Verschwitzt traten wir durch die offene Tür des Ladens. Die Luft in dem großen Raum war stickig, die Musik laut. Aus den großen Boxen wummerten Bässe und kreischten Gitarren, eine helle Männerstimme sang nachlässig von Liebe und Verrat. Wir steuerten den Typen hinter dem Tresen an. Auf dem Weg dorthin nahm ich ein sirrendes Geräusch hinter der Musik wahr, konnte es aber nicht richtig zuordnen und beschloss, es bis auf weiteres zu ignorieren. Auf den zwei Ledersofas und den zahlreichen Barhockern lungerten junge Leute, zumeist stark geschminkte Mädchen herum, rauchten und taten beschäftigt. Der Boden war schmutzig, die Regalbretter an den Wänden mit Büchern und Figürchen voll gestellt und der Mann hinter dem Tresen schaute fragend zu uns hoch.
"Ähm, ja, wir würden uns gerne tätowieren lassen!" Die Stimme meiner Freundin klang mutig.
"Ja...?", meinte der Tresenmann.
Zahlreiche Tätowierungen zierten seine Oberarme und den Nacken. Ich begutachtete kurz die Bilder. Ich fand die meisten davon nicht sehr schön. Er lächelte. Das fand ich nett. Dann aber entdeckte ich seine Ohrlöcher. Statt normaler Löcher hatte dieser Mensch so Nieten in seine Ohrläppchen einstanzen lassen. Sie waren groß und innen hohl. Durch das linke Kreisrund konnte ich hinter dem Mann eine staub bedeckte Drachenfigur auf einem Schrank stehen sehen. Der Metallring setzte die feine Haut um das Loch herum unter Spannung und ich musste unwillkürlich das Gesicht verziehen. Schnell bremste ich meine Mimik und konzentrierte mich wieder auf sein Lächeln.
"Also, meine Freundin hier", Klara klappte ihre Handfläche zu Seite und zeigte in meine Richtung, "möchte gerne einen Skorpion, dorthin!" und piekste mich mit dem Zeigefinger in den Oberarm. "Und ich hätte gern....", wollte sie weiter sprechen, doch da unterbrach sie der Ohrläppchentyp, indem er lässig auf das Sofa zeigte.
"Sucht euch was aus und wir machen einen Termin.", sagte er gleichgültig und vertiefte sich wieder in seine Zeichnung.
Ich erhaschte noch schnell einen Blick auf die Nieten, stellte mir kurz zwei Wellensittiche vor, die, einer rechts, einer links, in den Ringen saßen und schaukelte. Fröhlich piepsend vergruben sie ihre Krallen in die straffe Restohrläppchenhaut. Klara zog mich am Ärmel auf ein inzwischen freigewordenes Sofa.
Wir wühlten uns durch die Stapel an Vorlagenmappen. Neben uns tuschelten zwei Frauen. An ihnen entdeckte ich keine Tätowierung. Das Sofa roch nach Schuhwichse, der Boden unter meinen Füßen klebte. Auch das Sofa klebte, an meinem Hintern, und bewegte ich mich, dann machte es obszöne Geräusche. Ich lehnte mich zurück und versuchte, jede plötzliche Bewegung zu vermeiden. Nach der fünften Mappe konnte ich mich an kein einziges schönes Bild mehr erinnern.
Stattdessen kämpfte sich das Sirren wieder in mein Bewusstsein. Es kam von schräg hinten aus dem Nachbarraum. Die Tür stand auf (schließlich war es ja heiß überall) und ich sah, als ich mich umdrehte, den Rücken einer liegenden Frau, halbverdeckt von einem anderen, stehenden und ebenfalls weiblichen Rücken. Letzterer schien konzentriert bei der Arbeit.
