Nathaniel lauschte wie gebannt Sistos Worten. Es war fast gleichgültig was er sagte, es kam nur auf seine Stimme an. Nathaniel wusste, dass er grausame Sachen sagte. Schreckliche Sachen. Dinge, die genau dahin trafen wo es am meisten weh tat. Und trotzdem erlange er selbst eine Art masochistische Befriedigung daraus, sich so quälen zu lassen. War es das was er sich die ganze Zeit gewünscht hatte? Hatte er sich etwas vorgemacht? 'Ich hab noch nie jemanden gefickt Sisto' dachte er. #Der einzige den ich jemals ficken wollte warst du. Und das auf eine andere Art, als du vielleicht denkst. Und genau das ist der Grund warum ich es niemals mit jemand anderem tun konnte. Warum ich nicht einmal selbst Hand an mich gelegt habe. Weil du mit jedes Mal dazwischen gekommen bist. Jedes einzelne Mal habe ich dich vor mir gesehen und du bist nicht verschwunden.' Er wollte von Sisto nicht berührt werden. Sein Körper zog sich instinktiv vor ihm zurück. Es war eine Berührung, die er nicht wollte. Vor der er sich fürchtete. Er fragte sich, wohin Sisto ihn mitnehmen würde. Ob sie weit weg geehen würden. Udn wie lange Sisto ihn bei sich behalten würde. Es sah so aus, als wollte Sisto das alte Spiel noch einmal wiederholen. Mit neuen Spielregeln. Und Nathaniel wusste nicht, wie lange er es schaffen würde nicht mitzuspielen.
Re: Die Drei Besen
Sisto schwang die Beine aus dem Bett und packte seine Sachen zusammen. Dann zog er sich an, verstaute alles, was er hatte in den Satteltaschen und steckte sich die Pistole in den Gürtel. Er wusste, dass um Drei Uhr morgens keiner mehr an der Rezeption saß, aber trotzdem hielt er es für sicherer, durch den Hintereingang abzuhauen. Nathaniels Fesseln ließen sich schließlich nicht verstecken. Er trat ans Bett und holte den Schlüssel für die Handschellen aus seiner Hosentasche. Er trug sie stets bei sich. "Ich werde jetzt die eine Handschelle losmachen, und du wirst keinen Scheiß versuchen, haben wir uns verstanden? Oder du kannst dir nicht mal vorstellen was ich dann mit dir mache." Er sah Nathaniel an, und als der nickte, machte er sich schließlich an das Manöver, die Kette der Handschellen wieder von den Brettern zu winden. Er ließ ihn an einer Handschelle und ließ die andere um sein eigenes Handgelenk schnappen. "So verbunden... Das gefällt dir doch sicher", flüsterte er ihm ins Ohr, bevor er ihn mit einem Ruck hinter sich herzerrte, die Satteltaschen an sich nahm und das Zimmer mit seinem Gefangenen verließ. Trotzdem er eine Hand frei hatte, riss sich Nathaniel das Klebeband nicht vom Mund. Sisto hatte es ihm verboten. Unten sah er rasch zum Tresen und knallte sein abgezähltes Bargeld darauf. Er hatte seinen Namen drauf geschrieben: Lester Redding. Dann zerrte er Nathaniel zum Hintereingang heraus, befestigte die Taschen wieder an seinem Motorrad und löste dann die Handschelle von seinem Handgelenk. "Du wirst hinter mir sitzen", sagte er. "Und die Arme um mich legen. Wenn du etwas versuchst, kriegst du Ärger. Verstanden?" Nathaniel nickte, und Sisto hielt die leere Handschelle fest, während Nathaniel hinter ihm aufs Motorrad stieg und dann mit spürbarer Überwindung die Arme um ihn legte. Sisto presste seine Handgelenke zusammen, wand die lange Kette um sie herum und ließ die Handschelle wieder um Nathaniels freie Hand schnappen. Dann drehte er den Zündschlüssel und ließ den Motor aufheulen. Keine Skunde später ewaren sie unterwegs.
Sisto wusste, wo er hinmusste. Zwar kannte er den Weg nicht, aber er wusste, dass die Hütte, zu der er wollte, auf einem Berg lag. Und ein Berg war nicht schwer zu finden. Heulende Hütte hatten sie es genannt. Er hatte sie im Pub darüber reden hören. Dass der Ort heimgesucht werde, hieß es. Sisto war das nur recht. Keiner würde sich dorthin wagen, und er konnte sich nicht vorstellen, dass etwas schlimmeres diese Hütte heimsuchen konnte als er. Er fürchtete sich nicht. Er fand einen Weg, der auf den Berg führte, den man vom Dorf aus sehen konnte, und als sie eine Weile gefahren waren, entdeckten sie ein baufälliges altes Haus, mit einem baufälligen, alten Zaun darum. Sisto gab Gas und fuhr das Zauntor einfach nieder. Es gab nach wie morsche Zahnstocher. Er nahm Nathaniel wieder an die Leine wie vorher, versteckte sein Motorrad in einem kleinen Schuppsen, der bald einzukrachen drohte, und nahm seine Geisel dann mit ins Haus. Man musste aufpassen, wohin man seine Füße setzte, und die meisten Möbel waren zu stark dem Verfall ausgesetzt gewesen, um sie noch als solche zu erkennen. Aber im ersten Stock gab es tatsächlich ein Bett und einen Kamin. Sisto kettete Nathaniel an das Bett, dessen Pfosten aussahen, als könnten sie das noch ganz gut vertragen, dann riss er dem Jungen das Klebeband von den Lippen. "Ich werde uns ein Feuer machen", sagte er. "Du kannst mich derweilen beschimpfen."
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Re: Die Drei Besen
Nathaniel atmete erstmal tief ein, als er wieder Luft bekam. Es tat gut, als sich seine Lungen wieder mit Sauerstoff füllten. Dann sah er sich im Zimmer um. Das hier war eine Bruchbude. Er wusste nicht, wohin Sisto ihn gebracht hatte, aber ein angenehmer Aufenthaltsort war es nicht. Er hustete, weil die Luft so staubig war. "Ich ... weiß nicht was du mit mir vor hast, Sisto, aber ich vermute du willst das alte Spiel noch einmal wiederholen, hab ich recht?" fragte er. Das waren die ersten Worte, die er nach langer Zeit an Sisto richtete. Schon sehr oft hatte er sich überlegt, was er ihm sagen würde, wenn er noch einmal die Gelegenheit dazu bekam. aber in seiner Vorstellung war Sisto ihm immer unterlegen gewesen... Seine Stimme klang trocken und sein Hals schmerzte. Er hätte gerne ein Glas Wasser gehabt. Und kalt war es hier. Er freute sich schon auf die Wärme des Feuers. "Glaubst du, dass ich überhaupt nichts dazu gelernt haben?" fragte er hustend. "dass du mich wieder so leicht einwickeln kannst, wie den kleinen Jungen damals? Daraus wird nichts Sisto. Ich ahsse dich. Ich verabscheue dich. Ich will ncihts anderes, als dich zu töten. Und ich würde es in dieser Sekunde tun wenn ich könnte. Wenn du nur einen Moment lang unachtsam bist, dann..." Aber warum hatte er nicht einmal Anstalten gemacht zu fliehen? fragte er sich. Warum war er Sisto fast freiwillig hierher gefolgt?"