn dein Schlüssel in diese Schloß paßt, gehe ich mal davon aus.“  „Endlich, ich bin schon halb am verhungern“, fügte sie noch hinzu. Laurie bekam kaum die Lippen auseinander so trocken war ihr Mund. Trotzdem wollte sie sich nicht anmerken lassen, wie aufgeregt sie eigentlich war. Deswegen der Scherz mit dem Essen, wo der Hunger ihr schon bei seiner Einladung vergangen war.

Natürlich paßte der Schlüssel und Danny betrat vor ihr die Wohnung, automatisch das Licht zu seiner Seite einschaltend. Seinen Schlüssel legte er ganz offensichtlich für sie, auf den kleinen Tisch neben der Garderobe ab, die Tüte mit dem Essen stellte er dazu.

„Kann ich dir helfen?“ Danny beobachtete, wie sie verzweifelt mit den Fransen ihres Schal kämpfte, die sich, wahrscheinlich vor lauter Nervosität, in einem der Knopflöcher verfangen hatten. „Nein, geht schon“, murmelte Laurie, den Blick auf das Desaster gerichtet. Trotzdem sah sie seine Finger, welche die ihren beiseite schoben und geschickte die Fransen befreiten.

Laurie biß sich auf die Lippe und wagte sich nicht hoch zu schauen. Sie war wirklich so aufgeregt, wie eine Halbwüchsige bei ihrer ersten Verabredung. Irgendwie war sie das ja auch, überlegte sie, denn bis auf John, hatte es keinen anderen Mann in ihrem Leben gegeben. Danny befreite sie von ihrem Schal und öffnete auch noch die Knöpfe ihres Mantels. Lauries Augen folgten seinen Bewegungen. Er stand so dicht bei ihr. Was sollte sie tun, wenn er sie jetzt küssen wollte?

 „So, jetzt dürftest du keine Probleme mehr haben.“ Danny trat wieder einen Schritt zurück, und betrachtete die Frau vor sich. Mehr oder weniger verschwommen, denn durch den Umschwung von kalt auf warm war seine Brille beschlagen und er sah sie nur durch einen Nebel vor sich stehen. Aber er mußte auch nichts sehen um ihre Unsicherheit bis hier hin zu spüren. Er verbiß sich aber das Lächeln, welches sich wieder einmal auf seine Lippen stehlen wollte. Er tat, als ob er nichts bemerkte, sondern drehte sich um und ging in die Küche. „Bringst du das Essen mit? Ich brauche erst mal ein Tuch für meine Brille.“, rief er ihr fragend aus der Küche zu. Scheinbare Normalität vortäuschend, um ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben.

Laurie atmete tief aus und senkte für einen Augenblick lang erleichtert den Kopf. Dann hängte sie ihren Mantel neben seine Jacke, griff nach der Tüte und folgte ihm.

„Kann ich ein Glas Wasser haben?“ Sie stellte die Tüte neben ihm auf die Arbeitsplatte und beobachtete wie er den Dunst von seiner Brille wischte. „Sicher, steht im Kühlschrank und die Gläser sind hier.“ Er deutete mit dem Kopf auf den Schrank vor ihm. Lauries Blick schweifte durch die Küche auf der Suche nach dem Kühlschrank. Sie fand ihn direkt neben der Küchentür und in ihm das versprochene Wasser.

„Möchtest du auch ein Glas?“ „Ja bitte.“ Danny war inzwischen beschäftigt das Essen auszupacken. Ihre Hände berührten sich, als sie nach den Gläsern griff und er nach den Tellern. Schnell zog Laurie ihre Hand zurück. Sicher, sie hatte Dannys Hand schon des öfteren gehalten, aber das hier war etwas ganz anderes. Sie konnte die Spannung in der Luft zwischen ihnen regelrecht spüren.

Danny ignorierte auch diese Geste von ihr. Ruhig nahm er die beiden Teller aus dem Schrank, griff dann erneuert hinein und hielt Laurie die Gläser hin.

Nachdem sie für Danny und sich jeden ein Glas gefüllt mit Wasser gefüllt, lehnte sich Laurie an die Kühlschranktür. Ihre Augen folgten jede seiner Bewegungen. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Danny schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“ „Ich könnte den Tisch decken“, schlug sie vor. „Wo wollen wir essen? Im Wohnzimmer oder hier in der Küche?“ Sie stieß sich von der Kühlschranktür ab und stellte ihr Glas wieder auf die Arbeitsfläche, während sie ihn fragend anschaute.

„Ich dachte, wir essen auf dem Balkon.“ Stille, die nur von Lauries ungläubigen Einatmen unterbrochen wurde. Diese Auskunft lenkte sie gründlich von ihrer noch immer vorhandenen Nervosität ab. „Auf dem Balkon?“ Entgeistert ließ sie ihren Blick zwischen Danny und dem kleinen Balkon hin und her schweifen, der der Küchentür direkt gegenüber lag. Sie konnte nicht viel von dem kleinen Platz dort draußen sehen, denn die Dunkelheit schirmte die Nacht von der erleuchteten Wohnung ab. „Auf dem Balkon?“, wiederholte sie. „Bist du sicher? Da draußen sind maximal null Grad!“ Im besten Fall, fügte sie in Gedanken noch hinzu.

Für diesen Ausruf erntete sie von Danny nur ein Lächeln. „Komm mal mit.“ Danny griff nach ihrer Hand und zog sie den Flur hinunter zu seinem Badezimmer. Die freie Hand schaltete den Lichtschalter ein, während seine andere Laurie an sich vorbei zu dem Spiegel über den Waschbecken zog. Hinter ihr blieb er stehen, die Hände auf ihren Schultern gelegt.

Das kalte Licht von den Deckenspots war unbarmherzig. Jede einzelne Falte kitzelte sie aus Lauries Gesicht hervor und ließen die dunklen Ringe unter ihren Augen fast schwarz wirken. Sie sah zum Fürchten aus.

„Jetzt sie mich mal an“, Dannys Finger legten sich unter ihr Kinn und lenkten ihren Blick zu sich. „Sehe ich so aus, als ob ich in einem warmen Zimmer lange wach bleiben würde?“ Unter Dannys Augen sah Laurie nichts anderes als die üblichen Ringe, die sich um diese Uhrzeit nach einem harten Arbeitstag einstellten. „Und deswegen werden wir auf dem Balkon essen. Damit ich nicht die Peinlichkeit erleben muß, neben einer so schönen Frau mit dem Kopf auf dem Tisch einzuschlafen!“ Laurie ließ den Kopf zwischen ihren Schultern sinken und fing an zu kichern. Dann hob sie den Kopf ein wenig und sah, daß auch Danny hinter ihr den Mund zu einem Lächeln verzogen hatte.