Plötzlich wusste ich, was die Quelle des Geräusches war. Verwundert über soviel Intimlosigkeit und erschüttert ob so weniger Hygienemaßnahmen wanderte mein Blick an dem nach vorn gebeugten Körper hinab. Neben den schweren Stiefeln der Arbeiterin lagen zwischen heruntergefallener Zigarrettenasche und Wollmäusen zerknüllte, teilweise blutgetränkte Taschentücher. Schnell ließ ich meinen Blick wieder nach oben gleiten. Das lange, schwarz gefärbte Haar hing in fettigen Strähnen auf die liegende Frau hinunter. Die Haut der arbeitenden Frau schien wie gegerbt, sie straffte sich über eckige Knochen und sehnige Muskeln und war natürlich- tätowiert. An ihrem rechten Oberarm prangten große, bunte Bilder. Ich kniff die Augen zusammen und erkannte einen Sensemann.
Klara, wir müssen weg!, presste ich hervor.
Klara blickte erstaunt von der Mappe auf. Dann schaute sie auf die Uhr. Scheinbar erschrocken über die späte Stunde warf sie die Mappe auf den riesigen Stapel, griff nach ihrer Tasche und erhob sich. Ich stand bereits und zog sie Richtung Ausgang. Dem durchlöcherten Tresenmann rief sie im Weggehen noch zu: Wir kommen noch mal wieder Tschühüß!
Dann standen wir auf der Straße, die Sonne brannte vom Himmel und ich taumelte für einen kurzen Moment. Klara hielt mich fest, drehte mich zu sich um und guckte mir prüfend in die Augen.
Was war denn mit Dir los? Ich denke, wir wollen das durchziehen?
Verdammt, Klara, ich lass mich nicht von einer ranzigen Rockerbraut tätowieren, schließlich will ich nicht schon so früh sterben!, rief ich entrüstet, wandte mich aus ihrem Griff und ging bei Rot über die Ampel.
Ein Auto erfasste mich. Ich fühlte, wie mein Körper federleicht und in einem hohen Bogen über die Straßenkreuzung flog. Vor der Eingangstür des Tattoo-Studios wurde mein Flug mit großer Wucht gestoppt. Ich fühlte den heissen Asphalt unter meinen schmerzenden Hüften, fühlte eine ungewohnte Beweglichkeit im Nacken, spürte eine angenehm träge Flüssigkeit an meinen Schläfen und hörte in der Ferne ein Martinshorn. Die Hand der herbeigeeilten Freundin fest in meiner eigenen, flüsterte ich:
"Klara, könntest Du für mich einen Termin mit der Dame ausmachen?"
Re: Inspirationshilfe
Ach Mensch, ja:
Stoßgebet
Re: Inspirationshilfe
Als ich meinen David zwei Wochen vor seinem 18. Geburtstag gefragt hatte, was er sich denn wünschen würde, hatte ich mich schon sehr gewundert, als er meinte, er würde gerne eine Spritztour machen. Normal wünschen sich Kinder zum 18. doch so Sachen wie einen Führerschein, ein Auto oder einen neuen Computer. Gut, das hatte er natürlich alles schon, und was ich ihm sonst so vorgeschlagen hatte, ob DVD-Recorder, Digitalkamera oder Windsurfen an der Nordsee, war alles an ihm abgetropft. Er hatte sich so auf diese Spritztour versteift, dass ich es ihm einfach nicht abschlagen konnte, auch wenn ich immer noch nicht wusste, was er sich darunter genau vorstellte. Vielleicht hatte er nur mal wieder irgendeinen Film gesehen, die jungen Leute sind ja von allen beeiflussbar außer von ihren Eltern.
