Am Weststrand der Skanseborg, der Nordmann-Schanze auf Runkel:
Thjálmi Svakinson war blaß, doch er ließ sich die Folgen der Nacht nicht anmerken. Sie hatten die Totenfeier bis zum frühen Morgen abgehalten und nun stand der Gode aus Skógar nach nur wenigen Stunden Schlaf auf ziemlich wackligen Beinen. Doch seinen Gehilfen ging es ebenfalls nicht besser, was ihn sichtlich beruhigte. Dennoch war seine und die Aufgabe der anderen Goden am heutigen Morgen bedeutsam und verlangte den nötigen Respekt und Anstand.
Man hatte einen Wagen zum Strand hinabgefahren, auf dem zahlreiche Tontöpfe gestapelt standen. Die letzten Töpfe waren erst am heutigen Morgen geliefert worden und mancher zeigte nicht mehr die gleichmäßige Präzision, der ersten Lieferung. Doch die Töpfer hatten auch unter enormen Zeitdruck gearbeitet, wie ihn nur der alte Olgeir aufzubauen verstand. Achtzig Töpfe in nur fünf Tagen, das war schon eine respektable Leistung gewesen, welche sein alter Mentor natürlich kaum würdigte. So war es Thjálmi gewesen, der die letzte Lieferung abholte und ein paar freundlichere Worte fand.
Nun wurden die Töpfe mit den verbrannten Überresten der ruhmreichen Toten aus Vinland gefüllt. Am ganzen Strand überwachten die Goden die Arbeit, wie Topf um Topf mit Asche und den Knochenresten gefüllt wurde. Thjálmi trat nun vor und hob den aschgrauen Schädel respektvoll auf und legte ihn zuoberst in den Topf. Dann wurde er mit dem Deckel verschlossen.
Der Gode aus Skógar klopfte sich die Hände sauber und wandte sich mit einigen Gehilfen dem nächsten staubigen Hügel zu...
Unterhalb der Skanseborg, der Nordmann-Schanze auf Runkel:
Hroc Earricson war auch schon auf den Beinen und hatte die Zeche der Nacht ganz gut überstanden. Natürlich hatte er aus Respekt mitgefeiert, doch hatte er seinen Konsum von gegorenen Getränken sehr kontrolliert. Nun stand er an dem frisch aufgeworfenen Hügel, in dessen Mitte eine große Kammer lag, die er gerade mit dem Habseligkeiten der Gefallenen und einigen Schätzen und Waffen aus der Beute füllen ließ. Alles war nun vorbereitet und die letzte Ruhestätte konnte nun mit den Resten der Gefallenen bestückt werden. Danach würde man den Erdhügel um weitere zwei Klafter erhöhen und mit Grassoden bedecken. Doch solange konnte Hroc nicht warten.
Nachdem er die Arbeiten mit dem schwarzbärtigen Brynjar inspiziert hatte, überließ er dem Hersir seiner Landtruppen die Vollendung des Grabhügels. Er verabschiedete sich und verließ die Grabstätte mit einem Dutzend Huscarlen in Richtung zum Südstrand, wo die Schiffe der Nordmänner lagen. Die Lagans Erbe war bereits bemannt und wartete auf den Jarl der Flotte. Daneben lag mit der Walroß die größte Knorr der Flotte. Nachdem Hroc den geirangerschen Dreki bestieg, legten die Schiffe rasch ab, steuerten vorsichtig durch die Untiefen und nahmen dann Kurs gen Osten und Perlhafen entgegen...
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Am Kai in Perlhafen:
Am Kai herrschte Trubel als die beiden Schiffe aus Geiranger anlegten. Die Überfahrt von Runkel verlief ruhig und mit der auflandigen Briese des Abends waren sie die Harr aufwärts gesegelt. Zwar waren die Langschiffe fast schon ein gewohntes Bild im Hafen, doch der Laderraum der Knorr lag offen und so waren die prallen Lederplanen gut zusehen. Mit Ihren etwas über 11 Klaftern war das Handelsschiff von eher durchschnittlicher Größe, aber es war das erste beladene Handelsschiff seit Wochen.
Die Huscarle der Lagans Erbe mußten für Platz sorgen, damit das Schiff entladen werden konnte. Das Lagerhaus, was den Nordmännern eine zeitlang als Lazarett gedient hatte, wurde nun mit den Waren aus dem Schiffsbauch gefüllt. Fannar Kiljanson, der Schiffsherr der Walroß, war ein findiger Geschäftsmann aus Geiranger und hatte den letzten freien Raum seines Schiffes genutzt und auch seinen Hersir von einigen Investitionen überzeugt.
