Sheila saß aufrecht im Bett und hatte selbst mit den Tränen zu kämpfen denn so aufgelöst sah sie ihn sehr selten. Vorallem hatte sie Angst um ihn was träumte er da und was bereitete ihm solche Angst. Immerhin verarbeitet man in seinen Träumen Geschehendes, Gefühle und Gedanken. "Hey...was ist los? Was hast du geträumt?" fragte sie ihn behutsam.
"Von meiner Mutter. Meiner leiblichen Mutter. Sie hat mir mal was über meinen Vater erzählt und er ist total ausgetilt, als er erfahren hat, dass ich nachgeforscht habe." Er versuchte sich zu erinnern. "Und ich habe geträumt, dass sie mich verlässt und ich völlig allein dastehe, weil ich niemanden interessiere. Blöd, ich weiß. Scheiß Fieber." Er trank wieder einen Schluck und zwang sich zu schlucken. Es schmerzte ungemein.
"Deine leibliche Mutter, dann war die Frau bei deinem Vater nicht deine leibliche Mutter?" fragte sie ihn verwirrt, das hatte sie nun wirklich nicht geahnt. Was hat sie dir damals erzählt, das er so ausgeflippt ist?" erkundigte sie sich bei ihm. "Du wirst niemals alleine sein, David und deine ganze Familie stehen hinter dir und selbst wenn nicht wäre ich immer bei dir egal wohin du auch gehst," flüsterte sie ihm liebevoll zu.
Er runzelte die Stirn. "Nein. Doch, das war schon meine leibliche Mutter. Ich meinte Eve." Er holte tief Luft und erklärte dann noch einmal ruhiger: "Angelika ist meine leibliche Mutter. Eve ist meine richtige Mutter, weil sie sich um mich gekümmert hat. Wie auch immer. Also, Angelikla hat mir damals was über George erzählt." Er fuhr sich durchs Haar. "Ich weiß nicht, weshalb ich ausgerechnet jetzt davon träume. Mir ist klar, dass ich nicht alleine bin, weil ich sie und vorallem dich habe." Er küsste sie auf die Wange.
"Und was hat sie dir von Georg erzählt?" wollte sie von ihm wissen, denn vielleicht hatte sie ihm etwas erzählt was im Moment wichtig für ihn sein konnte oder ihn bedrückte weil ihn irgend etwas an der jetzigen Situation daran erinnerte. Träume konnte wegen vielerlei Sachen enstehen. Doch aufjedenfall schien ihn das Thema sehr mitzunehmen.
Einen Moment schwieg Wes. "Sie hat mir erzählt, dass George nicht mein Vater ist.", sagte er dann und ließ das einfach so stehen. Was sollte er auch dazu sagen? So etwas mit fünfzehn gesagt zu bekommen war hart und hatte ihn damals fertig gemacht. Er hatte kein gutes Verhältnis zu seinem Vater, aber er war sein Vater. Das konnte man nicht einfach löschen.
"Und du hast versucht deinen leiblichen Vater zu finden?" fragte sie nach. Wenn er seinen leiblichen Vater kennen lernen wollte, dann würde sie ihn dabei unterstützten das war für sie von vorne rein klar. Doch vielleicht wollte er es auch gar nicht schließlich wusste man ja nie wie er nach 17 Jahren auf seinen Sohn reagieren würde. "Würdest du ihn gerne sehen?"
"Ich hab ihn gesucht. Klar. Ich hab mit gedacht, dass ich vielleicht endlich einen Vater finde, der mich liebt. Und ich hab ihn wirklich gefunden. Jason Hon. Er wohnt in Dayton und David ist mit mir hingefahren. Und jetzt rate, was Jasons Hobbies sind."
Wenn sie eins nicht konnte, dann war es raten darin war sie wirklich schlecht und vorallem sehr unkreativ. "Keine Ahnung tanzen?" fragte sie nach, denn von irgend jemand musste Wes ja seine Liebe fürs tanzen haben. Allerdings da er ihr nie von seinem Vater erzählt hatte, schloss sie daraus das das Treffen nicht sehr gut verlaufen war.
"Fast. Musik machen. Er singt gerne und geht gerne zu Broadway-Shows. Arbeiten tut er in einer Bibliothek. Seine Freunde sind ihm sehr wichtig und er war während seiner Schulzeit Schülersprecher und sowas. Erinnert dich das an wen?" Wes seufzte. "Ich bin total durchgedreht, als ich das alles erfahren hab. Und er war begeistert mich zu treffen."