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Ein Wintermärchen - Thread 1

Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

Nach einem tiefen und traumlosen Schlaf kehrte Jethro am nächsten Morgen nur langsam in die Wirklichkeit zurück. Der Geruch der Frau in seinen Armen ließ ihn wohlig aufseufzen. Ohne die Augen zu öffnen, suchten seine Lippen den Weg auf ihre Stirn. "Guten Morgen, meine Süße," begrüßte er sie mit noch nicht ganz einsatzbereiter Stimme. "Hast du gut geschlafen?" Er streckte sich noch einmal und rückte ein Stück näher an Hollis heran. Gleichzeitig bemerkte er, dass sie wesentlich mehr trug als am Abend zuvor. Und dass sich eine zweite Decke im Bett befand.

"Nein, hast du offensichtlich nicht," beantwortete er sich die Frage selbst und setzte sich auf. "Was war los, Holly? Habe ich mich zu breit gemacht?" fragte er beinahe ängstlich. Eigentlich wusste er, dass Hollis sich in diesem Fall durchaus zu helfen wusste und nicht gerade zimperlich war. Gleichzeitig fiel ihm mit Schrecken ein anderer Grund ein. "Oder macht deine Rippe wieder Probleme?" Ihre Reaktion verriet, dass er richtig lag. "Ich hoffe... ich hoffe, das ist nicht meine Schuld," flüsterte er leise. "Ich... ich wollte dir nicht wehtun... Ich rufe besser Ducky an, dass er nach dir sieht. Ich mache uns einen schönen Kaffee, dann fahren wir direkt los." Er schob sich aus dem Bett und wollte nach seinen Krücken greifen, die er allerdings am Abend zu vor in der Küche stehen gelassen hatte. Mit einem ärgerlichen Schnaufen stützte er sich an der Wand ab und machte sich einbeinig auf den Weg. Die Mühe, sich vorher etwas anzuziehen, machte er sich nicht.



Re: Ein Wintermärchen

Hollis

Hollis sah dem Silberfuchs nach und zog seufzend die Decke über den Kopf. Er sollte gar nicht wissen, dass die Rippen ihr wieder Sorgen bereiteten. Es war schließlich nicht seine Schuld, zumindest nicht alleine. Sie hätte einfach vorsichtiger sein und auf Dr. Moore hören sollen. Nun hatte sie den Salat. Müde schwang die blonde Frau die Beine aus dem Bett und folgte Gibbs in die Küche. Mit geschickten Griffen band sie unterwegs die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und blieb dann in der Tür stehen. Das Haus hatte sich mittlerweile erwärmt und es machte ihr nicht aus, halb bekleidet herum zu laufen. Und auch Gibbs, schien nicht im geringsten zu frieren. Mit gespitzten Lippen ließ sie ihren Blick schmunzelnd über seinen Körper gleiten. Es war unübersehbar, dass ihr gefiel was sie sah. „Bist du dir sicher, dass wir uns beeilen wollen? Ducky hat heute morgen bestimmt wichtigere Dinge zu tun, als mich zu verarzten.“

Das sich verstärkende Brennen der Wunde war zwar ein Anzeichen, dass sie keine Zeit verlieren sollten, doch das wollte sie Gibbs gegenüber nicht zugeben. Viel lieber wollte sie die Zeit mit ihm verbringen und sich um nichts Sorgen machen müssen.

Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

Jethro blickte Hollis ernst an. "Ja, mein Schatz, das bin ich. Du hast Schmerzen, das sieht man an deinen Bewegungen. Schmerzen, die du nicht haben solltest und die du vermutlich nicht hättest, wenn... wir diese Nacht in getrennten Betten verbracht hätten." Sein Blick wanderte erneut an der blonden Frau auf und ab. "Außerdem haben Duckys Patienten es in der Regel nicht so eilig. Und denen tut auch nichts mehr weh, deshalb hat der gute Doktor da auch ziemlich eindeutige Priorotäten. Abgesehen davon wird er mich vermutlich in der Luft zerreissen, wenn ich dich nicht unverzüglich zu ihm bringe, und das würde ich ihm nicht einmal übelnehmen können." Er verschwieg, dass diese Reaktion von Ducky seine eigenen Blessuren ebenfalls mit einschloss.

