Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falghaten III

Re: Im Auftrag des Falghaten III

Als sie ihr Bier vor sich stehen hatte schaute sie fragend in die Runde. Alle sahen ziemlich nüchtern und müde aus.
Es hatte wohl keiner so recht Lust sich volllaufen zu lassen. Was für einen Grund hatten sie auch schon. Alle hatten viel Arbeit und waren genau wie sie den ganzen Tag auf den Beinen.
"Wie war euer Tag? Irgendetwas besonderes?" fragte sie Fedder der mit einer Hand die Frage beiseite schob bevor er antwortete,
"Von wegen. Wie immer sind sie alle am meckern. Keiner ist zufrieden mit dem was er hat. Dabei geben wir unser bestes. Aber egal. Es geht nicht anders und damit müssen die sich abfinden."
Xiana nickte," So ist es. Lasst euch nicht unterkriegen, Jocke und die anderen sind bestimmt bald wieder da."
Sie nahm ihren Krug und stieß mit allen an. Die Stimmung wurde besser und alle tranken gerne von dem Bier was hier noch nicht ganz so verwässert war.


Re: Im Auftrag des Falghaten III

Pöpke setzte sich an das Hafenbecken und lies ihre Beine baumeln, sie blickte in Richtung Runkel, ihrer Heimat. Im Hafen war viel Verkehr und reges treiben, es war recht Kalt, typisch für diese Jahreszeit, da ist es auch in Perl Hafen kalt.
Pöpke nahm einen Stein und warf ihn ins Wasser, sie zählte die Ringe die der Stein im Wasser schlug als der Wind aus Nordosten auffrischte. Sie blickte nach oben und erkannte Segel am Horizont... Das musste die Versorgung sein... sie kommen endlich wieder, dachte Pöpke und stand auf... Sie lief Hüpfend zur Spelunke in der sich die Mannschaft für Gewöhnlich aufhielt... als sie ankam stieß sie die Tür auf...
„XIANA... SIE KOMMEN...“ rief sie aufgeregt in den Raum...

Re: Im Auftrag des Falghaten III

"Was? Wer kommt?" fragte Xiana als sie von ihrem kargen Mahl aufsah.
"Jocke... Segel... ich glaube sie kommen zurück!" rief Pöpke und zog Xiana am Arm hoch.
Xiana grinste breit.
"Los! Sucht den rest der Mannschaft zusammen und kommt an die Werft. Wir suchen Hein." Mit diesen Worten zu den anderen wurde sie von Pöpke schon durch die Tür geschoben.
Hein fanden sie schließlich an der Garküche und zusammen standen sie einfach nur lächelnd da und betrachteten die Segel.


Re: Im Auftrag des Falghaten III

Als die Schiffe andockten suchte Xiana nach Piet, Jupp und Jocke... doch kein Zeichen von den dreien. Es wurde fleißig entladen und das Holz sowie die Verpflegung sofort in die Lagerhallen gebracht. Xiana schnappte sich einen der Seeleute der nicht ganz so Dumm aussah „Wo ist der Käptn?“ der zeigte auf einen etwas untersetzten Mann aus Burgund, ein netter kauziger Kerl. „Wie kann ich 'elfen?“ fragte er Xiana die sofort losfeuerte wie eine Kanone „Wo sind Käptn Speigatt und seine Crew? Die Männer aus Ameland“, der Burgunder guckte Nervös... „Sie... sie gingen über Bord, es 'atte wohl was mit einem Omlett zu tun sagten mir die Männer von ihrem Schiff...“

Xiana wurde Bleich... „Nein... nein... das kann nicht sein...“ stotterte sie vor sich hin als Ismael auf den Horizont deutete und rief „SEGEL VORAUS...“ und alle Augen richteten sich auf den Horizont. Noch war nichts zu sehen... aber Ismaels scharfem Auge entging nichts. Dann konnte auch Xiana die Segel erkennen... Ein rot graues Segel... und... ein blau weißes Segel... und... Moment... das war ein Floß... und Piet Speigatt Stand am Bug... die seltsame Form der Segel konnte nur auf eines hinweisen... Das Jocke und Jupp keine Hosen mehr anhatten...

Als Hein dieses Schauspiel erblickte schüttelte er den Kopf „Das Glaub ich ja jetzt wohl nicht...“

Re: Im Auftrag des Falghaten III

Xiana konnte bei dem Anblick nur noch anfangen zu lachen. Sie war nicht die einzige. Viele Menschen hatten sich am Ort des Geschehens versammelt um zu schauen was da angekommen war und um beim ausladen zu helfen. Nicht wenige davon lachten schallend als das Floß näher dümpelte und ihre kuriose Mannschaft preis gab.