Als es dann soweit war, wir hatten das Geburtstagsfrühstück hinter uns und ich packte gerade den Korb mit den Picknicksachen, da klingelte es an der Tür und zwei zugegebenermaßen ziemlich hübsche Mädels und ein junger Kerl in etwas zu weiten Sachen, wie es heute wohl Mode ist, standen davor und fragten nach David. Der kam auch schon angelaufen, an mir vorbei und gleich auf die Mädels zu. Wie er die beiden so zur Begrüßung auf den Mund küsste, da wurde mir gleich ganz anders und ich dachte mir, hoffentlich macht er das bei dem Kerl nicht auch noch, aber den nahm er dann nur so kumpelhaft in den Arm, da hab ich mir dann nichts weiter gedacht. Ich hab mir nur gedacht, ob ich wohl auch ein Küsschen kriege, und wie das dann nicht so aussah, dacht ich mir noch, das wird ja ganz schön eng in meinem Audi, so zu fünft. Als der David mir dann den Picknickkorb und den Autoschlüssel abnahm und sich von mir verabschiedete, hab ich mir dann aber doch nichts anmerken lassen. Erst als sie um die Ecke gebogen waren, hab ich ein kurzes Stoßgebet gesprochen, immerhin war das Auto ja auch noch nicht mal abbezahlt.
Beim Abendessen war ich dann allein. Wir hatten ja auch noch nicht mal drüber gesprochen, wann er wieder zuhause sein sollte. Na gut, heute war ja auch sein 18., da kann man ja auch mal fünfe grade sein lassen. Kommt ja auch hin, wenn einer zuhause bleibt. Hach, seit meine Marta verschwunden war, einfach abgehauen, als der David noch in der Pubertät war, seither weiß ich ja mit meiner Zeit auch nichts mehr anzufangen, wenn der David dann auch unterwegs ist. Da macht man abends eine Flasche Bordeaux auf, und dann kommen die Gedanken, und man weiß gar nicht, wem man sie mitteilen soll. Ich schenkte mir dann noch ein Glas nach und ging an meinen Rechner. Wenn der David seine Spritztour über's Land macht, mach ich doch meine im Internet, dachte ich mir. Ich kenne da ein paar schöne Seiten, auf denen es immer etwas Neues zu sehen gibt, auch gut fotografiert, echt mit Qualität und so. Da achte ich auch beim Wein immer drauf.
Gelbbauchunke
Kühlergrill ist aller Laster Anfang Kühler Grill ist aller Party Ende.
Re: Inspirationshilfe
Sabine ist verknallt in Timo. Schon seit der siebten Klasse. Jetzt sind sie in der Achten. Timo ist einer dieser supersüßen Boys mit wuscheligen Haaren und langen Wimpern. Um den Hals trägt er lässig ein Lederband und auf seinen T-Shirts sind immer irgendwelche Tourdaten. Timo interessiert sich nämlich für Musik. Sabine findet das wichtig, denn Jungs, die sich für etwas interessieren, zeigen, dass sie eher nachdenklich sind. Sabine selbst hat einen großen Busen und trägt lieber Schlabber-T-Shirts als diese Tanktops, die die anderen Mädchen in ihrer Klasse gerne tragen. Sie liest viel. Haben wir uns ja schon gedacht. Viel mehr müssen wir über die beiden eigentlich nicht wissen, außer vielleicht, dass Sabine das Gefühl hat, jedesmal zu stolpern, wenn sie Timo im Pausenraum oder im Treppenhaus begegnet. Ich finde aber nicht, dass Ihr jetzt denken dürft, Sabine wäre eine von den pummeligen, unbeliebten Bemitleidenswerten, die sich hinter ihren Büchern verstecken! Was habe ich denn gesagt? Sie liest viel und hat einen großen Busen. Das sollte doch auf manche Jungs, die sich auch gerne mal unterhalten, durchaus reizvoll wirken! Also, Timo jedenfalls ist nicht nur süß, sondern auch schlau und erwidert Sabines Liebe schon seit Langem. Der Gute ist nur zu schüchtern, es zu zeigen. Besonders interessant findet er ihre