"Ich springe eben unter die Dusche und ziehe mir etwas an, dann können wir los," erklärte der Silberfuchs, nachdem er genussvoll einen kräftigen Schluck Kaffee getrunken hatte. "Hier, das wird dich muntermachen." Er drückte Hollis eine Tasse Kaffee in die Hand und griff nach den Krücken. "Verarzten musst du mich heute noch nicht, das kann Ducky nachher machen."


Re: Ein Wintermärchen

Hollis

Es war schon fast ein wenig beängstigend, dass sie Gibbs nicht vormachen konnte und er sie durchschaut hatte. Daher fügte Hollis sich ihrem Schicksal und strich die Aussicht auf einen gemütlichen Morgen aus dem Kopf. Stattdessen nahm sie einen kräftigen Schluck Kaffee, warf einen Blick in den leeren Kühlschrank und ging sich dann ebenfalls anziehen.

Während sie Gibbs einige Zeit später im Flur poltern hörte, rief sie ihm aus der Küche zu. „Sag mal, gibt es bei deinem Kaffeedealer unterwegs eigentlich auch Frühstück? Ich bin wahrscheinlich sonst eher verhungert, als Ducky mich zu Gesicht bekommt.“

Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

Jethro hüpfte mit der Kaffeetasse ins Badezimmer und stellte rasch einen alten Plastikstuhl in die Dusche. Er setzte sich hin, nahm die Schiene ab und begann zu duschen. Erst als er wieder aufstehen wollte, war er einen Moment lang nicht vorsichtig genug und rutschte mit dem verbleibenden Fuß weg.

In Sekundenbruchteilen fing er sich ab, allerdings stieß er mit dem Kopf unsanft gegen die Heizung und seine Krücken knallten krachend auf den Boden. Wenig später hörte er Hollis, die nach Frühstück fragte. "Klar!!" rief er rasch zurück, ehe ihr auffiel, das etwas nicht in Ordnung sein könnte. "Der hat so ziemlich alles, was man zum Überleben braucht, notfalls auch Pizza!"

Rasch zog er sich hoch und griff erneut nach den Krücken. ANschließend hüpfte er ins Schlafzimmer, zog sich in der üblichen REkordgeschwindigkeit an und sprang in den Flur, wo er zielsicher den Autoschlüssel vom Haken nahm. "Von mir aus kann es losgehen!!"



Ein Wintermärchen - Washington

Hollis + Gibbs

Hollis fiel auf, dass Gibbs etwas im Bad geschehen sein musste. Doch sie fragte lieber nicht und warf sich die Jacke über. Bevor er protestieren konnte, nahm sie ihm kurzerhand den Autoschlüssel aus der Hand.„Komm erst gar nicht auf die Idee. Ihr fahre!“ Ein demonstrativer Blick auf sein Bein genügte, um ihm zu verdeutlichen, dass er noch immer verletzt war. Brummend folgte der Agent seiner Freundin zum Auto und ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. Es war mitten in der Woche. Die Straßen voll und durch den noch immer anhaltenden Schneefall schwer passierbar. Die ganze Fahrt über sprach er kein Wort und trotzte vor sich hin, obwohl er natürlich wusste, dass er in seinem Zustand nicht fahren konnte. Schweigend dirigierte er seine Freundin zu einem Starbucks-Cafe und wartete geduldig im Auto bis Hollis mit zwei Bechern Kaffee und ein paar Bagles zurückkehrt war.

Als sie anschließend die Tiefgarage des Hauptquartiers erreichten, hatte er noch immer kein Wort gesprochen. Grinsend blickte Hollis ihn von der Seite an und fragte gerade heraus: „Willst du jetzt für den Rest des Tages eingeschnappt bleiben? Ich dachte eigentlich du vertraust mir und meinen Fahrkünsten.“

Gibbs schnaufte grimmig und sah zu ihr herüber. Ihr Lachen war ansteckend und er schmunzelte ebenfalls. Natürlich gab er innerlich zu, dass er sich albern benahm, behielt es aber für sich. Anstelle einer Antwort fuhr er mit der Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich. Ihr Atem streifte angenehm sein Gesicht und für einen Moment bedauerter er, dass sie nicht mehr Zeit an diesem Morgen gehabt hatten. Doch die Gesundheit ging vor, dass hatte selbst er mittlerweile eingesehen. Bevor Hollis jedoch etwas erwidern konnte, gab er ihr einen intensiven Kuss und hoffte, dass das Antwort genug war.

