Sheila schluckte schwer, ihr war zwar bewusst das sie Wes mit ihrer abweisenden Art verletzte, aber es jetzt von ihm zu hören war noch einmal etwas ganz anderes. "Ich bin mir sicher sie würde dich nicht absichtlich verletzten, hast du ihr gesagt das sie dich damit verletzt?" wollte sie von ihm wissen. "Ich denke nicht das sie dich jemals verletzt, wenn sie dich wirklich über alles liebt," versuchte sie ihn aufzumuntern.
Er schüttelte den Kopf. "Ich denke manchmal, dass sie gar nicht weiß, wie viel sie mir bedeutet und wie wichtig sie mir ist. Sagen kann ich ihr das nicht, weil ich sie nicht unter Druck setzen will. Sie ist ist mir wichig. Meine Flippy. Flippy hieß meine Giraffe früher. Sie war ganz kuschelig und flauschig und sie war so schön weich, wenn sie gewaschen war und aus dem Trockner kam."
"Ich denke du solltest ihr das sagen, auch wenn sie es sicher schon weiß. Manchmal überraschen dich Menschen mit ihrer Reaktion," riet sie ihm, zwar wusste sie es jetzt aber er würde sich morgen daran nicht erinnern und das fand sie sehr schade. "Mast du Giraffen, was hälst du davon wenn wir zwei mal in einen Zoo gehen," schlug sie ihm vor.
"Giraffen sind lustig. Zoo wäre schön. Meine Mutter und mein Vater sind nie mit mir in den Zoo gegangen. Alle Tiere kenn ich nur aus Büchern. Nur den Bücherwurm den hab ich nie gefunden. Davids Lieblingstiere sind Elefanten. Er sagt, die können sich alles merken, aber er kann das nicht. Das ist ihm egal. Deshalb sind wir Freunde."
"Gut dann gehen wir zwei morgen zusammen in den Zoo. Keine Sorge ich regel das mit deiner Verlobten und vielleicht nehmen wir soar David mit. Ich kenne einen sehr schönen und großen Zoo hier in der Nähe, der ganz viele verschiedene Tiere hat. Der würde dir bestimmt gefallen," versprach sie ihm. "Weißt du das deine Verlobte verdammtes Glück hat mit dir, ich an ihrer Stelle hätte mich auch in dich verliebt."
"Ja, der Zoo.", freute Wes sich. Er sah Sheila an und seine vernebelten Augen leuchteten auf. "Zoo ist schön. Aber Sheila mag es bestimmt nicht. Sie weiß nicht, dass ich Tiere so mag. Ich hätte gern einen Hund. Oder ein Pferd. Eine Schildkröte wäre auch schön." Er lächelte sie an. "Dabei hab ich nichts an mir, in das man sich verlieben könnte.", wunderte er sich.
"Dann wird es höchste Zeit, das du ihr das mal sagst. Ich denke sie würde sicher gerne mit dir in den Zoo gehen, wenn dir das so viel Freude bereitet. Du musst dich nur trauen oder soll ich sie mal fragen ob sie mit dir da hingeht," fragte sie ihn fürsorglich und strich sanft über seinen Kopf. "Du bist ein sehr treuer, süßer, liebevoller, charmanter, intelligenter und wohlerzogener junger Mann, was bitte könnte man nicht an dir lieben?"
"Ich bin stur, ein Ex-Junkie und ein Besserwisser. Sie hat es nicht leicht mit ihr. Ich wette, sie war erleichtert, dass ich mit den Jungs weg war und sie Ruhe hatte.", sagte er leise. Er schwieg und sah sie lange an. Schließlich beugte er sich vor, zog sie zu sich und drückte seine Lippen gegen ihre.
Sheila schockierte es wie schlecht er doch über sich selbst dachte. Hatte sie ihm wirklich das Gefühl gegeben das sie ihn loswerden wollte, oder das sie froh war wenn er nicht bei ihr war. Sie liebte diesen Mann doch, warum hatte sie nie bemerkt wie sehr sie ihn doch abgestuft hatte. Sheila riss überrascht die Augen auf, als er sie zu sich zog und sie küsste. Sie ging sofort auf den Kuss ein und erwidert ihn, auch wenn er sie grade indirekt betrog.
Nachdem sie wieder voneinander Abstand genommen hatten, lächelte er sie traurig an. "Ich liebe dich, Sheila.", murmelte er. Der Kuss hatte ihn an seine Verlobte erinnert. Ob er sie vollkommen erkannte wusste er momentan selbst nicht, aber es war ihm auch egal. "Meine Eltern wollten mir immer vorschreiben wen ich mal heiraten soll. Sie hatten die perfekte Frau für mich designt. Aber das will ich nicht."