Die Lagerbestände des geirangerschen Heeres auf Runkel waren ausreichend bestückt. Nun, nachdem man 80 Mann in den Kämpfen verloren hatte, konnte man ein wenig der lagerfähigen Nahrungsmittel erübrigen und es wäre noch immer genug vorhanden. Die Männer des Nordens hatten eh bereits damit begonnen, frische Nahrungsmittel aus dem Meer zu gewinnen. Ein gewitzter Mann mit Namen Eldjárn Sproti hatte damit angefangen, eine kleine Räucherei auf der Skanseborg zu bauen, während andere Netze knüpften, um ihren eigentlichen Beruf nachzugehen und die Räucherei mit frischem Fisch zu beliefern.
Nun rollten jedoch Faß um Faß mit Salzheringen in das Lagerhaus im Hafen der danglarischen Stadt. Als der neue Hafenmeister sich seinen Weg durch die angesammelte Menge bahnte, war der Großteil des Schiffes bereits entladen. Behutsam näherte er sich dem grauhaarigen Fannar und tippte ihn leicht am Arm. Der alte Seebär unterbrach seine Notizen auf einer Wachstafel, mit denen er die Ladung kontrollierte und wandte sich der danglarischen Amtsperson zu. Entschuldigt, dürfte ich fragen, was ihr hier macht? Ähem, ist dies Verpflegung für Eure Männer oder handelt es sich um Handelsware? fragte dieser und machte dabei ein möglichst höfliches Gesicht. Der alte Seebär legte den Kopf schräg, als lausche er den Worten nach, deren Sinn sich ihm offensichtlich nicht ganz erschlossen hatten. Jag är Fannar Kiljanson från Geiranger. Jag är en affärsman och vill sälja varor. Är du intresserad av varorna? Det är bra Sill, vill du provsmaka? er nahm den verdutzten Hafenmeister am Arm und führte ihn in das Lagerhaus. An einem Faß blieb er stehen, rief einen Gehilfen herbei und öffnete das Faß. Darin befanden sich bis zum oberen Rand fein gestapelte Salzheringe. Det är 18 Laest bästa fisk. Är du intresserad av? stolz zeigte Fannar auf die Fässer, doch den offenen Mund des Hafenmeisters deutete er wohl falsch. Vi har också torkade fisk. Auf einen Wink hin wurde ihm etwas gereicht, was wie ein steinharter getrockneter Fisch aussah. Detta är mycket goda och gör en stark man. Av detta har vi 6 Laest. Sagte der alte Nordmann, doch der Hafenmeister hob langsam die Arme und schüttelte den Kopf. Dies ist ein Mißverständnis, mein Herr. Ich bin lediglich der Hafenmeister. Ihr müßt Euch nun bei mir Anmelden... Fannar schaute nun etwas übellaunig und schlug die Arme vor der Brust übereinander. Ett missförstånd? Hamnkapten? Logga? fragte er in lautem und strengen Ton, auf daß die anderen Nordleute sich umdrehten und zu dem Hafenmeister herüberschauten. Vill du att varor beskattas? Dem Hafenmeister wurde es zusehends Unwohl, denn die hochgewachsenen Nordmänner ließen von ihrer Arbeit ab und wandten sich der Szene zu. Ihr Blick war nicht weniger Streng, als der des Herrn vor ihm. Irgend etwas lief hier sichtlich schief. Wenn er doch bloß verstehen könnte, was dieser Nordmann von sich gab. Also versuchte er zu beschwichtigen: Nein, also, nein, ich bin nun für den Hafen verantwortlich. Ich regle nun den Hafen. Also, wer wo anlegen kann und so etwas. Zudem muß ich die Schiffe kontrollieren. Damit sich kein Feind einschleicht. Ihr versteht dies doch sicherlich? Langsam erreichte die Gesichtsfarbe des Nordmanns ein dunkles Rot mit leicht bläulichen Ansätzen, als er über das Faß hinweg brüllte. Fienden? Jag? Är du av dina sinnen? Jag vill sälja fisk! Letar du efter gräl? Precis som du vill! Dabei krempelte sich der grauhaarige Nordmann die Ärmel hoch. Der Hafenmeister wich blaß zurück, als der große Nordmann auf ihn losstampfte. Doch endete der Rückzug rasch an der Wand des Lagerhauses, während sich ein Halbkreis aus Nordmännern um ihm schloß. Mit einem Laut der