Eigenart, immer alleine durch den Wald zu streifen. Er hat sie dabei beobachtet, wie sie am Reihenendhaus seiner Eltern vorbei, häufig in Richtung Wald läuft und dabei scheinbar gar kein Ziel verfolgt, außer alleine zu sein. Mädchen sind so. Timo findet das irgendwie erwachsen. Bevor die beiden sich aber im Wald treffen können, muß ich noch erzählen, wie Sabine in einem ihrer Fantasybücher gelesen hat, dass die schöne Genoveva ihren angeschmachteten Bernhard im Schlaf mit einer Gelbbauchunke berührt hat, worauf dieser sich unsterblich in sie verlieben musste. Jaja, schon klar. Nicht einmal Sabine ist so jung, an so etwas zu glauben. Aber die Träume junger Mädchen sind oft durchzogen von surrealen Märcheneinflüssen, ohne dass sie deswegen deren Realitätssinn beeinträchtigen würden. Diesmal leider aber doch. Sabine geht also auch an diesem Tag in ihren Wald, der, durchflutet vom Sonnenlicht des Julis, ein Bild der grünen Romantik abgibt. Gleich am Eingang des Waldes zieht sie beschwingt ihre Schuhe aus und läuft barfuß, den warmen Waldboden unter ihren Fußohlen genießend. Sowas machen Mädchen. Sie läuft in Richtung des kleinen Waldteiches, der sie jedesmal mit seiner zeitlosen Mystik verzaubert. Sie träumt dann immer, sie wäre eine Magd vor zweihundert Jahren, die sich zwischen der harten Arbeit am Hofe im Weiher waschen muss. Timo stellt sie sich dann als jungen Grafen vor, der einsam im Wald herumstreift, weil er kein Mädchen findet, die ihn um seiner selbst Willen liebt. Naja, und so weiter. Als sie am Teich ankommt, überkommt sie eine sommerliche Wildheit und sie zieht sich zum erstenmal im Wald nackt aus, um im Teich zu baden. Vielleicht machen das ihre Hormone, oder sie ist eben doch cooler, als wir alle dachten. Timo, der ihr zum erstenmal bis in den Wald gefolgt ist, kommt zu der Zeit am Teich an, als sie mit dem Rücken zu ihm, ganz vom Wasser verdeckt, planscht. Völlig verzückt von dieser Situation, knallen auch bei ihm die Hormone durch, und promt zieht er sich aus, um zu Sabine ins Wasser zu steigen. Ich weiß nicht, ob Jungs so etwas machen, aber es wäre doch nett. Na, jedenfalls hat Sabine am gegenüberliegenen Ufer etwas entdeckt und krabbelt auf der anderen Seite des wirklich kleinen Teiches an der Böschung heraus. Dabei fängt sie mit beiden Händen die Kröte, die ihre Aufmerksamkeit erregt hat. Es ist eine Gelbbauchunke, genau so eine, wie die, die den Grafen in ihrem Buch zur Liebe zwang. Lächelnd und noch nichts ahnend dreht sie sich mit der Kröte in der Hand um. Da sieht sie Timo. Splitterfasernackt! Und, was noch wichtiger ist, Timo sieht sie! Auch nackt und ohne Schlabber-T-Shirt! Er bekommt sofort einen Ständer. Sabine, sieht den erigierten Penis, sieht ihren Grafen, sieht zwei nackte Königskinder am Weiher, umgeben von der Romantik des Waldes und erinnert sich plötzlich an die Gelbbauchunke in ihren Händen. Völlig verdutzt und auch ein bisschen überfordert, schleudert sie die Unke auf Timo, genauer, auf diesen für sie ungewohnt hervorragenden mystischen Stachel an ihm. Sie zielt gut und trifft tatsächlich über den Teich hinweg direkt auf seinen Penis. Auf dass er sie ewig lieben möge.
Hier habe ich bei Wikipedia Folgendes gefunden: Bei Gefahr macht die Gelbbauchunke ein Hohlkreuz, so dass die Ränder ihres intensiv gefärbten Bauches von oben sichtbar werden. Dies soll Fressfeinde vor dem Gift warnen, das sie in dieser Situation absondert. Für den Menschen ist das Gift nicht gefährlich, aber stark schleimhautreizend.