Gut sah er aus, schoß es ihr durch den Kopf. Die kurzen Haare, die blauen Augen hinter seiner Brille, die sie noch immer fröhlich betrachteten. Laurie fühlte wie ihr Mund wieder trocken wurde.

Schnell löste sie von seinen Händen und ging zurück in die Küche. „Aber ich werde mich nicht auf die Feuerleiter setzten“, rief sie ihm über die Schulter zu.

„Bist du wahnsinnig“, antwortete er ihr, wahrend er ihr hinterherkam. „ Wir würden uns nicht nur innerhalb kürzester Zeit eine Blasenentzündung holen, sondern hätten dann auch noch ein sehr schmerzendes Muster auf unserem Hintern.“

Der Balkon war klein, um nicht zu sagen winzig. Kaum die schmale Bank, welche an der Brüstung stand, fand Platz auf ihm. Trotzdem machten es sich die beiden mit ihrem Abendbrot auf dem Schoß, auf vielen Kissen unter ihnen, bequem. Eine dicke Decke um sich gelegt, die Füße dem Heizlüfter entgegenstreckend, den Danny mit dem Hinweis, daß warme Füße ja nichts schaden könnten, in der Balkontür aufgestellt hatte. 

Laurie mußte über die Absurdität dieser Situation lachen. Hier saß sie nun, bei knappen Null Grad, dicht an einen Mann gekuschelt, den sie kaum kannte, unter einer Decke und aß ein Essen, das mit einer Schnelligkeit auskühlte, die jedem Gefrierschrank zur Ehre gereicht hätte. Wenigstens hatte sie warme Füße. Auch wenn nicht einmal ihre Skiunterwäsche sie vor diesen Temperaturen schützen konnte. Sie warf einen Blick zu Danny und brach dann gleichzeitig mit ihm in herzhaftes Gelächter aus. „Das war wirklich eine bescheuerte Idee von dir!“, bemerkte Laurie, während sie nach Luft schnappte. „Nicht nur, daß es verdammt kalt ist, wir hätten auch auf der Feuerleiter mehr Platz gehabt!“ Sie rutschte mit dem Hintern enger an Danny ran, der wahrscheinlich schon von der Seitenlehne mit einigen blauen Flecken bedacht worden war.

„Das kann schon sein“, gab Danny zu, „aber dort wäre es nicht so gemütlich gewesen.“ Wenn er ehrlich war, genoß er genau diese Nähe von Laurie sehr. Nirgendwo woanders in seiner Wohnung hätte er so schnell eine intime Atmosphäre schaffen können, ohne aufdringlich zu wirken.

 Laurie beugte sich ein kleines Stückchen vor, damit sie an Danny vorbei einen besseren Blick auf die Feuerleiter hatte. Sie bot wirklich mehr Platz. Dannys Blick folgte dem ihren zu der Treppe, die in Filmen immer so eine großartige Sitzgelegenheit abgegeben hatte. Allerdings war es bei den Pärchen in diesen Filmen immer Sommer gewesen. Jetzt sah sie mit ihrem Stahlgerüst einfach nur kalt und unbequem aus.

Danny war derjenige, der zuerst seinen Blick von der Leiter löste. Durch seine Brille hinweg beobachtete er Laurie, die die Lippen noch immer zu einem Lächeln verzogen, weiterhin die Außentreppe betrachtete. Woran sie wohl gerade dachte?

Sein Blick fiel auf ihre Lippen. Voll waren sie und von dem kalten Wetter leicht rissig, nichtsdestotrotz erschienen sie ihm in diesem Augenblick, als die schönsten, die er jemals gesehen hatte. Er fühlte, wie diesmal sein Mund trocken wurde.

Laurie drehte sich noch immer lächelnd zu ihm. Den Blick noch verhangen über ihre Vorstellung von frierenden Pärchen auf Feuerleitern. Es dauerte eine kleine Weile, bis sich Lauries Blick wieder auf Danny eingestellt hatte. Aber es dauerte weniger als eine Sekunde, bis sie diesen Blick von ihm zu deuten wußte.

Zeit verstrich, ohne daß einer von ihnen sich bewegte.

Schließlich gab Danny seinem Empfinden nach und überwand die wenigen Zentimeter, die bis jetzt nur von Luft und der Spannung zwischen ihnen erfüllt worden war. Kalt waren ihre Lippen, genauso wie die seinen, aber weich in ihrer Nachgiebigkeit.

Fest, aber nur vorsichtig; leicht, aber dennoch fordernd, küßte er sie. Und merkte erleichtert, daß sie seinen Kuß erwiderte.

Nach dem Kuß herrschte eine gewisse Atemlosigkeit zwischen ihnen. Und eine neue Art von Stille. Irgendwo zwischen Peinlichkeit und neuer Vertrautheit.

Dannys Lippen kribbelten noch immer nach dem Kuß, der genauso schön war, wie er ihn sich schon tausend Mal ausgemalt hatte.

Er warf einen Blick auf Laurie neben ihm.....und sah dieses schüchterne Lächeln, welches ihm schon vor langer Zeit das Herz geraubt hatte. Wenn ein Kuß von ihm, ihr dieses Lächeln ins Gesicht zauberte, dann würde er am liebsten nichts anderes tun, als nur noch ihre Lippen auf den seinen zu spüren.

Doch nun galt es erst mal mit der jetzigen Situation klar zu kommen. Von Laurie konnte er keine Hilfe erwarten, daß war ihm klar. Er glaubte nicht, daß sie sich Vorwürfe machte, weil sie ihn geküßt hatte, obwohl sie noch immer an John hing. Aber genauso wenig würde sie ihm diesen Schritt entgegenkommen und ihn erneuert küssen. Und mit küssen fing eine Beziehung in den meisten Fällen nun einmal an.

Danny mußte unbedingt nachdenken. Als er sie trotz ihres Geständnisses gebeten hatte mit ihm auszugehen, hatte er schon gehofft, daß es zu einer Beziehung oder wenigstens zu einem Kuß kommen würde. Da wollte er ganz ehrlich mit sich sein. Aber jetzt, wo es soweit war, wußte er nicht weiter. Sollte fortführen, was er gerade begonnen hatte? Auf die Gefahr hin, daß er entweder eine Abfuhr einkassierte, oder sie ihn dann irgendwann wegen John verließ?

Er warf erneuert einen Blick auf Laurie.

Oder bestand vielleicht doch die Möglichkeit, daß sie John für ihn vergaß?

Danny stieß die angestaute Luft in seinen Lungen mit einem Seufzer aus. Und jetzt?