Verzweiflung hob der Hafenmeister abwehrend die Arme, als eine kräftige Stimme am Tor erklang. Vad är det som pågår här? Der grauharige Nordmann ließ die erhobene Faust sinken und wandte sich dem fragenden zu. Dort stand ein weiterer hochgewachsener stattlicher Kerl mit blonden Haaren, jedoch von geringerem alter. Dennoch schien der grauhaarige Nordmann ihm respektvoll anzusprechen. Den här killen här har kränkt mig. Han förtjänar stryk, Hersir. Doch der blonde Nordmann schüttelte den Kopf. Detta är en offentlig tjänsteman. Jag klargöra detta. Sagte er, als er sich durch den Kreis der Nordleute schob. Der grauhaarige Nordmann machte ihm dabei grummelnd platz. Mein Name ist Koij Husgardson, Freund Hafenmeister. Sagte der blonde Recke erklärend. Es gibt wohl Mißverständnisse, bei denen ich helfen kann? Erleichtert atmete der Hafenmeister durch und erklärte sein Begehr. Still hörte der Hersir der Hønirs Speer zu und am Ende des nun erfreulichen Gespräches hatte der Amtsmann der Hafenmeisterei einen neuen Gehilfen. Es war ein junger und gewitzter Bursche aus Skyvik der eine ausgezeichnete Begabung und ein gutes Sprachverständnis hatte. Sichtlich erfreut verabschiedete sich der Hafenmeister von Koij Husgardson, indem er ihm kräftig die Hand schüttelte und sich eilig davon machte.
Und? War das so in Ordnung? fragte der grauhaarige Fannar Kiljanson in rauher danglarischer Zunge und Koij grinste. Ja, es war gut, daß du nicht noch überzeugender wurdest. Ich werde nun Hroc Bescheid geben, daß es geklappt hat und der Junge nun in der Hafenmeisterei untergebracht ist. Daraufhin machte sich Koij zu ihrem Quartier auf...
Re: Im Auftrag des Falghaten III
"HALT DICH FEST JOCKE!" Schrie Piet Hoch in den Himmel... "Der hat gut reden..." murmelte Jocke "Der hängt ja nicht am Bein eines Riesenvogels der Ganze Elefanten verschleppen kann..." Jupp guckte auf das riesige Ei das sie auf dem Achterdeck festgebunden hatten "Musste das wirklich sein Käptn? Ich glaub das fand die Vogel Mama nicht so nett..." Piet guckte verwirrt zu Jupp "Was denn? ICH WILL EIN OMLETT... AUS DEM GRÖSSTEN EI DER WELT!" Brüllte er "Jocke wird mit dem Vogel Roch schon fertig..."
"Das glaubt der Hein uns nie..." murmelte Jupp während der Vogel mit Jocke auf das Schiff zustürzte...
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Die Spelunke Zum Treibenden Wal:
Für Hroc sah die Spelunke aus wie jede andere in den besseren Teilen der Stadt, doch hatte sie ein größeres Hinterzimmer und eine recht annehmbare Küche. Das Schild eines Wales über dem Eingang weckte heimatliche Gefühle und die beleuchteten Butzenscheiben wirkten einladend. Zum Treibenden Wal hieß die Spelunke, welche zudem einen guten Überblick bot, was durch ihre Lage an einem kleinen Plätzchen gegeben war. Somit war sie besser zu sichern, als manche Kaschemme in irgendwelchen Hintergassen.
Er hatte einige Männer an den Zugängen zum Plätzchen postiert und auch im Schankraum saßen nun einige Nordleute. Hroc traute den Khardin nicht einmal soweit, wie er pissen konnte und das eine geplante Zusammenkunft der Truppenführer ein ausgezeichnetes Ziel war, das brauchte man wohl niemanden zu erzählen.
Der Bote des Tarbhan war im Quartier eingetroffen, als die Totenfeuer auf Runkel brannten und Hroc war erleichtert, daß er nach der Totenfeier sofort aufgebrochen war. So war er sofort zur Spelunke geeilt, wo er nun einen Rundtisch im Schankraum belegte. Die Pforte öffnete sich und Koij Husgardson trat ein. Ein rascher Blick durch den Raum und dann schlenderte er mit einem breiten Grinsen zu Hroc hinüber. Der Jarl von Geiranger hob eine Augenbraue und wies auf einen Stuhl, damit Koij Platz nehmen konnte.