Die Geschichte endet in einem Desaster! Timo erleidet Verbrennung zweiten Grades und muß für zehn Tage mit einem Verband das Bett hüten. Seine Epidermis ist stark betroffen und es bilden sich Blasen. Aber er hat Glück, die Unke war alt, das Gift nicht mehr frisch und die Verätzung wird heilen. Sabines Mutter muß Timos Mutter am Telefon erklären, warum ihr Fräulein Tochter mit hautverätzenden Unken um sich wirft. So etwas kann man eigentlich gar nicht erklären, oder? In der Schule quaken jetzt immer alle, wenn Sabine den Flur herunter kommt. Nur der Arzt findest die Geschichte jedesmal von neuem amüsant und erzählt sie auf allen Cocktail-Stehpartys unter seinen Kollegen herum.
Ob die beiden jemals noch ein Paar werden? Ich jedenfalls wünsche es ihnen wirklich!
Dosenbier
Re: Inspirationshilfe
So, Dosenbier ist erledigt!
Ein neues Wort?
Radiergummi
Re: Inspirationshilfe
Ratzefummel, Ratzefummel. Ratze fummelt an mir rum! Bleistift, Bleistift. Blei stiftete ihn noch an! Tintenfüller, Tintenfüller. Tinte füllt mich aus.
Federetui, Federetui. Feder, et oui?
Lautsprecher
Re: Inspirationshilfe
Re: Inspirationshilfe
Regen dippert endlos öde an der Scheibe der Balkontür herunter und das Gesicht meines Sohnes wird länger und leerer. "Mir ist so laaaaahaaangweilig!", nölt er mit weinerlicher Stimme. Und: "Maaaama, darf ich Ferhnsehen?" Dabei enthält seine Stimme schon das Wissen um meine Antwort, er stellt die Frage blos aus stoischer Gewohnheit. "Nein!", welche Überraschung für alle Beteiligten. Und dann meine Lieblingsweisheit: "Langeweile fördert deine Entwicklung." Das hab ich mal in einer Zeitschrift gelesen und außerdem muß ich noch den Geschirrspüler ausräumen. Lustlos befummelt er die eingestaubten Steine auf der Fensterbank. Einer der Steine ist aus der Lübecker Bucht und hat ein Loch in der Mitte, was Glück bringen soll. Geführt von meinem Sohn bewegt sich dieser Stein mit leisen Motorengeräuschen nun auf den großen verrosteten Metallfisch zu, den mir meine Schwester unerklärlicherweise geschenkt hat. Das Brummen wird schnell zum gleitenden Zischen, eher so: "Dschschsch". In solchen Geräuschen erkennt eine geübte Mutter ein vakuumduchschneidenes, pneumatisch angetriebenes intergalaktisches Raumschiff. "Dschschsch." Mit unverhohlener Angriffslust stürzt sich das Raumschiff Black Fighter auf den, zur Starre verdammten matallischen Urzeitfisch. Ohne Vorwarnung eröffnet der Black Fighter das Raketenfeuer auf den Plesiosaurus, der in markerschütterndes Gebrüll ausbricht, das in ersticktes kehliges Röcheln endet. "UUUUAAAAAHHHargargurchchchrrrrrrrr!" Triumphierend weidet sich der Black Fighter an dem dahinsiechenden Meeressaurier, fliegt einen Sieger-U-Turn und schießt boshaft noch einige Raketen auf den Sterbenden ab. Wenige Minuten später erliegt das große Meeresgetüm seinen inneren Verletzungen, wobei ihm blutige Schleimblasen aus dem verzerrten Maul quellen:"Blllläbllplorg!" Berauscht von seiner Macht kreist der giftige Black Feighter über der Fensterbank, auf der Suche nach neuen Opfern. Ein bauchig brauner Blumenübertopf mit zwei kleineren Glückspfennigbäumchen findet keine Möglichkeit mehr sich vor dem Feind zu verstecken. Er entscheidet sich für die Flucht nach vorn und neigt seine beiden Hörner in Erwartung einer direkten Kofrontation. Von Raketensalven hat der junge Triceratops wohl noch nie gehört! Als ihn die