Sistos Kopf wurde nach hinten geworfen, als Damian ihn nicht nur stieß, sondern regelrecht rammte. Er hielt seine Hüften fest umklammert, und es tat verflucht weh, aber es wra jetzt genau das richtige. Sistos Hände fuhren durch den Schlamm und gruben sich in ihn hinein, während er die Kiefer fest aufeinanderpresste. Aber die Hitze in ihm ging nicht weg. Sie schien jetzt von seinem Unterleib in seinen Kopf zu steigen, und er konnte genau fühlen wie sie sich hochdrückte, sich eine Weile in seiner Brust aufhielt und ihm das Atmen erschwerte, um sich dann durch seine Kehle zu pressen. Ganz kurz war ihm, als kriege er keine Luft mehr, dann hatte die Hitze seinen Schädel erreicht, wo sie plötzlich anschwoll und gegen seine Schädelwände drückte. Sisto schrie auf, und seine Hände flogen gegen die Seiten seines Kopfes, schlammbeschmiert, wo er fest zudrückte, als müsse er seinen Schädel daran hindern, zu zerbersten. Und genauso fühlte es sich an. Er schrie wie am Spieß, und er nahm gar nichts mehr wahr außer diesen furchtbaren Schmerzen. Es war wie in seinem Traum, nur viel viel schlimmer. Diesmal war es real. Er spürte gar nicht, wie etwas Warmes auf seine Hände sickerte, denn sie waren voll mit Schlamm, und außerdem hätte er es jetzt ohnehin nicht wahrgenommen. Warmes, dunkles Blut lief ihm aus den Ohren und sickerte in seine Haare.
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Re: Die Drei Besen
"Oh mein Gott!" Damian schrie erschrocken auf. Seine Stimme klang hohl und entsetzt. Er zitterte am ganzen Körper. "OH MEIN GOTT. LESTER! NEIN" Er zog sich ruckartig aus lester zurück und nahm nur am Raned war, dass re auch dort unten blutverschmiert war. Lester würde sterben, das wusste er plötzlich ganz sicher. Er kroch neben ihn und legte hilflos die Hände auf seine Schultern. Blut. er blutete .. aus den Ohren. Damian wollte ihm beruhigend eine Hand an die Stirn legen, aber Lester war so heiß, dass er sich regelrecht verbrannte. Seine Gedanken rasten. Wer konnte ihm helfen? Wer Verdammt? Er überlegte fieberhaft, während er auf den Mann hinabsah. Severus kam ihm plötzlich in den Sinn. Er wusste nicht wieso, aber so abwegig war die Idee nicht. Severus kannte sich schließlich mit einigem aus. er hatte William geholfen udn auch ihm hatte er nach der sache im Keller einige Tränke gegeben. Er stand auf, riss sich die Hosen hoch und riss Lester, der immer noch schrie wie am Spieß auf seine Arme. Sie waren beide schlammbeschmiert und sahen aus wie zwei Moorleichen. So schnell er konnte rannte er auf das Schloss zu und hoffte, dass Lester nicht aufhören würde sich zu bewegen. Im Moment wand er sich wie eine Schlange in seinen Armen, die Hände an den Kopf gepresst.
Re: Die Drei Besen
SPÄTER
Ludwig hatte sich kaum getraut vor sich selbst zuzugeben, wie sehr er Damian vermisst hatte. Früher waren sie oft Monate getrennt gewesen ohne einander zu sehen, aber jetzt nachdem er sich so sehr an Damians Nähe gewöhnt hatte kam ihm das ganz seltsam und ungewohnt vor. Er hatte sich wie wahnsinnig gefreut, als er den Brief von Damian erhalten hatte, in dem stnad, dass er ihn brauchte. Leider hatte er nur zwei Nächte frei bekommen und das auch nur mit Biegen und Brechen. Eigentlich wurde er im Obersten Rat dringend gebraucht... Aber Damian ging nunmal vor. Vor allem. Und so war er natürlich sofort aufgebrochen, um noch rechtzeitig in derselben Nacht da zu sein. Sogar die Kamine hatte er benutzt, obwohl er diese Reisemöglichkeit hasste. Und so war er wenige Minuten nach der Ankunft von Damians Brief in den Drei Besen angekommen. Der Brief war ziemlich verwirrend gewesen und er wusste immer noch nicht enau, was los war. Darum wollte er es auch erst noch einmal mit Damian besprechen. Freudig rannte er die Treppe zu dessen Zimmer hoch und klopfte an die Tür. ganz gegen seine gewohnheit verhielt er sich seinem Aussehend entsprechend jung, als er Damian in die Arme viel, sobald dieser geöffnet hatte.