Und jetzt wurde aus dem schüchternen Teenager, wieder die 31jährige Frau.

Sie drehte Dannys Gesicht zu ihr hin und zwang seinen Blick ruhig den ihrigen zu begegnen.

„Wir werden sehen, wie es weitergeht“, flüsterte sie und dann war es Laurie die ihren Mund auf den seinen legte.

Küssen mag ja eine Möglichkeit sein, den Körper warm zu halten, aber wenn außer küssen nichts weiter passierte, dann reichte das nicht aus, um Null Grad zu trotzen.

Das war eine Erfahrung, die Danny und Laurie jetzt auch machen mußten. Ungern ließ Danny Laurie los, denn hier auf dem Balkon, auf der kleinen Bank, hatten sie ihren gemeinsamen Weg gefunden. Drinnen in der warmen Wohnung, konnte das aber wieder ganz anders aussehen. Trotzdem ließ er sie los. Denn wenn sie nicht beide an Unterkühlung sterben wollten, war es höchste Zeit in die Wärme seiner Wohnung zu kommen.

Lauries Finger zitterten vor Kälte, als sie ihr Teller einsammelte und sie in die Küche brachte. Ihr war soo kalt! Danny, der ihr dicht auf den Fersen war, erging es in dem Fall auch nicht anders. In diesem Augenblick war kein Gedanke daran zu verschwenden, wie es weiterging, sondern nur, wie ihnen beiden wieder warm wurde. Trotzdem entbehrte die Situation nicht einer gewissen Komik. Schon gar nicht, als sie beide sich dicht aneinander auf die kleine Küchenheizung quetschten. Jeder nur mit einer halben Pobacke, aber mit beiden Händen. „Es war wirklich eine bescheuerte Idee“, gab Danny nochmals zu. „Das kann schon sein“, wiederholte Laurie Dannys Worte von vorhin, „aber es durchaus sehr romantisch. Aber auch sehr, sehr kalt!“ Mit schief gelegtem Kopf, schaute sie ihn von der Seite her an und grinste. Dieses Lächeln war definitiv nicht schüchtern, dieses Lächeln war auffordernd. Genauso wie der nachfolgende Kuß nicht mehr schüchtern war, sondern leidenschaftlich.

Laurie erstarrte, als sich Dannys Hände unter ihren Pullover schoben. Die Skiunterwäsche!

Es gab wohl kaum etwas, was mehr die angehende Romantik tötete als Skiunterwäsche mit Kniestrümpfen dekoriert, oder Perlonstrumpfhosen ohne Rock.

Laurie löste sich aus Danny Armen und trat einen Schritt zurück. War es zu spät das Badezimmer aufzusuchen und sich der Wäsche zu entledigen? Ein Blick in Dannys verwirrte Augen sagte ihr, daß es dafür definitiv zu spät war.

„Was ist los?“ Er griff nach seiner Brille auf dem Küchentisch, trat wieder einen Schritt auf Laurie zu und Laurie einen weiteren Schritt zurück. „Laurie?“ Zu seinem verwirrten Ausdruck, kam jetzt noch ein besorgter dazu. „Ist alles in Ordnung? Bin ich zu weit gegangen?“ Entschuldigend versuchte Danny nach Lauries Hand zu greifen, doch der Schritt Abstand verhinderte, daß er an ihre Hand herankam. Dafür sah er wie Lauries Gesichtsfarbe in eine leichtes rosa wechselte. „Nein. Nein, es ok. Du hast nichts getan, was ich nicht auch wollte.“ Trotzdem kam sie ihm keinen Schritt näher.  „Und was ist dann los?“ Danny griff an seine Nase und schob seine Brille ein Stück höher. Mit Erstaunen bemerkte er, wie Lauries Farbe von rosa zu rot wechselte. „Es ist nur...“, sie stoppte und stotterte den Satz mit hochrotem Kopf zu Ende.“ Ähmm... ich...also...nun, ich habe Skiunterwäsche drunter.“ Jetzt war es also raus, doch ihre Gesichtsfärbung tat ihr nicht den Gefallen sich wieder zu normalisieren. Schon gar nicht als Danny in schallendes Gelächter ausbrach. Peinlich berührt trat Laurie einen weiteren Schritt zurück. Doch diesmal folgte ihr Danny und nahm sie, obwohl er merkte wie unangenehm ihr dieses Thema war, in den Arm. „Endlich mal eine Frau, die bei diesem Wetter mitdenkt und nicht nur auf Schönheit achtet!“

Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schob er erneuert seine Hand unter ihrem Pullover, während er wieder den Kopf zu ihr hinab senkte. „Blau oder schwarz?“, murmelte er fragend. „Blau“, flüsterte sie zurück. Erleichtert, daß Danny es mit Humor nahm.




Re: Another year has gone by

Ha! 
Diesmal war ich doch einen Tick schneller als Du, Flymoon!



Re: Another year has gone by

Uh yes, das warst du!!!!!

LG Flymoon





Danke Chris!!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

2 sehr schöne romantische Kapitel.
Irgendwie bist Du in der romantischen Phase, habe ich den Eindruck!

Zu Kapitel 1 muss ich sagen, dass ist wieder mal typisch Mann. Selber sich ne Freundin zulegen, aber wenn die Ex-Frau drauf und dran ist das Gleiche zu tun, sind sie plötzlich eifersüchtig und fangen mal an nachzudenken. Wobei ich denke, dass John seine Beziehung wesentlich leichter nimmt, als das Laurie tut, wenn es denn zu einer Beziehung kommt!!! Die Frauen denken eben mehr nach! :-)
Zu dem 2 Kapitel:
Ich fands schon süß, mit den beiden. Danny läßt sich ja was einfallen und ist letztendlich ja so verständnisvoll.
Hast Du wirklich toll beschrieben. Ich bin quasi weggeschmachtet.
Hat mich ein bisschen an >Frühstück bei Tiffany< erinnert. Nur dort wars nicht kalt, sondern es hat ständig geregnet.
Ach ja, und deine letzten Anregungen waren schon hilfreich, allerdings mit den Kerzen hast Du recht. Es waren wesentlich weniger bei mir!! *grins*

LG Eve

Re: Another year has gone by

Skiunterwäsche? 

Danny ist wirklich ein Schmuckstück! So lieb geschrieben, Chyio! Schöön! Richtig romantisch! Wie es halt so ist im realen Leben

Das John eifersüchtig ist, kann ich verstehen und auch das er ein Problem damit hat plötzlich seinen Konkurrenten vor den Augen zu haben. Ist ja nur zu menschlich, aber da wird er wohl drüberstehen müssen, denn schließlich muß Laurie ja auch mit Mika leben, und Laurie hatte da wohl eindeutig das glücklichere Händchen bei der Auswahl!