ersten Schüsse mit unvorhergesehener Wucht in die Brust und am Bein treffen, und verheerende Wunden in sein Fleisch reißen, kündigt ein weiteres Geräusch plötzlich die nahende Rettung an! "UAAAAAHHHHPtjjjjjjjjjjjjjjjjjjj!" Die große weiße Muschel, ein Mitbringsel von Freunden aus Italien, greift als ultramoderner Leichtmetallgleiter mit, speziell für den Raketenkampf im Orbit entwickelter Technologie, in den ungleichen Kampf ein! Sie besticht durch ihre unglaublich behende Wendigkeit und überrascht mit ihren trocken klingenden Injektionsraketen:" KlachklackklachKLACKKLACK!" Vollkommen überrumpelt und unvorbereitet, dreht der Black Fighter ab und flieht in Richtung Rauminneres, nur um bemerken zu müssen, dass HeroI ihm dicht auf den Fersen folgt. Es entbrennt ein aggressiver Flugkampf, in dem Black Fighter immer wieder versucht durch unehrenhafe Wendemanöver unter oder sogar hinter HeroI zu gelangen um dort seine Geschosse in die ungeschütze Flanke zu platzieren: "Pschsch, Pschsch, Pschsch!" HeroI kann sich jedoch seiner Überlegenheit gewiss sein und so dauert es nicht lange und er erwischt den Black Fighter mit einer injezierten Rakete direkt in seiner Schaltzentrale. Nichts von der nahenden inneren Explosion ahnend, verharrt der Black Fighter direkt über der Landefläche der Lautsprecherbox neben dem Fernseher und wundert sich über den Moment der Stille nach dem Treffer. Da zündet die innen platzierte Rakete des HeroI mit gruseliger Päzesion und knallt mit einem lauten: "KRUASCHSCH, PROMB, PRUASCH!" alle Steuerungselemente des Black Fighters auseinander. Die leblose Hülle des Bösewichts trudelt fast sanft und entgültig auf den Landeplatz des Lautsprechers und man erkennt in der Mitte ein riesengroßes Detonationsloch. Selber ein bisschen erstaunt über das Ausmaß seiner Kampfkraft, gleitet HeroI durch den Raum und die Zeit, immer noch ganz aufgekratzt von seinem Sieg über das Böse. An dieser Stelle fällt ihm wieder das organische Grabbelmonster auf dem Sofa auf, dass schon immer als Zeichen des personifizierten Bösens ein Stachel in seinem friedlichen Raumschiffdasein war. Zunächst dreht er unauffällige Erkundungsrunden um das verfeindete Objekt. Bei einem Angriff müßte HeroI mit einiger Gegenwehr rechnen. Dieser lebende Riesententakel war noch nie ungefährlich gewesen. Trotzdem wagt HeroI mit eisernem Mut und bärigem Willen, einem plötzlichen Impuls folgend, den überfälligen Angriff. Mit ohrenbetäubenden Lasergeschoß:" ZOSCH!ZOSCH!ZOSCH! stürzt sich HeroI auf das Ding und kracht mit Wucht auf dem Rücken ein. Empört aufkreischend und mit anhaltende hohem Schmerzschrei:"IIIIIAAAAAAAH!", ersinnt das Ding eine tückische List und dreht sich blitzschnell um die eigene vertikale Achse, wobei es seine fiesen Eisenklauen um HeroI schraubt. Gefangen in diesem schraubstockartigen Verlies, mobilisiert HeroI seine letzten Kraftreserven und fliegt mit dem ihn umgebenen Ding in den Höllenschlund des Weltraums, in das schwarze Loch, das sich öffnet und gleich wieder schließt. "MAAAAAAAMAAAAAA!" kreischt es da durch das All, mit der Stimme seines Feindes. Ich setze gerade an zum allgemeinen Aufruf, dass das Abendbrot jetzt fertig ist, als ich die festgefahrene Situation im Wohnzimmer erkenne und mit aller Autorität losbrülle: "Lass SOFORT ihre Hand aus deinem Mund!" Die Bißspuren ihres Bruders sah man dann noch Tage später an ihrer Hand!