Re: Die Drei Besen
Damian war ganz überrascht, als Ludwig so schnell auftauchte. Er musste die Kamine benutzt haben, und das, obwohl er es hasste. Jetzt flog er ihm in die Arme, und Damian drückte ihn an sich und schloss die Tür. Er hatte so ein schlechtes Gewissen... "Wie gut, dass du so schnell kommen konntest", sagte er und setzte sich aufs Bett. Ludwig zog er auf seinen Schoß, und er gab ihm einen Kuss. "Wir hatten heute ein Problem mit einem Mann, der neu hier aufgetaucht ist." Er schluckte und sah an Ludwig vorbei. Wie konnte er ihm jetzt sagen, dass er ihn doch wieder betrogen hatte, obwohl er das überhaupt nicht vorgehabt hatte? "Es ist... Er hat sich mit mir unterhalten, dann waren wir spazieren, und dann..." Er sah Ludwig reumütig in die Augen. "Ich habe mit ihm geschlafen. Ich wollte eigentlich nicht, aber er hat eine derartige Ausstrahlung gehabt, Ludwig...! Es war, als ginge es nicht anders, ich kann es mir nicht erklären!" Eigentlich war das keine Entschuldigung. Er hatte es getan, und er hatte es gewollt. Schnell redete er weiter. "Es tut mir so leid, Ludwig... Es war auch nur ganz kurz, denn mitten drin hat er angefangen zu schreien wie am Spieß, und aus den Ohren zu bluten. Ich habe ihn zu Severus gebracht, und als ich ankam war er ganz heiß, als hätte er hohes Fieber, und dann... Dann hat er Feuer gespuckt. Ich schwöre es dir, Ludwig, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Und Severus hat seine Ausstrahlung auch gespürt, der kann es dir bezeugen! Es war ganz seltsam..." Er dachte daran, wie sie in der Wanne gesessen hatten... wie er Severus geküsst hatte... und das nur weil Sisto dabeigewesen war, da war er sich sicher. "Wir haben ihn baden wollen, aber das kalte Wasser hat ihm anscheinend nicht gut getan. Sirius hat ihn dann abgeholt, und da müsste er jetzt noch sein. Verzeihst du mir, Ludwig?" Er blickte zerknirscht auf. "Du musst mitkommen und ihn ansehen, vielleicht spürst du es dann auch! Es ist übermenschlich!"
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Re: Die Drei Besen
"Was?" fragte Ludwig und seine Augen verdunkelten sich. Im ersten Moment hörte er einfach nur, dass damian ihn betrogen hatte. Wieder einmal. Und das obwohl er nur eine Nacht weg gewesen war... geknickt sah er uf den Boden. Aber dann gab er sich einen Ruck. So war er nunmal. So war er schon immer gewesen. Und dass er es jetzt wieder tat bezeugt nur, dass es ihm gut ging. Endlich wieder. "Ich verstehe schon" sagte er und versuchte ein ehrliches lächeln zustande zu bringen. "Ich kenne dich doch. So bist du eben." Er legte die Arme um damian. "was allerdings mit diesem mann ist ... da kann ich dir wahrscheinlich nicht helfen. Er hat Feuer gespuckt sagst du? So etwas habe ich noch nie gehört. Nicht bei einem menschlichen Wesen..." er dachte nach. "Und du ahst mir geschrieben, dass er aus der menschlichen Welt kommt... nun es kommt immer mal wieder vor, dass es seltsame Auswirkungen hat, wenn ein erwachsener Mensch mit seltsamen Fähigkeiten erst spät in die magische Welt übertritt. Aber etwas derartiges ... habe ich noch nie gehört. So wie du es beschreibst klingt er fast nach einem Dämon..." Er schüttelte den Kopf. "Ich muss ihn mir erst ansehen, bevor ich etwas genaueres sagen kann. Aber schlaf nicht mehr mit ihm. Das könnte gefährlich werden."