LG Flymoon





Danke Chris!!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

Hallo chyio

Ich möchte mich für diese supertolle Geschichte bedanken.

Ich freue mich auf die Fortsetzung.

lg cat



Re: Another year has gone by

Guten Abend! Nach einiger Zeit der Abwesenheit von mir, melde ich mich mit dem nächsten Teil meiner Geschichte zurück.

@ Eve: die romantische Phase hatte ich vor ungefähr drei Monaten! Jetzt hänge ich irgendwie in Frust fest. Nicht, daß ich nicht weiß, was als nächstes passieren soll und wird, aber mit dem formulieren klappt es momentan so gar nicht!

Ich muß gestehen, daß ich `Frühstück bei Tiffany` nicht kenne. Der Gedanke kam mehr dabei auf, daß Horatio hier bei uns fast immer eine Wohnung mit Dachterrasse hat. Etwas womit ich mich persönlich überhaupt nicht anfreunden kann. Und na ja, da dachte ich, so ein winziger Balkon wäre doch mal ein witziges Gegenstück!

@Flymoon: Ja Skiunterwäsche! Wer kommt schon im normalen Leben auf solch einen Gedanken? Wahrscheinlich nur ich, die bei 14 Grad im Laden nicht frieren will und deswegen nach einem Skiurlaub auf den genialen Gedanken kam, sie auch mal dort anzuziehen. Und ich sage Dir, ich habe sie wirklich lieben gelernt. Sie ist halt nur nicht besonders sexy.

Ja, ich habe mir mit Danny wirklich viel Mühe gegeben. Was anderes hätte ich Smilla ja auch nicht antun können.

@Cat: ich bin erstaunt! Du hast Dich wirklich durch diese vielen Seiten, die ich hier in Anspruch genommen habe, durch gekämpft? Jetzt noch mal so am Anfang anzufangen, verdient wirklich nur ein dickes, großes  DANKE!

Um so mehr freut es mich, daß sie auch Dir gefallen hat. Da war die ganze Mühe wenigstens nicht umsonst.

@Maryia: ...und noch ein Erstaunen von mir. Kaum zu glauben, daß auch Du sie liest! Ich weiß, daß Du mir hier keine Review gibst, aber dafür nervst Du mich auf Arbeit um so mehr, daß Du endlich Nachschub haben willst. Ich bin froh, daß unser lieber Chef uns lieber allein arbeiten sehen will. Wer weiß, was ich mir sonst noch von Dir anhören dürfte. Aber laß es Dir gesagt sein, auch Deine überraschenden Besuche im Laden, bringen mich nicht dazu, Dir mehr zu geben!  

Vergiß auch die Sache mit dem Einbruch bei mir zu Hause. Ich habe die Geschichte auf einem Stick und den nehme ich bei Deiner Androhung jetzt wohl doch lieber mit.

Aber für alle Neugierigen geht es jetzt weiter......

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Die Diabolo Akte

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Langsam kehrte wieder Normalität in das 15. Revier ein. Ruhe kehrte zurück und rechtzeitig mit ihr auch Andy und Sylvia, wie John mit einem bissigen Lächeln bemerkte. Trotzdem freute er sich, daß sein Partner wieder da war. Ohne ihn war es hier auf dem Revier doch entschieden langweiliger.

Doch in diesem Augenblick stand John alleine an seinem Schreibtisch. Andy war zusammen mit Martinez irgendwo auf den Straßen von New York unterwegs.

Mit dem Rücken zum Raum, las er konzentriert in einer seiner Akten, als er Schritte hörte. Schritte in einem bestimmten Rhythmus, in einer typischen Geschwindigkeit durchquerten den Raum. Laurie auf dem Weg zu ihm. Noch bevor sie bei ihm angekommen war, drehte er sich ihr entgegen und erwartete sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Verdutzt unterbrach Laurie ihren Weg. Sie hatte ihn noch nicht mal angesprochen, woher wußte er, daß sie zu ihm wollte? Irritiert sah sie sich in dem Raum voller Leute um, aber da war keiner dem er sonst zulächeln konnte. Alle waren konzentriert bei der Arbeit. Telefonierten, tippten oder waren in Gespräche mit Leuten vertieft, die mit der Bitte um Hilfe zu ihnen gekommen waren. Die anderen, die Verdächtigen, hatten ihren eigenen Platz. Ihren eigenen Raum. Da wo sie niemanden gefährden konnten und auch keiner sie bei einem möglichen Geständnis unterbrach.

Abermals schaute Laurie zu John hin. Woher wußte er es? Es hätte jeder sein können!

Doch Laurie schluckte ihre Verwirrung runter. Statt dessen hielt sie bereits aus dieser Entfernung, eine Akte hoch, um ihn anzuzeigen, worum es gleich bei ihrem Gespräch gehen sollte.

John warf nur einen flüchtigen Blick auf die Akte, aus dieser Entfernung konnte er sowieso nicht sehen, was auf ihrem Deckel stand. Dafür betrachtete er die Frau die ihm entgegen kam um einiges genauer. Erfrischt sah sie aus und glücklich. John fuhr sich mit den Fingern durch sein Haar und überlegte, ob das vielleicht was mit Danny zu tun hatte. Ein Gedanke, an den er noch immer keinen Gefallen fand. Er ließ die Hand wieder fallen und sah, wie Laurie die letzten Schritte zu ihm tat.

Aber vielleicht hatte es ja auch gar nichts mit ihm zu tun, sondern mehr mit dem relativen Frieden, der durch das Revier zog.

„Hey John. Kann ich kurz mit dir reden?“, fragend sah sie ihn durch ihre Brille an, die sie nur hier auf Arbeit trug.

John wußte, daß sie manchmal Schwierigkeiten hatte das Kleingedruckte zu lesen, aber einmal in einem vertrauten Moment, vor sehr langer Zeit, da hatte sie ihm auch gestanden, daß sie sie auch trug, weil es ihr Gesicht strenger machte. John hatte damals in ihrem Armen geschmunzelt, denn oft genug hatte er mitbekommen, wie sie von den Männern mit denen sie sprach zwar angehimmelt wurde, aber in den seltensten Fällen wegen dem was sie sagte.  

„Klar, was ist los?“ Laurie hielt ihm die bereits aus der Ferne gezeigte Akte unter die Nase. Und nun konnte John auch sehen was auf ihr stand, aber als er es las, war er sich sicher, daß er gar nicht wissen wollte, was Laurie mit ihm bereden wollte. Frankie Wehle / Diabolo stand mit großen Buchstaben auf ihrem Deckel. Ein Fall, an den er sich nur sehr ungern erinnerte. Und ganz besonders nicht an die Undercover Aktion, die er mit sich gebracht hatte.