Det är allt gick bra. Sagte Koij zu Hroc. I en dag eller två vet vi det behövs. Er winkte eine Schankmaid herbei und gab eine Bestellung auf. Dann blickte er zu Hroc. Wo ist der Rest der Bagage? Doch Hroc zuckte nur mit den Schultern. Es ist ja noch früh, daher rechne ich erst im Laufe der nächsten Stunde mit ihnen. Was war sonst los in der Stadt? Er blickte fragend zu Koij hinüber...
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Die Sonne ging über dem Meer auf. Reif und Eis überzog die festen, geteerten Seile und das Schanzkleid. Doch der Tag war hell und würde wieder sonnig werden und der Wind wehte eher gemächlich. Jana stand auf Deck und zog ihren Mantel um sich. Kalt wars, eisig kalt. Aber sie genoss die frische klare Luft sehr. Kein Lazarett, keine Kellerräume in denen nach den letzen noch brauchbaren Sachen gesucht wurde, keine schwelenden Reste zerstörter Gebäude. Wunderbare klare Luft und Sonnenschein. Sie freute sich über ihren Auftrag. Sie hatte lange Listen dabei, was alles benötigt wurde. Vom Essen über warme Kleidung bzw Wolldecken, Stahl, Werkzeug und Waffen, Verbänden und Alkohol für die Lazarette. Und Leute. Vor allen Dingen Leute. Welche die beim Aufbau halfen, welche die beim Versorgen der Verletzen halfen, und viel zu viele für die Front, die allzuschnell zu den verletzen zählen konnten. Sie hoffte auf taugliche Söldner, Soldaten aus Burgund und Lommond, aber vor allem darauf dass noch einige derer übrig waren, die nach Burgund geflohen waren. Und dass sie zurückkommen und helfen würden. selbst dann wenn sie ihnen nun sagen musste, welche ihrer Verwandten und Freunde schon gefallen waren.
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Skanseborg, die Nordmann-Schanze auf Runkel:
Der Winter war da. Über die Rauhnächte hinweg hatte er sein weißes Kleid über die Insel gelegt, welche nun still und ruhig inmitten des Meeres lag. Die Arbeiten an der Schanze waren eingestellt, wobei eh nur noch kleine Dinge und ein paar Erweiterungen angedacht waren. Jetzt verweilten die Männer aus dem Norden doch viel lieber an den Feuern ihrer Hallen, die inmitten ihrer Befestigungsanlage nach der Sitte ihrer Urahnen erbaut wurden. Stufen führten in ein System aus befestigten und teils überdachten Gängen, welche von Stellung zu Stellung führten oder in die mit Riet gedeckten Häuser. Auch letztere waren unter die Erde gebaut worden, so daß nun lediglich ein Dach wie ein großer Strohhaufen herausschaute. Hroc Earricson hatte bei der Planung dieser Schanze auf die Erfahrungen seiner Ahnen auf Eisland zurückgegriffen, wo man mit dieser niedrigen Bauweise den wilden Winterstürmen trotzte. Doch Hroc befürchtete hier einen ganz anderen Sturm und wollte die Schanze darauf vorbereitet wissen.
Außerhalb, auf den Wällen der Schanzen im Wald und auf den Patrouillen im Umland, waren zumeist die eingeteilten Wachen zusehen. Hin und wieder zogen die Fischer hinunter zum Strand um erneut auszulaufen und die Netze und Reusen einzuholen, denn hier im Süden blieb das Meer weitgehend eisfrei und dies mußte man nutzen. Rauch stieg hiernach aus dem Räucherhaus auf, indem die gefangenen Meeresfrüchte haltbar gemacht wurden. Hin und wieder erschallte das Hämmern aus der Schmiede, wenngleich dies nun weit weniger geschah, als noch Wochen zuvor. Manchmal kamen Aufträge aus den naheliegenden Gehöften. Dann wurden wieder die Feuergeschürt und Werkzeuge für die Bauern geschmiedet, welche die rasche Arbeit und deren Qualität zu schätzen gelernt hatten. Im Austausch gab es Wintergemüse, vor allem Rüben und Kohl, aber auch Eier und manchmal gar Fleisch.