Re: Die Drei Besen
"Nein, das mache ich nicht mehr", versprach Damian sofort. "Ich will dir wirklich treu sein, Ludwig, ehrlich!" Er gab Ludwig einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. Er hatte genau gesehen, wie sehr es Ludwig verletzt hatte, dass er sich schon wieder nicht beherrschen hatte können. Er stand auf. "Komm am besten gleich mit. Du musst ihn dir ansehen. Vorhin ging es ihm wirklich schlecht, Severus hat gesagt, dass er vielleicht stirbt!" Ein Dämon, hatte Ludwig gesagt... Aber wie konnte Sisto ein Dämon sein und es nicht wissen? Wieso hatte er ausgerechnet hier und ausgerechnet jetzt zum ersten Mal Symptome gezeigt? Aber vielleicht war es ja auch etwas ganz anderes... Vielleicht hatte ihn auch jemand mit einem Fluch belegt. Alles konnte möglich sein.
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Re: Die Drei Besen
EINIGE TAGE SPÄTER
Nathaniel hatte es also mal wieder geschafft. Er war hier. Er hatte es geschafft Sistos Spur aufzunehmen und ihr zu folgen. Aber er fühlte keinen Triumph sondern nur eine bleierne Müdigkeit, die ihm nur zu gut vertraut war. Er saß auf seinem Bett und starrte an die gemusterte Wand mit der hässlichen gelben Tapete. Seit er Sisto auf der Spur war hatte er das Gefühl, dass sein Leben ein Skelet war, ohne Fleisch, ohne Eingeweide. All das wofür es sich zu leben lohnte fehlte. Solange er Sisto verloren hatte suchte er wie ein Besessener nach ihm. Nichts anderes zählte dann und seine Gedanken kreisten um nichts anderes. Im Nachhinein hatte er manchmal das Gefühl, dass das die besten Zeiten in seinem Leben waren, weil er dann wenigstens ein Ziel hatte. Jetzt, da er Sisto in der nähe wusste ließ sein Jagdinstinkt nach. Immer wenn er ihm folgte war er sich sicher, dass er ihn aufspüren und umbringen würde, so schnell es ihm möglich war. Aber wenn er dann wirklich in Sistos Nähe war spürte er nur noch diese Lähmung und eine dumpfe Wut, die nicht wirklich ausreichte um zu töten. Er hate ihm sogar schon gegenübergestanden. Damals als er noch an ihn geglaubt hatte und ihm erzählt hatte, dass Esmeralda sich das Leben genommen hatte, dass sie auch sein Kind getötet hatte, dass sie in sich trug. Selbst damals wäre er noch bereit gewsen Sisto zu verzeihen und mit ihm zu gehen. Wohin auch immer. Sisto hatte ihm ins Gesicht gelacht. Er hatte ihm ins Gesicht gelacht. Nathaniel öffnete die Nachttischschublade und sah auf die Pistole, die er darin aufbewahrte. Irgendetwas ließ ihn vermuten, dass sie ihm hier vielleicht nicht viel nützen würde. Hier war alles anders. Sehr anders. Wäre er noch so gewesen wie früher hätte er sich vielleicht darüber gewundert, aber jetzt... Er war zwar erst 19 aber er hatte jeden Sinn für Träume und Magie verloren. Es gab wohl nichts mehr auf der Welt, das ihn hätte erfreuen können. Irgendwas hatte er damals vor 6 Jahren verloren. Etwas wichtiges. Und Sistos Tod würde nichts davon zurückbringen. Trotzdem würde Sisto sterben. Damit es enlich wirklich nichts mehr gab auf dieser Welt. Gar nichts mehr. Er atmete ein und stand auf. er würde sich noch einen Whiskey von der Bar holen, damit er besser schlafen konnte. Er nahm die Pistole und steckte sie in den Waffengürtel um seinen Oberkörper, so dass sie unter seiner Jacke unsichtbar war. Dann stieg er die Treppen hinunter und ... blieb stocksteif stehen. Natürlich hätte er damit rechnen müssen. Aber er rechnete nie damit. Dieses Gesicht ... die Augen jetzt wieder von einer Sonnenbrille verborgen ... aber trotzdem kam es ihm diesmal noch teuflischer vor. Es war wie ein Schlag in die Magengrube udn dann fühlte er dieses Prickeln am ganzen Körper. So als würden seine Gliedmaßen aus ihrer Taubheit erwachen. MIt einem Schlag war er hellwach und angespannt wie ein Raubtier. "Sisto" formten seine Lippen unhörbar.