Laurie schien sein Unwohlsein nicht zu bemerken. Oder sie wollte es nicht bemerken, denn sie sprach ungeachtet dessen, gleich weiter.

„John, hier stimmt was nicht“, einleitende Worte von ihr, ohne dazugehöriger Erklärung. John schaute von der Akte hoch in Lauries Gesicht. „Und?“, fragte er. „Was?“ Seine ganze Körpersprache war ein einziges Fragezeichen, sein Ton dagegen aber eine Spur zu schroff. Laurie hörte es und sah erstaunt von der Akte zu John hoch. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie ihn, beschloß dann aber nicht darauf einzugehen. „Noah Lewis ist einer der größten Anwälte, die momentan in New York aktiv sind. Wie kann so ein großer Anwalt, so einen kleinen Fisch vertreten?“ Das war eine Sache, die auch schon Sylvia stutzig gemacht hatte. Überhaupt gab es bei den Verhören eine Menge Dinge, die ihn merkwürdig vorkamen. Aber trotz der vielen Befragungen, und es waren weit mehr gewesen, als sie üblicherweise durchführten, war nichts Brauchbares aus Diabolo herauszubekommen gewesen, als das, was in dieser Akte stand. Anscheinend war es ihm egal was mit ihm geschah. Oder er hatte sich auf seinen Spitzenanwalt verlassen. Wahrscheinlich war eher zweiteres, denn wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, hatte ihn dieser vor dem Schlimmsten bewahrt. Eine weitere unschöner Erinnerung, die sich John nicht hingeben wollte.

„Sylvia war ebenfalls über den ungewöhnlichen Anwalt aufmerksam geworden. Aber Nachforschungen von ihr, hatten nichts ergeben.“ Laurie ließ nicht locker, ihr Instinkt sagte ihr, daß hier absolut etwas nicht stimmte. Und zwar etwas, was sie nicht unter den Tisch fallen lassen wollte. Auch wenn John dieses Thema unangenehm war.

„Kannst du dich noch mal damit befassen?“, bat sie ihn. „John, da ist was faul. Ich kann es mit jeder Faser meines Körpers fühlen.“ Ihre Stimme hob sich leicht bei ihren letzten Worten. Aus dem Augenwinkel sah John, daß sich bereits die ersten nach ihnen umdrehten.

John wollte das Thema erledigt wissen. Er wollte den Fall nicht noch mal aufrollen und er wollte nicht noch mal so eine Undercover Aktion durchführen müssen. Er hatte noch immer Albträume, wenn er nur daran dachte. Konnte Laurie sich nicht einmal mit etwas zufrieden geben?

„Laurie, die Sache ist erledigt. Wir haben den Kerl hinter Gitter gebracht und er sitzt jetzt seine Strafe ab. Ich will durchaus zugeben, daß sie nicht gerechtfertigt ist, für das was er getan hat, aber immerhin ist das Ganze jetzt vorbei. Kannst du nicht Ruhe geben?“ Johns Tonfall wurde noch schroffer und seine Augen wurden unnachgiebig. Laurie schluckte ihre Antwort die sie auf den Lippen hatte runter. Das hier hatte nichts mehr mit einer Auseinandersetzung unter Arbeitskollegen zu tun, das hier ging bereits unter die Gürtellinie. Und zwar unter ihrer.

„John, ich bitte dich doch nur, dir das ganze noch mal anzugucken. Jetzt ist bereits etwas Gras über die Sache gewachsen und es ist leichter neue Informationen zu bekommen...“ „Laurie, nein. Es ist vorbei“, fiel ihr John bissig ins Wort. „Schau, ich weiß, daß du deine Arbeit immer sehr genau nimmst. Und du bist neu und möchtest dich gerne profilieren. Aber das heißt nicht, daß du abgeschlossene Fälle neu aufrollen mußt. Nimm es einfach als gegeben und fertig.“ Johns Stimme klang in Lauries Ohren kalt und verletzend. Unnachgiebig und ganz bestimmt gegen sie gerichtet. Die Gespräche im Raum verstummten und Laurie mußte sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen daß nun aller Augen auf sie beide gerichtet waren.

„Kann ich dich mal kurz unter vier Augen sprechen?“, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen. Doch sie wartete eine Antwort nicht ab, sondern drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum.

Die Hände in den Hosentaschen vergraben, sah John ihr finster nach. Unschlüssig ob er eine Fortsetzung dieser Auseinandersetzung wirklich wollte. Aber egal ob er es wollte oder nicht, sie würde ihn nicht in Ruhe lassen, bevor sie nicht drüber geredet hatten. Mißmutig folgte er der Rothaarigen, die einmal seine Frau gewesen war. In seiner Wut, unterschied sein Gehirn ganz klar zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

Laurie stand in einer verlassenen Ecke auf dem Flur und wartete dort mit verschränkten Armen auf ihn. Ihre Augen sprühten regelrecht Funken und ihre sonst so vollen Lippen, waren fest aufeinander gepreßt. John war nicht minder wütend auf sie. Konnte sie nicht einfach alles so lassen wie es war? Er wußte, daß er ihr gegenüber ungerecht war. Immerhin hegte er ja die gleichen Zweifel wie sie. War es also ihre Sturheit oder die seine, die sie in diese Situation hier gebracht hatten? Lehnte er es vielleicht nur ab, sich noch mal den Fall anzunehmen, weil sie es von ihm verlangte? Er haßte es, wenn man ihm vorschrieb wie er zu arbeiten hatte.

Erstaunlicherweise blieb Laurie trotz ihres Ärgers ruhig als John auf sie zutrat. Aber John wußte genau, daß es nur noch einen kleinen Funken bedurfte, bis sie explodieren würde. Und diesmal war definitiv er schuld daran.

„Paß auf John, ich denke es ist höchste Zeit, daß wir den Kaffee trinken gehen, den du mir zum Anfang des Jahres versprochen hast. Wir sollten uns unbedingt einmal darüber unterhalten, wie wir hier auf Arbeit miteinander um gehen!“ Das kam ruhig, aber doch sehr bestimmend.

„Ich kann nicht, ich bin mit Mika verabredet.“ Das war der Funke, er wußte es genau. Aber ein mit Absicht gezündeter. Gemeinerweise mußte John zugeben, daß er sehen wollte, wie sie die Beherrschung verlor. Er wollte seine Laurie sehen.