Nach Luft schnappend rutschte Hollis ein Stück zurück. „Wow, dass nenne ich eine eindeutige Antwort. Das werde ich mir merken und dich öfter solche Dinge fragen.“

„Ja, tu das“, erwiderte er mit einem breiten Grinsen und schwang die Beine aus dem Wagen. Mit einem einzigen Blick hatte er erfasst wo wessen Auto parkte und wer nicht pünktlich im Büro war. Duckys Oldtimer parkte etwas abseits, während DiNozzo sich gleich in der Nähe des Fahrstuhls platziert hatte. Ziva und McGee hatten keinen Stammplatz. Nur Abby beharrte strickt auf ihren Frauenparkplatz und konnte ziemlich sauer werden, wenn jemand anders dort stand. Doch an diesem Morgen war ihr Platz noch leer und Gibbs fragte sich, wo seine kleine Fledermaus abgeblieben war. 

Ein Wintermärchen - Washington

OOC: Ich gebe jetzt einfach mal den Startschuss für Abby
@Foe; Du kannst sie dann ab jetzt übernehmen, wenn Du magst 

Abby

Fluchend manövrierte die Forensikerin ihren Wagen über die schneebedeckten Straßen. Vom Winterdienst war an diesem Morgen weit und breit nichts zu sehen gewesen und sie brauchte länger als gewohnt bis ins Hauptquartier. Eine Straßensperrung hatte ihr ebenfalls kostbare Minuten geraubt und sie hoffte, dass in ihrem Labor wenigstens alles seinen gewohnten Gang gehen würde. Dazu kam, dass sie bis zum heutigen Tag noch immer nichts von Gibbs gehört hatte und weder Tony noch die anderen etwas wussten. Ducky hat zwar eine Andeutung gemacht und auch Vance schien etwas zu wissen, doch das waren alles nur Vermutungen und keine handfesten Aussagen. Das bereitete ihr schon seit Tagen Bauchschmerzen. Egal wie, für diesen Tag hatte sie beschlossen Ducky gezielt zu fragen. Sie wollte endlich eine klare Antwort, sonst würde sie noch wahnsinnig werden.

Erleichtert erreichte die junge Goth nach einer Stunde Verspätung die Tiefgarage und parkte ihr Auto schwungvoll auf dem extra für sie vorgesehenen Frauenparkplatz. Mit geschickten Griffen sortierte sie diverse lose herumliegenden Teile in ihre schwarze Handtasche und stieg gedankenverloren aus, als sie ein lautes Fluchen vernahm. Ihr Herz machte einen freudigen Satz. Die Stimme kannte sie doch. Ihr Gibbsman war zurück.

Gibbs

Am Auto entlang springend konnte Gibbs nicht abwarten bis Hollis ausgestiegen war. Ab hier wollte er sich wieder aus eigener Kraft fortbewegen können. Es war peinlich genug mit Krücken im Büro aufzutauchen, da wollte er nicht auch noch gestützt werden. Beim Öffnen des Kofferraumes unterschätze er allerdings sein Gleichgewicht und stieß beim Herausnehmen der Krücke unsanft mit dem Kopf an die geöffnete Klappe. Er war so sehr mit sich beschäftigt, dass er Abbys Auto nicht mitbekam. „Mist verdammter“, fluchte er mit zusammengebissen Zähnen und hörte die Gehilfen polternd zu Boden gehen.

Re: Ein Wintermärchen

Hollis

Innerlich amüsierte Hollis sich immer noch über Gibbs und sein Verhalten, als sie einen Wagen einfahren hörte. Sie konnte nicht genau erkennen wessen Auto es war. Es interessierte sie auch nicht weiter, denn im Augenblick wollte sie außer Ducky keinen aus seinem Team sehen. Sie hatte keine Lust auf erstaunte Blicke und Erklärungen. Sie wollte einfach nur soviel Zeit wie möglich mit Gibbs verbringen und ihn am liebsten nie mehr mit jemanden teilen. Ein absurder Wunsch, den sie jedoch nicht abschütteln konnte. Während Gibbs offensichtlich auf ihre Hilfe verzichtete, zog sie den Zündschlüssel ab und hörte im nächsten Moment ein lautes Fluchen. Schlagartig war sie aus dem Wagen gesprungen und an seiner Seite. „Alles o.k.?“, wollte sie besorgt wissen.