So zogen die Tage dahin und es nahte die Zeit des Julfestes zur Wintersonnenwende. Die Goden waren nicht untätig gewesen und am neu aufgeworfenem Grabhügel brannten zwölf Nächte lang Julfeuer. Opferrituale und Feiern fanden statt, die Nordmänner trieben Feuerräder den kleinen Hügel der Schanze hinab, um die Wiedergeburt der Sonne zu feiern und lärmende Umzüge vertrieben die Winterdämonen aus dem Land. Die zuerst erschrockenen und verängstigten Einwohner begannen sich bald, das Spektakel aus sicherer Entfernung, dann aus der Nähe anzuschauen. Wenn auch die Kinder zuvor kreischend vor den brüllenden, fellbewehrten Männern mit den zottigen Fellen Reißaus nahmen, so freuten sie sich um so mehr über das Honiggebäck in Form eines wilden Reiters, eines Hasen, Storchs, Schwans, Hirschs oder Fischs, eines Sonnenrads, Sterns oder Schiffs, eines Juleber oder Hahns, was an die Gäste ausgeteilt wurde.
Es war eine friedliche Zeit und der Krieg schien fern...
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Koij lehnte sich an "Alles wie von dir gewünscht verlaufen... Der Junge ist in der Hafenmeisterei" Er blickte sich um. "Die sind hier im Winter alle so träge..."
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Die Spelunke Zum Treibenden Wal:
Hroc mußte grinsen, als sein Blick dem wippenden Gang der Schankmaid folgte. "Manchmal ist Trägheit nicht von Übel." sagte er und entlockte Koij ein fragendes "Hm?", welches in einem lauten Prusten endete, als er Hrocs Blickrichtung erkannte. Dann wandte er sich zu seinem Hersir herüber, ohne die Schankmaid aus den Augen zu lassen. Wie waren die Feierlichkeiten auf Runkel? fragte er eher nebensächlich.
Hrocs Blick löste sich und wandte sich dem Hetman der Hønirs Speer zu. Über achtzig Feuer am Strand sind ein spektakulärer Anblick, aber ich hätte die Zahl gerne kleiner gehalten. Er zuckte mit den Schultern. Es war ein denkwürdiger Moment und ihre Gebeine ruhen nun in einem Hügelgrab unterhalb von Skanseborg. Die Feier ging bis zum Morgengrauen, doch dann war es Zeit mich zu verabschieden. Einen kurzen Augenblick schauten Koij und Hroc sich an, dann standen sie wie ein Mann auf und brüllten einen Toast durch die Schenke, daß die anwesenden Gäste vor Schreck zusammenfuhren. Auf die ruhmreichen Toten und Walvaters wirken! krachend fuhren ihre Krüge zusammen, die sie dann auf einen Zug leerten. Rasch wurde Nachschub bestellt und die Schankmaid, welche an den rechten Stellen eine begnadete Trägheit vorweisen konnte, eilte mit neuen schäumenden Krügen herbei.
Koij und Hroc hatten sich wieder nieder gelassen und lachten. Das ist die rechte Art und Weise den Toten zu gedenken und ich wäre gerne dabei gewesen. Meinte Koij etwas wehmütig. War ich es ihnen nicht schuldig? Doch schüttelte den Kopf. Wir haben Verpflichtungen gegenüber den Toten und den Lebenden, Koij und Deine war zu dieser Zeit hier. Doch mit dem Grabhügel gibt es nun stets einen Ort, wo Du Deiner Pflicht zu einem späteren Zeitpunkt nachkommen kannst. Er grinste. Du solltest Dir dann auch mal Skanseborg anschauen. Es ist eine richtige kleine Siedlung geworden und dieser eisländische Baustil ... es sieht im Schnee schon recht wundersam aus.
Hrocs Magen begann vorwitzig zu knurren und meldete Ansprüche an. Nun, sagte er ich denke, wir sollten die Abendtafel vorziehen. Was willst Du gerne essen?
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Koij schaute sich um und bemerkte ebenfalls ein Knurren aus seiner Magengegend... "Fisch kann ich erstmal nicht mehr sehen für ein paar Tage... In diesem kalten Winter wäre eine gute heiße Brühe, Brot und Schinken sicher nicht verkehrt..." Er nahm einen kräftigen Schluck aus dem Humpen.
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Aranien:
Die Sonne steht schon tief über dem Horizont, abgekämpft kommt Kendarik in Iburg an. Er hofft das er es noch rechtzeitig geschafft hat und Jana noch mit Fiona bei der Dame Chantal weilt. Nicht schon wieder will er zu Spät kommen so wie im Herbst als er die nach Danglar auslaufende Flotte um ein paar Stunden verpasst hatte. Die Vorbereitungen in Silberfelsen hatten lnger gedauert als er gedacht hatte. Aber wenigstens kam er nicht mit leeren Händen. Die Anderen Warteten mit den Packtieren in der nächsten Herberge.
Endlich hat er es geschafft und steht vor dem Tor, hämmert dagegen und begehrt einlass.