„Und ich mit Danny“, schnappte sie zurück. „Dann wirst du ihr halt absagen!“

Laurie fing an in dem fast menschenleeren Flur auf und ab zu tigern. Und in John verrauchte auch die letzte Wut auf sie. Liebevoll beobachtete er, wie sie ihre alte Gewohnheit wieder aufnahm. Doch das Lächeln, welches sich auf seine Lippen drängen wollte, verbiß er sich. Und sah dadurch fast genauso grimmig aus wie Laurie.

„John, verdammt, es geht nicht, daß wenn wir Differenzen hier auf Arbeit haben, es zu einem persönlichen Streit wird. Du kannst nicht einfach meine Autorität vor anderen Leuten in Frage stellen!“ Ein scharfe Kehrtwendung am Ende des Flures und dann mit weit ausgreifenden Schritten zu ihm zurück. „Ich habe dich lediglich um einen Gefallen gebeten.“ Schwupps, war sie an ihm vorbei, änderte abermals die Richtung und lief wieder an ihm zurück. Es fiel John zunehmend schwerer das Lächeln zu unterdrücken. Seine Laurie, so wie sie Danny bestimmt nicht kannte.

„Ich denke nicht, daß du hier gerne privates austragen möchtest“, ihre Stimme war durch die Entfernung nur leise für John zu verstehen. Das Lächeln gewann und legte sich über Johns Gesicht. „Also“, fuhr Laurie fort, jetzt wieder in seine Richtung unterwegs, „sollte es uns wichtig genug sein, um unsere Verabredungen für heute Abend aufs Eis zu legen und uns darüber zu unterhalten.“ Abrupt unterbrach sie ihre Wanderung, als sie das Lächeln auf Johns Gesicht sah. „Was?“, giftete sie ihn an. John antwortete ihr nicht gleich, sondern gab ihr eine Minute Zeit sich auf die veränderte Situation einzustellen. „Hast du deinen guten Vorsatz für den Jahreswechsel vergessen? Den, das du dein Temperament zügeln wolltest?“ Das war jetzt nicht fair, überlegte John. Immerhin hatte er es doch drauf angelegt, daß sie ihn vergaß.

Das Lächeln auf Johns Gesicht vertiefte sich.

Laurie stand dagegen einfach nur da. Beobachtete den Mann, der mit den Händen in der Hosentasche angelehnt an der Wand stand und sie mit einem amüsierten Zug um den Mund seinerseits beobachtete. Ein Verdacht stieg in Laurie auf. „Das hast du mit Absicht gemacht!“, flüsterte sie. Sie lief die paar Schritte, die noch trennten, wieder auf ihn zu.

„Das hast du mit Absicht gemacht!“, wiederholte Laurie, als sie vor ihm stand. Sie sah die zwanzig Zentimeter die er größer war, zu ihm herauf. Aber wieder erwarten war sie ihm nicht böse. „Zum Anfang nicht“, gab er zu, „aber der Schluß zielte darauf hinaus, ja.“ Zwei paar blaue Augen, seine so hell wie der Himmel wenn die Sonne scheint und ihre so dunkelblau wie eine stürmische See, sahen sich an, ohne etwas zu sagen.

„Ich werde Mika absagen. Treffen wir uns um sieben im Vasquez?“

„Ich habe noch einen Gerichtstermin um fünf, aber ich rufe dich an, falls ich mich verspäten sollte.“

„In Ordnung. Wir sehen uns dann später.“ John stieß sich von der Wand ab und ging wieder zurück zu seinem Platz. Laurie blieb stehen, noch immer die verdammte Akte in der Hand, ihrem fast geschiedenen Mann nachschauend. Er hatte es mit Absicht gemacht! Ein Gedanke irgendwo zwischen Ärger, Erstaunen und Freude.

Re: Another year has gone by

Eine erste Aussprache.

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.

Wie er es schon fast erwartete hatte, war John vor Laurie im Vasquez. Allerdings hatte sie ihn nicht angerufen, also ging er davon aus, daß auch sie jeden Augenblick hier auftauchen würde.

Er bestellte sich seinen obligatorischen Kaffee und wartete.

John mußte nicht lange warten, keine fünf Minuten später, sah er sie zu seinem Tisch kommen.

„Hallo“, begrüßte er sie. „Hey“, antwortete ihm Laurie. Während sie sich den Mantel auszog, sah sie sich in dem Lokal um. „Noch genauso gemütlich wie ich es in Erinnerung habe.“ Sie legte ihren Mantel über die Stuhllehne und setzte sich dann neben John auf die Bank.

Ihre Finger strichen über die Tischdecke. „Und sie haben immer noch so schöne Decken hier.“  John lächelte, als er diese vertraute Geste von Laurie sah. Diesen Tick mit den Tischdecken hatte sie schon immer gehabt. Nie konnte sie einfach an einer vorbei gehen, wenn sie eine sah die ihr gefiel. Sie hatten unzählige davon besessen, alle feinsäuberlich gestapelt in mindestens drei verschieden Schrankfächern.

Bei manchen Frauen waren es Schuhe und bei ihr waren es halt Tischdecken, hatte sie ihm erklärt, als er sich bei einem gemeinsamen Shopping Nachmittag, gewagt hatte zu fragen, ob sie diese Decke, die sie soeben entdeckt hatte, auch noch unbedingt brauchten. Jetzt hier im Restaurant erinnerte sich an diesen Augenblick; wie er nur erheitert die Lippen verzogen hatte und an Lauries Schuhsammlung dachte, die den der Tischdecken in nichts nachstand.

„Und wie hat Mika deine Absage für heute Abend aufgefaßt?“, fragte Laurie, während sie den Platz neben John, mit dem Stuhl zu seiner rechten wechselte.

John zuckte nur mit den Schultern. „Was für einen Eindruck hattest du denn auf dem Polizeiball von ihr bekommen, wie sie reagieren würde?“ Lauries Mund verzog sich zu einem grinsen. „Hmmm, ungestüm?“ „Nette Wortwahl!“, lachte nun auch John. „Ich glaube, wenn du bei diesem Telefonat neben ihr gestanden hättest, hätte sie dir mit Freuden die Augen ausgekratzt.“ „Oh, du hast dir eine kleine Wildkatze geangelt! Nun, das hat doch im Bett sicher seine Vorteile.“ Erschrocken schlug sich Laurie die Hand vor dem Mund. „Oh entschuldige, das ist mir so rausgerutscht. Geht mich nichts an.“ „Schon in Ordnung“, fegte John ihren Einwurf beiseite. „Du hast schon recht. Im Bett ist es......“ er grinste sie mit hochgezogenen Augenbrauen vielsagend an, „nett.“

„John!“, Laurie lachte, auch wenn sie ein wenig pikiert war. Gleichzeitig mit ihren nächsten Worten, schlug sie ihm leicht auf den neben ihr liegenden Arm. „So genau wollte ich es gar nicht wissen. Was ihr in eurem Bett macht, geht ausschließlich euch beide was an!“

Gott sei Dank hatte sie inzwischen Danny, sonst hätte sie das ganze hier gerade nicht so leicht weg gesteckt.