Re: Ein Wintermärchen

Gibbs

Der Silberfuchs kurrte einen weiteren unverständlichenen Fluch vor sich hin und griff vorsichtig nach den Krücken, während er sich mit der freien Hand am Auto abstützte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine heransausende Gestalt und konnte sich gerade noch rechtzeitig aufrichten, als Abby ihn stürmisch in die Arme schloss. "Gibbs! Gibbsgibbsgibbsgibbsgibbs! Oh mein Gott!! Was ist passiert?!" Die junge Forensikerin drohte völlig aus dem Häuschen zu geraten und drückte ihren Silberfuchs sicherheitshalber noch ein bisschen fester an sich.

"Ist gut Abbs..." beruhigte Jethro sie lachend, während er erneut das Gleichgewicht verlor und beide sich eine Sekunde später im Kofferraum des Wagens sitzend wiederfanden. "Was ist passiert?!" fragte Abby erneut. Hollis Mann, die ebenfalls neben sie getreten war, bemerkte sie nicht - oder zumindest reagierte sie nicht auf das fast unhörbare Räuspern. "Es ist alles gut, Abby," beruhigte Gibbs die junge Frau erneut. "Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit einem jungen Mann, dem ein paar Manieren fehlten." Er zwinkerte. "Aber es ist alles unter Kontrolle, Abbs. Es geht mir gut." "Es geht dir gut?!" fragte Abby entsetzt und sprang aus dem Kofferraum, um einen Gesamtüberblick über die entstandenen "Schäden" zu bekommen. Glücklicherweise verzichtete sie jedoch auf weitere hysterische Ausbrüche und kehrte zur Tagesordnung zurück.

"Du musst sofort zu Ducky", erklärte sie entschieden. "Ja, ich weiß," antwortete Gibbs, während er sich ächzend aus dem Kofferraum schob und dankbar die Krücken ergriff, die Abby ihm reichte. Er hasste sie zwar wie die Pest, aber er konnte nicht leugnen, dass er derzeit nicht ohne auskam. "Hollis Mann kennst du ja sicher noch," fügte er hinzu. Er registrierte amüsiert, aber gleichzeitig auch leicht besorgt, dass Abby die blonde Frau für ihre Verhältnisse sehr unterkühlt begrüßte. "Ich wusste gar nicht, dass du in Hawaii warst!" fügte sie vorwurfsvoll hinzu. "Wolltest du nicht nach San Diego?!" "Ich war in San Diego, Abbs..." erwiderte der Silberfuchs und beendete das Gespräch, indem er sich kurzerhand in Richtung Aufzug begab. "Wir haben uns auf dem Flughafen getroffen, durch den Blizzard sind ein paar Flüge ausgefallen."

Alle drei quetschen sich in den Aufzug, der sich gehorsam in Bewegung setzte. Im ersten Kellergeschoss drängte Jethro Abby liebevoll aus der Kabine. "Deine Babys warten auf dich," flüsterte er, während er die junge Frau sanft auf die Wange küsste. Tatsächlich sprang Abby anschließend gewohnt quirlig aus der Tür und machte sich auf den Weg in ihr Labor, während der Aufzug noch ein Stockwerk tiefer glitt. Kurz bevor sie dort angekommen waren, umfasste Jethro erneut Hollis' Kopf. "Habe ich dir schon gesagt, wie froh ich bin, das du hier bist?" flüsterte er leise, ehe sich die Türen mit dem gewohnten "Pling" öffneten.