Re: Im Auftrag des Falghaten III

Die Spelunke „Zum Treibenden Wal“:

Die Nachricht sorgte für viel Trubel und Ylfa war so schnell wieder aus der Schenke, wie sie hinein gekommen war. Die junge Pöpke, welche die Nordmänner bereits bei der Landung auf Runkel zur Seite gestanden hatte, hatte hochrote Wangen, so sehr war sie durch die Stadt gelaufen. Nun, als ob es bei diesem Rennen etwas zu gewinnen gab, stob sie wieder hinter Ylfa her.

Fannar, Koij und Hroc schauten einander an, dann schüttelten sie langsam den Kopf. „Die Jugend von heute ist so ungestüm.“ Sagte Hroc mit einem breiten Grinsen. „Waren wir auch so in jungen Jahren?“ Koij mußte aufpassen, daß er nicht das Bier über den Tisch prustete. „Klar, Du alter Sack! Ich erinnere mich noch gut an so einen Jungspund, der hinter dem Rock einer frostigen Jötunntochter her war ... und dies dem Vater im Thing erklären mußte. Wie hieß der Kerl doch gleich?“ Sie lachten ausgiebig, dann winkte Hroc die Schankmaid herbei und drückte ihr ein paar Münzen in die Hand, bevor er sich wieder den anderen zuwandte. „Sie haben die Segel gesichtet ... wie lang brauchen die Schiffe bis in den Hafen?“ fragte Hroc. Fannar grübelte kurz bevor er antwortete. „Mit diesen mittelländischen Kähnen? Da brauchen Sie gut eine Stunde gegen die Strömung des Harr. Vielleicht ein bißchen weniger, wenn der Wind günstig steht.“ Hroc nickte und stand auf. „Dann ist es Zeit, daß wir langsam mal gen Hafen schlendern.“

Als sie die Taverne verließen, da schlossen sich die Huscarle an, die vor der Taverne Wache gestanden hatten. So machte sich ein ansehnliches Häufchen Nordmänner zum Hafen auf. Fannar pfiff leise durch die Zähne, während sie durch die Gassen schlenderten. „Ich glaube, wir haben die Fische gerade rechtzeitig verkauft. Wenn sie nun mit neuen Waren kommen, da hätten wir einiges an Konkurrenz gehabt.“ Koij winkt jedoch ab. „Konkurrens stimulerar näringslivet, sag ich da nur. Sie haben auch nur haltbare Waren, also Gepökeltes neben Getreide und sowas an Bord. Auch so hätte man uns die Salzheringe abgekauft.“ Fannar hatte jedoch so seine Zweifel. „Nun ja, aber nicht so schnell halt. Aber ob wird den Stock- und den Klippfisch noch loswerden?“

Hroc hörte nur noch mit halben Ohr hin, denn sie waren gerade die Hauptgasse hinunter zum Hafen eingebogen und so bot sich ihnen ein lang ersehntes Schauspiel. Unter Segeln fuhren gerade die letzten Schiffe ein, während die ersten bereits am Kai festmachten. „Sie liegen ordentlich tief.“ Sagte Hroc und wies auf die Wasserlinien. „Dann bin ich mal gespannt, was sie alles ausladen.“

Augenscheinlich interessierte sich auch halb Perlhafen dafür, denn im Hafen drängten sich ungeheure Menschenmassen. Die Huscarle hatten einiges zu tun, um ihnen eine Gasse zu der Seite des Hafens zu bahnen, der von den Nordmännern gesichert wurde. Seine Männer hatten eine Absperrung aufgebaut, so daß die Schiffe an diesem Kai Platz zum Entladen hatten und als Hroc die Absperrung erreichte, wies er seine Huscarle an, die dortigen Männer zu verstärken.

Aber die Menschenmassen hatten auch etwas für sich, zumindest solange sie ruhig und nur neugierig blieben. Hroc ließ Fannar Hilfskräfte direkt aus der Menge anwerben, um die Schiffe so rasch wie möglich zu entladen. Zwar würde es ihn einige Münzen kosten, aber es wäre besser wenn die Waren so schnell wie möglich in die Lagerhäuser verbracht wurden. Er unterhielt sich gerade mit dem Schiffsherrn der burgundischen Kogge und dem Hafenmeister, als ein Raunen durch die Menge ging. Gerade „segelte“ ein buntes, zusammengebasteltes „Etwas“ durch die Hafeneinfahrt, daß einem Zwischending von Floß und Einbaum glich und von zwei sich im Wind wiegenden Paar Hosen angetrieben wurde. Darauf standen einige Männer und winkten fröhlich der Menschenmenge zu...