„Und Danny?“ John nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Laurie dagegen nahm von dem Kellner die beiden Speisekarten entgegen. „Danke. Kann ich bitte ein Glas Merlot haben?“ Der Ober schüttelte den Kopf. „Führen wir hier nicht, aber wenn sie möchten, könnte ich ihnen einen Montepulciano anbieten, wenn sie gerne eine italienischen Wein möchten“ Fragend sah Laurie zu John, diesen Wein kannte sie nicht. Aber auch John schien der Name unbekannt zu sein, denn er zuckte nur mit den Schultern. „Bringen sie uns zwei Gläser“, entschied er aber dann sogleich als Mann, der er nun einmal war.

„Möchtest du auch was essen?“ Aber ein Blick vom Kellner zu Laurie zeigte ihm, daß sie bereits dabei war die Karte zu studieren. „Was für ein Restaurant war das hier noch mal? Vasquez. Italienisch oder Spanisch? Ob die hier auch Pizza haben?“ Laurie wartete Johns Antwort nicht ab, sondern durchstöberte die Karte nach ihrer heißgeliebten Pizza. „Spanisch!“, antwortete ihr John in dem gleichen Augenblick, wo auch Laurie entdeckte, daß es auf der Speisekarte keine Pizza gab. „Sag mal Laurie, wo ißt du eigentlich die ganze Pizza hin? Bei jedem anderen würde diese Kalorienbombe sofort Fett ansetzten. Bei dir kann ich jedoch nicht der gleichen entdecken.“ John beugte sich über den Tisch und warf einem Blick auf Lauries flachen Bauch.

„Du vergißt, daß ich mit dir verheiratet war. Du kannst einen ganz schön in Atem halten.“ Sie sah nicht von der Karte hoch, während sie ihm lächelnd antwortete und suchte mit gerunzelter Stirn nach einer Alternative für sich. „Außerdem habe ich ein bißchen abgenommen, da darf ich wieder!

Oh, sie haben Empanada mit Schweinefilet! Das ist fast genauso gut. Ich nehme das!“ Mit Schwung klappte sie die Karte zu und wandte sich dann wieder an John. „Wo waren wir stehen geblieben?“ „Das du abgenommen hast“, antwortete ihr John. Der Kaffee wechselte sich mit dem gerade gebrachten Wein ab. „Nein, davor“, Laurie nahm ebenfalls einen Schluck von ihrem Glas. „Oh, lecker.“ Erheitert schaute John Laurie von der Seite her an. „Lecker ist wohl kaum der Ausdruck den man bei einem Wein gebrauchen sollte.“ Achtlos zuckte Laurie mit den Schultern. „Kann schon sein, aber er ist es trotzdem.“ Frech grinste sie ihn an.

„Ah, ich weiß wieder. Du hast nach Danny gefragt“,  nahtlos sprang sie von einem Thema zum nächsten. Man sollte meinen, daß John in den vielen Jahren in denen er mit ihr zusammengewesen war, sich an diese abrupten Übergänge gewöhnt hatte. Doch um bei der Wahrheit zu bleiben, mußte er sich eingestehen, daß sie ihn noch immer verwirrten. So dauerte es auch fast eine ganze Minute, bis er wußte wovon sie sprach.

„Ja, wie hat er reagiert, als du ihm von unserer Verabredung heute Abend erzählt hast.“ John schlug nun seine Karte auf.

„Ich glaube, er war gar nicht darüber begeistert. Konnte allerdings nicht allzu viel dazu sagen, weil er mir ohnehin absagen wollte.“ Laurie seufzte. „Der Mann macht mehr Überstunden, als wir uns sehen.“ John schaute von seiner Karte hoch. „Na, na, erst so kurze Zeit zusammen und schon die ersten Beschwerden?“ Lockere Worte, die ihn mit einer gewissen Zufriedenheit erfüllten. Laurie stütze die Arme auf den Tisch und betrachte im Gegensatz zu John seine Speisekarte. „Ist doch wahr“, murmelte sie.

„Du vergißt, daß du auch nicht gerade mit Zeit gesegnet bist. Ich sehe dich eigentlich ständig auf dem Revier oder in deinem Büro das Licht brennen.“ Er konnte nicht glauben, daß er Danny in Schutz nahm!

Und Laurie registrierte, daß John anscheinend zu dem Fenster ihres Büros hoch schaute, das schräg gegenüber von seinem Revier lag.

„Männer, das ihr immer zusammen halten müßt.“ Sie trank einen weiteren Schluck von ihrem Wein.

„Warum hast du dir eigentlich noch mal die Akte zu Hand genommen?“ Brachte John das Thema auf den Ursprung ihres gemeinsamen Essens zurück. Laurie lehnte sich mit dem Glas Wein in ihrem Stuhl zurück und betrachtete ihn amüsiert. „Kannst du das nicht denken?“

Ihr Gesicht wurde aber sogleich wieder ernst. „Auf jeden Fall hatte es nichts damit zu tun, daß ich mich bei irgend jemandem profilieren wollte.“ „Ja, ich weiß.“ John rieb sich müde mit beiden Händen über das Gesicht und hinterließ dadurch rote Flecken auf seinen Wangen. „Es tut mir leid, daß ich dir das unterstellt habe.“ Er nahm die Hände wieder vom Gesicht und schaute Laurie an. Abwartend saß sie da, die Hände jetzt ohne das Glas Wein, vor sich im Schoß gefaltet. „Es ist nur so, daß mich diese Akte nervös macht.“ „Die Akte an und für sich oder das was mich dazu gebracht hat, sie zur Hand zu nehmen?“, fragte sie ihn.

John verdrehte die Augen zur Decke und gab dann zu was es war. „Die Undercover Aktion. Das war so...“ Ihm fiel noch immer keine passende Bezeichnung für die Unannehmlichkeit ein, die er sich da hatte aussetzten lassen müssen. Doch er mußte es auch gar nicht in Worte fassen. Immerhin saß er neben Laurie. Und kein Mensch kannte ihn so gut wie sie.

Sie beugte sich nach vorn und berührte mitleidig seine Hand. „So schlimm?“, fragte sie leise. „Viel schlimmer.“ Laurie wartete ob noch etwas von ihm kam, aber John wollte anscheinend nicht darüber reden. „Und die Akte für sich? Hast du nicht selbst ein komisches Gefühl bei der Sache?“ Mit Absicht lenkte sie das Thema von Peinlichkeit zur Neutralität.