"Guten Morgen, Jethro!" ertönte gleich darauf die ruhige Stimme des Pathologen, der den Blick dabei nicht von der vor ihm liegenden Leiche nahm. "Ich hatte in der letzten Woche einen überraschenden Anruf von einem alten Freund... war dir dein Urlaub zu langweilig?!" Er drehte sich langsam um und lächelte. "Und du bist nicht allein, wie ich sehe. Willkommen in Washington, Mrs. Mann! Wie geht es ihnen?" Er begrüßte die blonde Frau herzlich. "Leg dich schon mal hin, Jethro, Kinning hat mir zwar seine Unterlagen geschickt, aber ich möchte mir selbst ein Bild machen. Mach dir keine Hoffnungen, dass ich dich ungeschoren davon kommen lasse! Ich werde nur rasch Mr. Kentler wieder in sein Quartier bringen." Mit geschickten Griffen begann er, die Leiche in eines der Kühlfächer zu schieben, während Gibbs sich gehorsam auf den freien Tisch setzte. Er wusste, dass es ratsam war, Ducky in gewissen Momenten nicht zu widersprechen. Vor allem nicht, wenn man etwas erreichen wollte.

"Ich bin nicht nur meinetwegen hier, Duck," erklärte er, als der Pathologe sich ihm zuwenden wollte und bereits die Stirn runzelte, weil Jethro keine Anstalten machte, irgendetwas auszuziehen. "Hollis... hat ein paar Probleme mit einer Rippe, sie ist..." "Ich weiß," unterbrach Ducky ihn. "Ihre Unterlagen habe ich zwar nicht vorliegen, aber Dr. Kinning war so freundlich, einige Dinge mit mir zu erörtern. Das sie jetzt noch Probleme haben, klingt nicht gut, Ma'am." Er wandte sich Hollis zu, die noch immer im Raum stand. "Erlauben Sie, dass ich einen Blick darauf werfe?" Er wartete keine Antwort ab und zog die blonde Frau nachdrücklich zum hintersten Tisch. Der Chefermittler verfolgte jeder ihrer Bewegungen mit einem besorgten und gleichzeitig hoffnungsvollen Blick. "Jethro, ich weiß, dass dir gefällt, was du siehst, aber ich pflege meine Patienten diskret zu behandeln. Los, raus mir dir!" Der Silberfuchs zog einen gespielten Schmollmund, ehe er Hollis noch einmal zuzwinkerte und mit einem "Ich warte auf dich!" zurück in den Aufzug hüpfte.



Ein Wintermärchen

Hollis

Nur widerwillig folgte Hollis Dr. Mallards Aufforderung und hätte es lieber gesehen, wenn Jethro geblieben wäre. Er gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, denn auch wenn es albern war, kam sie sich an diesem Tag im Hauptquartier des NCIS ziemlich verloren vor. Sie war sich nicht sicher, ob es alles mit rechten Dingen zuging, wenn Ducky sie untersuchte. Schließlich hörte sie als Privatperson nicht hier hin und hatte an dem Ort nichts mehr verloren, von einer offiziellen Untersuchung ganz zu schweigen. Doch nun war sie einmal da und wusste, dass sie es bei dem alten Pathologen erst gar nicht mit Ausflüchten probieren brauchte. Daher streifte sie vorsichtig den Pullover über den Kopf und legte ihren blau schattierten Oberkörper frei. Vor allem der große dunkle Fleck auf der Rippenpartie hatte einen interessanten Farbton angenommen und hob sich von ihrem braunen Teint ab. Der Rest wurde unterhalb ihrer Brust von dem Verband bedeckt. Einen BH hatte sie wohlweislich abgelassen. Die Schmerzen hatte es ihr am Morgen nicht erlaubt ihn umzulegen und daher war es ihr ein wenig peinlich, sich vor dem alten Doktor zu entblößen. Natürlich war es nicht das erste Mal, dass er sie untersuchte, doch bei der Untersuchung nach dem Giftgasanschlag auf Gibbs hatte sie wenigstens ihre Unterwäsche anbehalten können. Trotzdem versuchte Hollis sich nichts anmerken zu lassen und begutachtete skeptisch die durchnässende Wunde. Das Brennen hatte zugenommen und die Befürchtung, dass sie noch einmal ins Krankenhaus muss, wuchs.

„Es ist wirklich schön Sie wieder zu sehen, Dr. Mallard. Auch wenn ich mir einen angenehmeren Ort dafür hätte vorstellen können“, bemerkte Hollis mit einem schwachen Grinsen und sog scharf die Luft ein, als Ducky den Verband zu lösen begann. „Ich hoffe, es ist nicht so schlimm wie es scheint.“