Koij, der sich zwischenzeitlich interessiert die Kogge angeschaut hatte, kam mit großen Augen zu Hroc herüber. „Sag mal, glaubst Du auch nicht, was meine Augen da gerade sehen???“ fragte er vollkommen verdattert. Hroc stand schlicht der Mund offen...

Re: Im Auftrag des Falghaten III

Das Floß legte an Jupp und Jocke, die nur in Bruchen da standen knüpften nun ihre Hosen vom Mast ab und zogen sie wieder an. Piet betrat den Steg und lief mitten in Hein und Xiana rein. Jupp und Jocke folgten.

"Wo zum Geier ward ihr?" fragte Xiana die ihre Hände in die Hüfte stemmte und sich ein Lachen verkneifen musste, darum überspielte sie es mit einem Zornigen Blick, zumindest versuchte sie es.

Hein guckte Böse, aber auch hier erkannte der geneigte Beobachter das Hein sich ein Lachen zurückhalten musste. "Ja... verdammt... wo ward ihr?"

Jupp setzte gerade an "Also da war dieser Kraken..." wärend Piet mit redete "...Und Jocke fuhr natürlich diesem Gesang..." Jocke fing ebenfalls Zeitgleich an "... dann mussten wir Piet die Giftpfeile aus dem..."

Die drei schwätzten durcheinander, niemand verstand wirklich etwas, man hörte was von Meeresungeheuern, Strudeln, einem wütenden Mob, einem Riesenvogel, Kyklopen und Minotauren... und alle drei schlossen ab mit "... und so haben wir uns mit dem Floß gerettet..."

Hein hatte Plötzlich Schmerzen zwischen den Ohren und kniff sich stöhnend in den Nasenrücken. "Ich glaub euch kein Wort... ihr ward doch sicher im Hurenhaus und habt euch Amüsiert, dann habt ihr verpasst auf die Schiffe zu kommen und musstet euch etwas einfallen lassen"

Piet, Jocke und Jupp blickten sich an... und fingen gleichzeitig an Lauthals zu Lachen, sie lachten richtige Tränen... Piet sagte "Genau... Gnihihihihi... genau so war es Hein..." Jocke musste sich auf den Boden setzen und den Bauch vor Lachen halten, er wischte sich eine Träne weg "Hurenhaus... hohohoho... genau Hein... und wir haben Gedacht wir können dich mit unserer Geschichte verarschen... hihihihi..." Jupp kullerte über den Boden und konnte nichts mehr sagen vor lauter Lachen.
Der ganze Hafen blickte die drei komischen Lachsäcke an. Und Hein und Xiana guckten sich gegenseitig verdattert an...

Re: Im Auftrag des Falghaten III

Xiana stellte sich über Jocke und schaute ihn böse an.
"So, so. Also ein Hurenhaus. Da kann ich nur hoffen das ich nie erfahren werde welsches es war und welche von den Hühnern das Glück mit dir hatten."
Sie stieß ihm mit dem Fuß kräftig in die Seite.


Re: Im Auftrag des Falghaten III

Hühner... Glück... Jocke hatte ein zucken im Augenlied... musste er da doch an den unfreiwilligen ritt auf dem Riesenvogel denken, dem sie es zu verdanken hatten das sie auf dieser Insel gelandet sind...

"Das... das Hühnchen war etwa so groß wie dein Freund der Leviathan..." prustete Jupp vor Lachen heraus und er stoß Piet den Ellenbogen in die Seite, dabei fingen beide wieder an zu Lachen...

Jocke grinste und rieb sich die Schmerzhafte Seite in die Xiana getreten hatte. "Glaub mir... dem Hühnchen will ich nicht noch einmal begegnen..."

Re: Im Auftrag des Falghaten III

Xiana sah Hein grimmig an und trat Jocke noch mal in die Seite.
Danach drehte sie sich auf dem Absatz um um beim abladen zu helfen.
Sie konnte das Gelächter der drei nicht verstehen
Für sie war das ganz und gar nicht lustig.
"Wenigstens haben sie alles mitgebracht was wir brauchen.", murmelte Xiana auf ihrem Weg vor sich hin.