„Doch habe ich und hatte schon immer. Aber du kannst mir glauben, daß wir wirklich alles versucht haben dahinter zu kommen, was nicht stimmt.“

Laurie lehnte sich wieder zurück und starrte nachdenklich auf den Tisch. „Habe ich es mir doch gedacht, daß es dir auch nicht anders erging“, war alles was sie dazu sagte.

Der Kellner brachte das Essen, was sie irgendwo zwischen Geplänkel und Erinnerung bestellt hatte.

Laurie nahm den Blick nicht von ihrem Teller, während sie nachdenklich die Empanada kaute. Schließlich schob sie den Teller lustlos zur Seite. Auf den fragenden Blick von John hin, erklärte sie, daß sie keine Lust zum Essen habe. Wieder erschien ein Schmunzeln auf Johns Gesicht. Keine Lust zum Essen, so etwas konnte nur von Laurie kommen. Jeder andere schob sein Essen beiseite und sagte, daß er keinen Hunger hatte.

„Was ist los?“ John schob seinen Teller ebenfalls von sich fort, jedoch hegte er die Absicht nach dem Gespräch weiter zu essen.

„Ach ich weiß nicht“, Laurie schmiß ihre Servierte achtlos neben den Teller. „Ich weiß das da was faul ist. Du hegst ebenfalls den Verdacht und wenn du es tust, dann tut Andy es auch. Sylvia ist ebenfalls mißtrauisch. Und trotzdem können wir nichts dagegen tun! Frankie Wehle sitzt fröhlich im Gefängnis und büßt eine Strafe ab, die viel zu kurz ist für den Mord, den er begangen hat. Und irgendwo da draußen sitzt eine Witwe und trauert um ihren Mann.“

John hatte seine Arme auf den Tisch ausgebreitet, die Hände gefaltet und lauschte mit geneigtem Kopf, Lauries Zusammenfassung.“ „Ich glaube nicht, daß Frankie in seinem Gefängnis fröhlich ist“, versuchte er mit einem kleinen Scherz die düstere Wolke über ihren Kopf zu vertreiben. Wirkte aber nicht wirklich, denn Laurie sah ihn unter hochgezogenen Augenbrauen nur schräg an.

„Gibt es denn so gar nichts, was wir dagegen tun können?“ Ihr spöttischer Blick wurde zu einer Frage. John schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Aber ich verspreche dir, daß ich noch mal ein bißchen nachforschen werde.“ Dankbar nickte Laurie. „Aber“, fügte John hinzu, „ich mache nie wieder so eine Undercover Aktion mit. Ich lege dich übers Knie, wenn es doch noch soweit kommen sollte. Und ich verspreche dir, daß dich dann Julia auch noch in Manhattan hören wird.“ Laurie grinste. „Klingt fair.“

John lächelte auch wieder. Es war schön, so mit Laurie zusammen zu sitzen und sich mit ihr zu unterhalten. Fast so wie es früher immer zwischen ihnen gewesen war. Bevor sie sich ständig gestritten hatten.

John schob ihren Teller wieder vor sie hin. „Iß jetzt. Du bist mir eindeutig zu dünn.“ Er zwinkerte ihr zu und zog dann seinen eigenen Teller wieder vor sich hin.

Eine Weile aßen sie schweigend, bis Laurie abermals ihren Teller von sich weg schob. Mit dem Hinweis, daß sie jetzt satt sei. John versuchte nicht mal sein grinsen zu verbergen.

Laurie sah John beim Essen zu, während ihr noch das zweite Thema auf dem Herzen lag. Aber diesmal wollte sie ihn nicht beim Essen unterbrechen. Sie würde abwarten, bis er fertig war.

„Das mit dem Streit vorhin auf dem Revier tut mir leid“, fing John von sich aus das Thema zwischen zwei Bissen an. Überrascht wich Laurie ein Stück zurück. „Kannst du Gedanken lesen?“, wollte sie wissen. Spöttisch sah John von seinem Essen hoch. „Laurie, ich kenne dich fast mein ganzes Leben lang. Meinst du nicht, daß ich eine gewisse Übung habe deinen Gedanken zu folgen?“ Scheinbar ahnungslos hob sie die Schultern. „Keine Ahnung. Mit meinen Gedankensprüngen hast du ja noch immer so deine Probleme.“ „Das ist auch was ganz anderes“, murmelte John vor sich hin. „Wir Männer denken da etwas gradliniger.“

Als er aufsah, sah er wie Laurie übers ganze Gesicht grinste. Aber immerhin war sie so nett sich einen Kommentar zu verkneifen.

John senkte seinen Blick wieder auf den Teller. „Wie gesagt, es tut mir leid. Ich verspreche dir, daß ich mich das nächste Mal besser benehmen werde.“ Laurie antwortete ihm nicht, sondern betrachtete ihn nur schweigend, wie er seine Tappas aß. Bis auch er sie mit einem Aufseufzen beiseite schob.

„Und was ist, wenn wir wieder in solch eine Situation geraten?“, wollte Laurie dann von ihm wissen. John wischte sich mit der Servierte den Mund ab und nahm sich genau diesen Augenblick Zeit, um sich eine Antwort zu überlegen. „Dann werden wir darüber reden. In Ruhe. Wir werden uns ansehen und wissen, daß es nichts bringt in diesem Augenblick darüber zu reden. Wir werden uns beiden ein Auszeit von mindestens zwei Stunden nehmen und uns dann bei einer Tasse Kaffee zusammen setzten. Bis dahin haben sich vermutlich unsere Gemüter beruhigt und wir werden eine Vernünftige Lösung finden. So wie wir es auch heute Abend getan haben.“

Johns Augen waren ruhig, als er ihren zweifelnden Blick begegnete. „Und wenn du deinen Vorsatz beibehältst, werden wir gute Chancen haben uns nicht gegenseitig an die Kehle zu gehen.“

Er lächelte Laurie aufmunternd an und griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. „Meinst du, das wäre zu schaffen?“

Laurie nickte. „Ich denke schon.“ Und sie fragte sich, warum sie nicht schon während ihrer Ehe auf den Gedanken gekommen waren.




Re: Another year has gone by

Wie wahr wie wahr! Die letzten zwei Absätze treffen es wie die Faust auf's Auge! Ich bin ja gespannt ob diese guten Vorsätze auch wirklich in die Tat umgesetzt werden! Wünschenswert wäre es für die beiden!

Klasse, wie immer Chyio! Du hast es einfach drauf! Danke für das Vergnügen!

LG Flymoon





Danke Chris!!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.