Re: Die Drei Besen
Sisto saß an der Bar, wie fast jeden Abend, und trank seine sieben Schnäpse. Immer sieben. Seine Lieblingszahl. Er bestellte sie sich alle auf einmal, und dann stellte er sie hintereinander auf und kippte langsam einen nach dem anderen weg. Der Kellner, Jack, der wahnsinnig gerne noch einmal mit ihm aus Zimmer gegangen wäre, wie Sisto wusste, hatte es nie gewagt, ihn zu fragen, warum er das machte, und das war Sisto auch recht. Es war ein paar Tage her, seit er sich in dieses - Ding verwandelt hatte, und seitdem hatte er jede Nacht davon geträumt. Jede Nacht. Er hatte sich schreiend und schweißgebadet im Bett wiedergefunden, und jedes Mal hatte er sich panisch an die Stirn gegriffen, in der Überzeugung, der Schweiß wäre Blut und die Hörner kämen wieder durch, und seine Ohren würden bluten... Aber es war nicht wieder passiert. Und seltsamerweise verspürte er dabei nicht nur Erleichterung. Es war irgendwie auch, als hätte ein Teil von ihm, der jahrelang unter Verschluss gehalten worden war, endlich den Weg an die Oberfläche gefunden. So schmerzhaft und schrecklich es gewesen war, es hatte etwas befreiendes gehabt. Sisto griff nach dem Siebten Schnaps, und wie immer schoss ihm dabei der Kinderreim durch den Kopf - Close your eyes and count to seven, when you wake you'll be in heaven - aber als er das Glas an die Lippen setzen wollte, fing sein Nacken an zu prickeln. Das Gefühl kannte er - es bedeutete, dass jemand ihn beobachtete oder eine Waffe auf ihn richtete. Er wirbelte auf seinem Hocker herum, dass der Schnaps aus dem kleinen Glas sich über der Theke verteilte, die Augen hinter der Sonnenbrille wachsam und geweitet - und dann lächelte er. Im ersten Moment fühlte er nur Erleichterung, was nach und nach Amusement wich. Sein Lächeln wurde breiter, bis man schließlich Zähne sehen konnte. "Nate", sagte er, mit viel Betonung. Er wusste, dass Nathaniel es hasste, so genannt zu werden. "Was schaust du denn so? Du hast es doch so geliebt, wenn ich dich früher so genannt habe... Mein kleiner Nate..." Er sah nach oben, als würde er in guten alten Zeiten schwelgen, dann sah er Nathaniel wieder an, durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille. "Hier hast du mich also gefunden. Von allen Orten. Verrückt, nicht? Ich habe ein Zimmer hier, willst du mit rauf? Dann könnten wir wieder in einem Bett schlafen, wie damals... Oh, ich vergaß. Damals war natürlich deine Schwester dabei - damals lebte sie noch - und du kamst zu uns ins Bett, wenn du Alpträume hattest. Und die hattest du oft, nicht wahr...?" Er lächelte Nathaniel an. "Bist du wieder gekommen, um mich umzubringen?" Er hob die Hände. "Tu es. Aber ich habe eine Überraschung für dich, wenn du mich noch ein wenig am Leben lassen willst. Ich hab sie im Wald versteckt... Komm und hol sie dir!" Er sprang von seinem Hocker und fegte wie der Wind aus der Tür der Lokals in Richtung Wald.