Re: Inspirationshilfe
IKEA
Kühlergrill ist aller Laster Anfang Kühler Grill ist aller Party Ende.
Re: Inspirationshilfe
Bei Gilla
Micha fand den Radiosprecher doof.
Sie saßen bei Gilla in der Küche. Gilla war die neuste Errungenschaft von Achim, Michas bestem Kumpel. Frische 2 Wochen turtelten die Beiden schon an Kneipentischen und in Kinosälen herum. Micha fand auch Gilla ziemlich doof, doch hatte er bewusst auf Äußerungen dieser Art in Achims Gegenwart verzichtet, um wahrscheinlichem Ärger vorzubeugen.
Die beiden Freunde und eine Menge ihnen unbekannte Bekannte von Gilla waren an diesem Abend zu einem Umtrunk bei besagter Dame eingeladen. Achim hatte rote Ohren vor Aufregung bekommen, als sie vor Gillas Wohnungstür standen. Jene Rötung hielt sich auch nach den bereits verstrichenen 3 Stunden immer noch hartnäckig. Micha hingegen war gewohnheitsmäßig blass wie die Wand. Der Grund dafür lag auf der Hand: Er fand auch Sonnenbräune doof.
Hey, Kalkleiste, machste noch mal n Bier klar für mich?
Micha bekam die Krätze, wenn über seine fehlende Hauttönung ulkige Bemerkungen gemacht wurden. Dennoch seufzte er nur tief, drehte sich lässig auf den in Gillas Küche deplatzierten wirkenden Schreibtischstuhl herum, öffnete den Kühlschrank und holte ein Jever heraus.
Gib mal durch, auf dass sich der Kasper da drüben die Mütze zusäuft , meinte er noch, reichte die Flasche weiter, dann wandte er sich wieder Achim zu. Doch dieser hatte nur Augen für Gilla. Gerade jaulte Billy Joel aus dem Radio und Michas Laune sank tiefer, als er es je für möglich gehalten hätte. Er hatte die Schnauze voll und wollte nach Hause. Sofort.
Ich geh dann mal. Achim, hau rein Was, jetzt schon? Alter, is grad so nett hier!
Sein Kumpel schaute ihn mit glänzenden Augen an. Micha winkte ab, stand auf und schob sich an den fremden Leuten vorbei in Richtung Flur. Als er seinen Blick von den zahlreichen Turnschuhen gelöst hatte und hob, sah er jäh und ungehindert in ein überaus prachtvolles Dekolleté. Es mündete nach oben hin in einen schlanken Hals, der wiederum mit einem lächelnden Gesicht verbunden war. Micha blieb stehen.
Hi, ich bin die Moni. Und wie heißt Du?, fragten die Lippen in dem Gesicht.
Ich ähm...heiße, ja, ich bin der Micha..., stammelte er.
Gleichzeitig wanderte sein Blick zwischen dem rechten und dem linken Teil des fülligen Ausschnitts hin und her. Er krallte sich an seiner Lederjacke fest, die er noch in den Händen hielt und wippte mit den Füßen.
Ich wollte grad gehen , fügte er hinzu und versuchte sich an Moni vorbei zu schieben. Sie stand mitten in der Türfüllung und ihr Busen verstellte ihm dem Fluchtweg.