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Re: Die Drei Besen
Im nächsten Moment hätte er abgedrückt, sagte er er sich. In der nächsten Sekunde ... in der nächsten Zehntelsekunde. Aber warum hatte er es nicht vorher getan? Er hatte die Gelegenheit gehabt. Sisto hatte ihm völlig schutzlos gegenübergesessen und er hatte noch nicht einmal zu seiner Pistole gegriffen. Das schlimmste war, dass er die Erleichterung auf Sistos Gesichtszügen gesehenn hatte. So als hätte Sisto mit einem Feind gerechnetund als hätte diese Befürchtung sich nicht als wahr erwiesen. Er stürzte Sisto hinterher aus der Kneipe. Jetzt war sein jagstrieb wieder erwacht. Zu spät ... oder vielleicht noch nicht zu spät. Für Sisto war er kein gegner. Nicht einmal der billige Abklatsch eines Gegners. Sisto war nicht vor ihm hierher geflohen und er hatte auch keine Angst vor ihm. Er war für Sisto kein Raubtier. Ja, er spürte ihn immer wieder auf, aber war er jemals weiter gekommen? Aber heute ... heute konnte er es vielleicht schaffen. Er fühlte die Worte, die Sisto eben gesagt hatte brennen. Sie brannten gut. Vielleicht reichte es, um zu töten. Um Sisto endlich zu zeigen, dass Nathaniel Wilde jemand war... Konnte es denn wirklich die Wahrheit sein, dass er neben Sisto geschlafen hatte? Dass das in dieser Welt passiert war? Dass es derselbe Mensch gewesen war? Kurz nachdem Esmeralda sich von einer Brücke gestürzt hatte, hatte mal Nathan, der damals völlig betäubt gewesen war eine Therapie aufgezwungen. Und der Psychiater mit dem er geredet hatte, hatte ihm erklärt, dass er von Sisto gefickt werden wollte. Natürlich hatte er es anders formuliert. er hatte es einen verspäteten Ödipus-Komplex genannt. Das hätte dieser Seelenklempner lieber für sich behalten sollen, denn seitdem verabscheute Nathaniel alles, was auch nur im entferntesten mit Sex zu tun hatte. Jedes Mal kamen ihm diese Worte in den Sinn. Er lachte das bittere, etwas irr klingende Lachen, welches das einzige war zu dem er noch fähig war. Aber Psychiater hatte sich geirrt. Es war andersrum. Er würde Sisto ficken. Und zwar indem er ihn umbrachte. Mit dieser Pistole. Heute. Er sah einen Schatten, der unter die Bäume glitt und sich mit deren Schatten vereinigte. In dem Moment als Nathaniel kam, als hätte er auf ihn gewartet. Und Nathaniel folgte ihm, wie eine Motte dem Licht.
Re: Die Drei Besen
Sisto grinste, als er sich hinter einem Baum versteckte und sofort sah, wie Nathaniel aus der Kneipe gestürmt kam. Er hatte seine Sonnenbrille eingesteckt, damit er besser sehen konnte. Oh Nate, dachte er fast wehmütig. Das ist keins der Kinderspiele, die wir mal gespielt haben. Ich frage mich, ob du das je begreifen wirst. Er sah den Jungen auf sich zukommen und huschte hinter dem Baum hervor. Wie der Wind fegte er die Schneise entlang, die er ein paar Tage zuvor in blinder Zerstörungswut geschlagen hatte. Er wusste, dass Nathaniel ihm nachkam, manchmal konnte er sogar seinen Atem hören, und ein wildes Lachen brach aus ihm heraus. "Komm doch, Nate, und fang mich!", rief er über die Schulter, stolperte über eine Wurzel, fing sich jedoch wieder. Darüber musste er nur noch mehr lachen. "Erinnerst du dich wie wir das manchmal gespielt haben? Ich hab dich gewinnen lassen. Du warst so jung und süß, Nate. Ich hätte dich locker schlagen können. Ich hätte dich locker mit meinen bloßen Händen umbringen können!" Er lachte wieder und sprang über einen Baumstamm hinweg. Wie er es liebte, andere zu reizen. Und Nathaniel sprang so wundervoll darauf an. Er hasste ihn. Oh ja, er hasste ihn sehr. Aber er hatte keine Ahnung, dass Sisto auch hasste. Und zwar alles und jeden. Und ganz besonders diesen schmierigen, widerlichen, fetten Mafia-Arsch der ihn... Mit einem Mal blieb er stehen und drehte sich um. In der nächsten Sekunde prallte ihm auch schon Nathaniel, der damit überhaupt nicht gerechnet hatte und in der Dunkelheit ohnehin kaum etwas sehen hatte können, an die Brust, und Sisto packte seinen Arm, drehte ihn mit stahlharten Griff auf seinen Rücken und zwang ihn leicht in die Knie. "Na, wer ist jetzt die Beute?", keuchte er durch zusammengebissene Zähne.