Och, das ist aber schade, ich dachte, wir könnten noch n Bier zusammen
Da torkelte der Witzbold von eben auf die Beiden zu und rempelte Micha an. Mit unerklärlich heftigem Druck gerieten seine verkrampften Hände dabei an Monis rechte Brust.
Huch!, machte er. Oh!, machte sie.
Und der Betrunkene drängelte von hinten an ihnen vorbei, schob noch mehr, sodass sich Micha mit seinem hageren eng an Monis weichen Körper gedrückt fühlte.
Puh!, entfuhr es ihm.
Moni kicherte. Hach, immer sind sie im Weg, die guten Dinger, tut mir Leid, hihi. Dann reichte sie ihm ihr handwarmes Bier. In der Beengung nahm er es mit gequältem Gesichtsausdruck entgegen und setzte an. Beim Trinken rutschte er mit seinem Mund an der von Moni nass gelutschten Flaschenöffnung ab, das Bier schäumte über und pladderte auf seine Schuhe.
Mist, verdammt! Er wurde wütend. Das Bier versickerte in seinen Socken.
Warte mal, Micha ., gluckste Moni, ich glaub, ich hab dahinten n Tuch liegen sehen. Sie griff nach seiner freien aber biergeschäumten Hand und zog ihn hinter sich her. Durch den Flur, zwischen den vielen Menschen durch in den Nachbarraum, trottelte er ihr nach und versuchte erfolglos, ihren Hüftschwung zu ignorieren.
Hier., sie hielt ihm einen muffigen Frotteelappen hin. Er nahm das Tuch, putzte sich so gut es eben ging sauber und ließ dabei den Blick unauffällig schweifen.
Es schien eines der WG-Zimmer zu sein. Achim hatte mal erwähnt, dass Gilla nicht alleine wohnte. Der Einrichtung nach war wohl ein Mann der Zimmerbewohner. Verprummelte Jeanshosen und andere Kleidungsstücke verteilten sich gleichmäßig über den fleckigen Veloursteppich, auf dem großen Schreibtisch stapelten sich papierne Berge und volle Aschenbecher. Das ungemachte Bett stand dominant im Raum. Darauf setzte sich gerade die gute Moni und seufzte.
Hey, so n Bett hab ich auch, das ist bequem! Probier mal! Sie hopste ein wenig und hielt ihm ihre Hand hin.
Ich muss jetzt gehen... Er stammelte schon wieder, nahm aber ihre Hand und ließ sich heranziehen.
Du bist wirklich süß, Du, schnatterte sie und ihre Fahne wehte zu ihm herüber, lass uns mal hinlegen, gucke hier, so . und schon lagen sie beide quer auf der karierten Decke. Sie ruckelte sich ein wenig zurecht, schob ihn zu sich heran, fummelte an seinem Hosenbund rum, dann an ihrem Ausschnitt. Dabei redete sie ununterbrochen. Manchmal lallend, manchmal glockenhell, erzählte sie von irgendwelchen Möbelstücken, von irgendwelchen Leuten, die ihr beim Umzug geholfen hatten, ja, damals, als sie sich von ihrem Freund getrennt, oje, das war ja so schrecklich .Und so weiter, und so weiter.
In seinem Kopf begannen die Worte zu schwirren, ihm wurde ganz blöde von ihrem Gerede. Und dann wurde es ihm warm und wohl, auf einmal, und er legte sich zurück, streckte die Arme und Beine aus, hörte sie diesen ganzen Unsinn sabbeln, fühlte sie an seinem Bauch fummeln, seine Gürtelschnalle öffnen. Und ihre Finger krabbelten an ihm herum, dann spürte er ihre Atem auf seiner Haut, ganz weit da unten. Immer noch erzählte sie die ganze Zeit von diesem Umzug, und dem Exfreund und den ganzen Kisten.
Dann sagte sie noch ..bei Ikea gabs da sooo was Schönes Danach sagte sie gar nichts mehr. Oder er hörte sie einfach nur nicht mehr....